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Leitlinie zu Bakterieller Vaginose auf S2k-Niveau aktualisiert

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Mit der aktualisierten AWMF-Leitlinie zur Bakteriellen Vaginose wurde eine
wichtige Handlungsempfehlung auf den neuesten wissenschaftlichen Stand
gebracht, neu strukturiert und von S1 auf S2k-Niveau erhöht. Damit wird
der hohen Prävalenz der Bakteriellen Vaginose Rechnung getragen.

Berlin, im Juli 2023 – Die Entstehung und Entwicklung der Bakteriellen
Vaginose (BV) konnte noch nicht abschließend belegt werden. Aktuelle Daten
sprechen dafür, dass es sich um ein Syndrom handelt. Einigkeit herrscht
dagegen darüber, dass die weltweit häufigste urogenitale Störung bei
Frauen im sexuell aktiven Alter Ko-Infektionen mit Sexuell übertragbaren
Infektionen (STI) begünstigt. Außerdem haben Betroffene ein erhöhtes
Risiko für gynäkologische Komplikationen und Komplikationen während der
Schwangerschaft. Gleichzeitig führt eine hohe Rate an Therapieversagen
häufig zu chronisch rezidivierenden Verläufen.

Leitlinie bündelt aktuellen medizinischen Wissensstand

Aufgrund der hohen Relevanz für die Frauengesundheit und die klinische
Praxis initiierte die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und
Geburtshilfe e. V. (DGGG) die Überarbeitung der Leitlinie. Seit der
letzten Aktualisierung konnten zahlreiche neue wissenschaftliche
Erkenntnisse gewonnen werden, die im interdisziplinären Prozess der
Fachgesellschaften, Berufsgruppen und AnwenderInnen Berücksichtigung
fanden. Im Rahmen der Aktualisierung fand außerdem erstmalig eine
strukturierte Konsensfindung statt, sodass die vorliegende Version der
Stufe S2k entspricht.

„Ziel ist die optimale Betreuung von Patientinnen mit bakterieller
Vaginose, die häufig einen langen Leidensweg hinter sich haben. Im Sinne
des ,Antimicrobial stewardship' sollen unnötige und insuffiziente
antibiotische Therapien vermieden und ein zielgerichteter Therapieansatz
ermöglicht werden.“
Ap.Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med. Alex Farr, MPH
Federführender Mandatsträger der Leitlinie, Medizinische Universität Wien

Die Leitlinie dient dazu, die optimale Betreuung von Frauen jeden Alters
sicherzustellen, bei denen die Bakterielle Vaginose behandelt wird. Neben
Diagnose und Behandlung stellen auch Prävention und Früherkennung ein
wichtiges Ziel dar. Erarbeitet wurde die Handlungsempfehlung unter der
Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
e. V. (DGGG), der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und
Geburtshilfe (OEGGG) und der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie
und Geburtshilfe (SGGG) unter Beteiligung weiterer Fachgesellschaften.

Umfangreiche Darstellung von Symptomatik, Diagnostik und Therapie

Nach der Erläuterung der Leitlinieninformationen, -verwendung und der
gewählten Methodik, bietet die S2k-Leitlinie Bakterielle Vaginose
praxisnahe Hintergrundinformationen und Handlungsempfehlungen. Eine
Begriffsdefinition und mikrobiologisches Fachwissen zur prädominanten
Bakterienart der Gardnerella species werden durch eine Ausführung der
Risikofaktoren und der Symptomatik ergänzt. Eine ausführliche Darstellung
zum diagnostischen Vorgehen und den Therapiemöglichkeiten schaffen
optimale Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Behandlung der
Betroffenen.

An der Erstellung der insgesamt 79 Seiten umfassenden Handlungsempfehlung
waren 11 Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
beteiligt. Finanziell unterstützt wurde dieses Leitlinienprojekt durch das
Leitlinienprogramm der DGGG.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Leitlinienkoordinator: Ap. Prof. Priv.-Doz. Dr. med. univ. Dr. scient.
med. Alex Farr, MPH, Medizinische Universität Wien, Allgemeines
Krankenhaus der Stadt Wien

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