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Virushepatitis: Prävention, Diagnose und Therapie – wie die globale Gesundheitskrise eingedämmt werden kann

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Die Virushepatitis ist ein großes globales
Gesundheitsproblem, das aufgrund der bestehenden Diagnose- und
Therapiemöglichkeiten eigentlich – zumindest in Deutschland – kein Problem
sein müsste. Weltweit sind über 400 Millionen Menschen mit dem Hepatitis
B-, C- und / oder D-Virus infiziert. Betroffene merken oft nichts von der
Erkrankung, dabei kann schon ein einfacher Bluttest erste Hinweise geben.
Die Ausrichter des 24. Deutschen Lebertages am 20. November 2023, der das
Motto: „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“ hat, informieren im Vorfeld des
bundesweiten Aktionstages über Prävention, Diagnose und Therapie der
Virushepatitis.

Der Deutsche Lebertag wird von der Gastro-Liga e. V., der Deutschen
Leberhilfe e. V. und der Deutschen Leberstiftung ausgerichtet.

Das Corona-Virus SARS-CoV-2 und die pandemische Entwicklung von COVID-19
haben gezeigt, dass es möglich ist, mit Tests, Aufklärungs- und
Impfkampagnen eine Infektionskrankheit erfolgreich zu bekämpfen. Ähnlich
wie bei COVID-19 sind bei einer Virushepatitis die Symptome oftmals
unspezifisch. Chronische Infektionen mit einem Hepatitis-Virus können
dabei sogar über Jahre symptomlos verlaufen – viele Betroffene bemerken
ihre Erkrankung lange Zeit gar nicht.

„Bei einer akuten Virushepatitis, also einer Infektion mit dem Virus der
Hepatitis A, B, C, D oder E, treten in circa 80 Prozent der Fälle keine
eindeutigen Symptome auf, die auf eine Lebererkrankung schließen lassen.
Häufig leiden die Patienten auch im Verlauf an unspezifischen Symptomen
wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Müdigkeit. Das führt dazu, dass
die Krankheit häufig nicht bemerkt wird“, erklärt Prof. Dr. Christoph
Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e. V., und
ergänzt: „Es ist jedoch elementar, dass Lebererkrankungen möglichst früh
erkannt und adäquat behandelt werden. Mit der Einführung eines
Einmalscreenings auf Hepatitis B und C im Rahmen der
Gesundheitsuntersuchungen, die gesetzliche Krankenkassen ihren
Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren anbieten, hat Deutschland im
Oktober 2021 einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung
gemacht. Unabhängig von spezifischen Risikofaktoren kann dieses Screening
eine Infektion auch bei Personen entdecken, die keiner Risikogruppe
angehören, die von ihrem Risikostatus nichts wissen oder diesen nicht
kommunizieren wollen. Darüber hinaus ist die Früherkennung der
Virushepatitis B und C auch eine wirksame Krebsprävention: Denn das
Hepatozelluläre Karzinom (HCC), das als Folge einer unentdeckten und somit
unbehandelten Virushepatitis auftreten kann, gehört zu den Krebsarten mit
der schlechtesten Prognose und ist weltweit die vierthäufigste
Krebstodesursache.“

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2040
Virushepatitiden mehr Todesfälle verursachen werden als HIV-Infektionen,
Malaria und Tuberkulose zusammen. Lange Zeit wurde die Virushepatitis als
globales Gesundheitsproblem unterschätzt. Im Jahr 2016 hat sich die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf das weltweite Problem fokussiert und
das Ziel ausgerufen, die Virushepatitis bis zum Jahr 2030 global zu
eliminieren. Die medizinischen Mittel für die angestrebte Eliminierung
sind vorhanden: Mit neuen antiviralen Therapien kann die Infektion nahezu
nebenwirkungsfrei beherrscht werden und bei HCV-Infektion ist innerhalb
weniger Wochen sogar eine vollständige Heilung möglich. Gegen die
Hepatitis B steht eine wirksame Impfung zur Verfügung, die gleichzeitig
auch vor Hepatitis delta schützt, da diese Erkrankung nur mit einer
Hepatitis B gemeinsam vorkommen kann.

Auch die deutsche Bundesregierung hat sich 2016 zu einer strategischen
Neuausrichtung verpflichtet und beschloss die Strategie „BIS 2030 –
Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorenübergreifend“ zur Eindämmung von
HIV-Infektion, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer
Infektionen. Durch die Corona-Pandemie wurden diese Bestrebungen jedoch
weltweit und auch in Deutschland zurückgeworfen. Beispielsweise wurden
Angebote zur Diagnose und Therapie der Hepatitis C während der
Kontaktbeschränkungen unterbrochen. Das Ziel der WHO, die Virushepatitis
weltweit bis 2030 als öffentliche Gesundheitsbedrohung zu eliminieren, ist
inzwischen gefährdet. Doch möglicherweise bietet die Zeit nach der Corona-
Pandemie auch neue Chancen, um den Kampf gegen Virushepatitiden verstärkt
aufzunehmen: Nach der Pandemie herrscht in der Bevölkerung ein größeres
Bewusstsein für Infektionskrankheiten, das für zukünftige
Aufklärungskampagnen hilfreich sein kann.

Mit dem diesjährigen Motto des Deutschen Lebertages „Kennen Sie Ihre
Leberwerte?“ setzen die Ausrichter bei diesem größeren Interesse der
Menschen für Infektionskrankheiten und Diagnosemöglichkeiten an. Ziel ist,
dass nach dem nächsten Arzttermin die Antwort auf die Frage nach dem
individuellen Status der Lebergesundheit gegeben werden kann.

Mehr Informationen zum 24. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen
des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen
finden Sie unter: http://www.lebertag.org.

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