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Wenn der Blutdruck plötzlich absackt: Orthostatische Hypotension bei älteren Menschen

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Wenn der Blutdruck beim Aufstehen plötzlich abfällt, kann das insbesondere
bei älteren Menschen zu Problemen führen. Schwindel, Schwächegefühl und
Stürze könnten die Folge dieser sogenannten orthostatische Hypotension
(OH) sein. Oft geht dies auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
neurologischen Erkrankungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten einher.
Wie Geriaterinnen und Geriater in der täglichen Praxis ihren Patientinnen
sowie Patienten eine adäquate Diagnostik und Therapie zukommen lassen
können, damit beschäftigt sich Rose Anne Kenny, Professorin für
medizinische Gerontologie am Trinity College Dublin und am Mercer‘s
Institute for Successful Ageing, St James‘s Hospital Dublin.

Über den aktuellen Stand der Forschung zur OH berichtet sie in ihrem
Keynote-Vortrag beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für
Geriatrie, der vom 14. bis 16. September in Frankfurt am Main stattfindet.

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Blutdruck
deutlich abfällt, wenn eine Person von einer liegenden oder sitzenden
Position ins Aufstehen kommt. Es gibt aber auch asymptomatische Formen
dieses Krankheitsbildes – es bedarf also eines differenzierten Blickes.
Laut Rose Anne Kenny besteht auch ein kausaler Zusammenhang mit Stürzen.
Aber sie weist ebenso darauf hin: „Es ist wichtig, sich bewusst zu machen,
dass Patienten mit orthostatischen Symptomen nicht unbedingt eine
orthostatische Hypotonie haben müssen. Oder dass der Arzt die Messungen
mehrmals wiederholen muss, um eine OH eindeutig auszuschließen. Mit
anderen Worten: Die Messung ist nicht immer reproduzierbar.“ Kenny ist
unter anderem leitende Forscherin der irischen Langzeitstudie über das
Altern (TILDA) und berichtet beim Geriatrie-Kongress in Frankfurt über
ihre vielschichtigen Erkenntnisse.

Neue Erkenntnisse führen zu facettenreichen Behandlungsmöglichkeiten

Eine weitere neue Erkenntnis aus ihren umfangreichen Studienauswertungen:
Eine blutdrucksenkende Behandlung scheint nicht unbedingt zu OH zu führen.
Zur Diagnostik können spezielle ambulante Blutdruckmessungen hilfreich
sein. Die Behandlungsmöglichkeiten sind facettenreich: Sie reichen von der
Änderung möglicher ursächlicher Medikamente über ein verändertes
Gesundheitsverhalten bis hin zu gezielt wirkenden Medikamenten.

Zur Person:

Rose Anne Kenny ist Regius-Professorin für Physik (Medizin) und Inhaberin
des Lehrstuhls für Medizinische Gerontologie am Trinity College Dublin.
Sie ist die leitende Forscherin der irischen Langzeitstudie über das
Altern (TILDA). Im Jahr 2016 eröffnete sie ein neues, hochmodernes
klinisches Forschungsinstitut mit 120 Betten, das Mercer‘s Institute for
Successful Ageing, auf dem Gelände des St. James‘s Hospital in Dublin, wo
sie auch Leiterin der Abteilung für Stürze und Synkopen ist. Unter anderem
ist sie Mitglied der Royal Irish Academy und Fellow des Royal College of
Physicians of Edinburgh, London und Irland, Fellow des Trinity College
Dublin, Fellow der European Society of Cardiology, Honorary Fellow der
Faculty of Public Health Medicine Ireland und wurde kürzlich mit der
Ehrendoktorwürde des Royal College of Surgeons in Irland ausgezeichnet.
Sie hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten und ist Autorin
von mehr als 600 Veröffentlichungen.

Termin:

Prof. Rose Anne Kenny

Keynote-Lecture: „The role of orthostatic hypotension in older adults“
Geriatrie-Kongress
Hörsaal 2, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Freitag, 15. September 2023

14.30 bis 15.15 Uhr

Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:

Sie möchten gerne persönlich mit Professorin Rose Anne Kenny oder anderen
renommierten Experten der Altersmedizin sprechen? Dann akkreditieren Sie
sich schon jetzt für den Geriatrie-Kongress in Frankfurt am Main. Wir
unterstützen Sie auch bei der Organisation von Interviews vor Ort. Senden
Sie einfach eine E-Mail samt Presseausweis oder Redaktionsbestätigung an:
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