Tückisches Herzleiden: Die diastolische Herzschwäche „mit erhaltener Auswurfleistung“ ist weniger bekannt und wird seltener diagnostiziert
Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zählt zu den Herzerkrankungen mit den
häufigsten vollstationären Krankenhausaufenthalten in Deutschland: rund
430.000 Klinikeinweisungen jährlich. Zugleich ist sie mit einem hohen
Leidensdruck für die Betroffenen verbunden. Man unterscheidet zwei Formen
der Herzschwäche: Bei der systolischen Herzschwäche ist die
Auswurfleistung des Herzens vermindert. Bei einer diastolischen
Herzschwäche ist der Herzmuskel verdickt und kann sich in der Füllphase,
der Diastole, nicht genügend entspannen und dehnen, um sich mit
ausreichend Blut zu füllen. Das Herz verliert an Elastizität. In Folge
gelangt trotz guter Pumpleistung weniger Blut in den Körper. Die
Körpergewebe sind unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Die Patienten leiden unter Atemnot, rascher Erschöpfung, Brustschmerzen
und Kreislaufproblemen bis hin zur Ohnmacht.
Bluthochdruck, Vorhofflimmern, verengte Herzkranzgefäße, die sogenannte
koronare Herzkrankheit (KHK) und Diabetes mellitus Typ 2 begleiten eine
diastolische Herzschwäche häufig. „Sie sind nicht nur als
Begleiterkrankungen von Bedeutung, sie sind auch mitverantwortlich dafür,
dass diese Herzschwäche überhaupt entsteht“, weiß Professor Dr. Rolf
Wachter, stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik der
Universitätsklinik Leipzig. Da die diastolische Herzschwäche vielen
Menschen unbekannt ist, obwohl sie bei älteren Menschen die häufigste Form
der Herzschwäche darstellt, ist sie der Schwerpunkt der aktuellen HERZ
heute-Ausgabe 2/2023 mit dem Titelthema „Hilfe für das schwache Herz“. Sie
kann kostenfrei unter Tel 069 955128-400 oder unter
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diastolischen Herzschwäche bietet die Herzstiftung unter
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Bluthochdruck ist der häufigste Begleiter einer diastolischen Herzschwäche
Die meisten Betroffenen mit diastolischer Herzschwäche haben zusätzliche
Krankheiten. Zu den häufigen Begleitern gehören Bluthochdruck,
Vorhofflimmern, KHK sowie Diabetes mellitus Typ 2. Für den weiteren
Verlauf der Herzschwäche ist nicht nur die Therapie der Herzschwäche von
Bedeutung, sondern auch die gezielte Behandlung der Begleiterkrankungen.
Bluthochdruck begleitet die diastolische Herzschwäche am häufigsten. „Neun
von zehn dieser Patienten haben Bluthochdruck, oft schon viele Jahre und
häufig lange, bevor die Schwäche des Herzens in Erscheinung tritt“, sagt
Professor Dr. Rolf Wachter. „Es ist erwiesen, dass ein gut eingestellter
Blutdruck die Herzschwäche verbessern kann. Die Blutdruckwerte im Blick zu
halten, ist sowohl für die Prävention als auch für die Behandlung einer
Herzschwäche bedeutsam.“
Vorhofflimmern und KHK verschlechtern diastolische Herzschwäche
Eine weitere häufige Begleiterkrankung der diastolischen Herzschwäche ist
Vorhofflimmern. Laut dem Herzexperten tritt die Herzrhythmusstörung bei
über der Hälfte aller PatientInnen auf und ist, ebenso wie Bluthochdruck,
oftmals ein Vorläufer des schwachen Herzens. Vorhofflimmern verschlechtert
die Prognose der Herzschwäche deutlich. „Durch die Herzrhythmusstörung
büßt das Herz etwa 15 Prozent seiner Leistungskraft ein“, sagt Professor
Wachter. „Wird Vorhofflimmern diagnostiziert, sollte zugleich auch
untersucht werden, ob eine Herzschwäche vorliegt.“ Des Weiteren leiden
über 50 Prozent der Betroffenen mit diastolischer Herzschwäche an einer
Durchblutungsstörung der Herzkrankgefäße, der KHK. Werden im Rahmen der
Behandlung die verengten Herzkranzgefäße medikamentös therapiert oder
operativ erweitert, verbessern sich in der Regel auch die Symptome der
Herzschwäche.
Wie Diabetes mellitus und diastolische Herzschwäche zusammenhängen
Etwa ein Drittel aller Patienten mit diastolischer Herzschwäche hat
Diabetes mellitus Typ 2. Die „Zuckerkrankheit“ ist für Herz-Patientinnen
und -patienten ein großes Risiko, da die zu hohen Blutzuckerwerte Schäden
an den kleinen und großen Blutgefäßen und am Herzmuskel selbst
verursachen. „Treten Herzschwäche und Diabetes gemeinsam auf, ist das
Risiko deutlich höher, wegen der Herzschwäche im Krankenhaus behandelt
werden zu müssen oder daran zu versterben“, warnt Professor Wachter. Ein
medikamentös gut eingestellter Blutzucker ist für den Verlauf der
Herzschwäche von ebenso großer Bedeutung wie die Behandlung von
Bluthochdruck, Vorhofflimmern und KHK.
Aktuelle HERZ heute: Jetzt Probeexemplar anfordern!
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift HERZ heute „Hilfe für das schwache
Herz“ stellt weitere Begleiterkrankungen der diastolischen Herzschwäche
vor und informiert ausführlich über Ursachen, Diagnose und Therapie. Ein
kostenfreies Probeexemplar ist über
<https://www.herzstiftung.de/b
E-Mail unter <
diastolischen Herzschwäche bietet die Herzstiftung unter
https://herzstiftung.de/diasto
Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und wendet sich an Herz-
Kreislauf-PatientInnen und deren Angehörige. Die Beiträge sind von
unabhängigen Herzexperten verfasst.