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Bluthochdruck: Gefahr für Herz und Gehirn – Jetzt Blutdruck checken

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„Leiser Killer“ Bluthochdruck erhöht auch Risiko für Demenz. Wer früh
seinen Blutdruck misst und hohen Blutdruck behandelt, erhöht seinen Schutz
vor Demenz und Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall / Infopaket
zum Welthypertonietag

Über 20 Millionen Menschen haben in Deutschland einen hohen Blutdruck,
etwa jeder dritte Erwachsene. Allerdings wissen sehr viele nichts von
ihrem Bluthochdruck. Dabei kann ein nur unzureichend oder nicht
behandelter Bluthochdruck von mehr als 140/90 mmHg (mmHg: Millimeter-
Quecksilbersäule) auf lange Sicht zu Herzerkrankungen wie Herzschwäche
(Herzinsuffizienz) und Vorhofflimmern oder zu Komplikationen wie
Gehirnblutung, Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenversagen führen. Wie
Studien zeigen, kann auch das Risiko für eine Demenz durch einen
unbehandelten Bluthochdruck begünstigt werden.  „Bluthochdruck ist wie ein
leiser Killer, weil sich seine Dauerbelastung auf Gefäße und Organe nicht
unbedingt mit Beschwerden bemerkbar macht, aber lebenswichtige Organe
möglicherweise bereits geschädigt sind“, warnt der Kardiologe Prof. Dr.
med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung,
anlässlich des Welt-Hypertonie-Tags mit einem Infopaket unter
https://herzstiftung.de/welthypertonietag zum Bluthochdruck (Ursachen,
Prävention, Diagnose, Therapie). Symptome wie Schwindel, Ohrensausen,
Kopfschmerzen oder gar Nasenbluten können, müssen aber nicht auftreten.
Umso wichtiger und ganz leicht im Alltag umzusetzen ist das frühzeitige
und regelmäßige Messen des Blutdrucks. Somit kann der Blutdruck
gegebenenfalls medikamentös und mit einem gesunden Lebensstil gut
eingestellt werden, bevor es zu schwerwiegenden Komplikationen kommt.
„Jeder kann selbst aktiv werden und seinen Blutdruck messen und bei zu
hohen Werten mit ärztlicher Hilfe regulieren“, so der Kardiologe und
Intensivmediziner Prof. Voigtländer. Denn nur wer den erhöhten Blutdruck
konsequent behandeln lässt, wie Voigtländer betont, kann dadurch
Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie eine dauerhafte
Schädigung des Herzmuskels (hypertensive Herzkrankheit „Hochdruckherz“)
vermeiden.

Die beste Vorsorge: Blutdruckmessen
Die Deutsche Herzstiftung und Herzspezialisten empfehlen allen Erwachsenen
folgende Zeitintervalle für eine Blutdruckmessung:
- mit optimalen Blutdruckwerten (unter 120 mmHg/80 mmHg) mindestens alle
fünf Jahre,
- mit normalen Werten (120-129 mmHg/80-84 mmHg) alle drei Jahre,
- mit hochnormalem Blutdruck (130-139 mmHg/85-89 mmHg) mindestens einmal
im Jahr und
- mit Bluthochdruck Grad 1 (ab 140 mmHg/ab 90 mmHg) regelmäßig zu Hause.

Worauf bei der Blutdruckmessung genau zu achten ist, darüber informiert
ein Experten-Beitrag unter https://herzstiftung.de/blutdruck-messen Darin
werden häufige Fragen geklärt wie: Wann und wie häufig sollte man messen?
Wie ist die richtige Position beim Messen? Warum sollte man auf Kaffee vor
dem Messen verzichten?

Schutz vor Schlaganfall und Demenz
Beständig hoher Blutdruck belastet nicht nur die Gefäße des Herz-
Kreislauf-Systems, sondern auch die Hirngefäße. Somit schützt ein normaler
Blutdruck definitiv das Gehirn vor einem Schlaganfall und entsprechend
wird versucht, erhöhte Werte konsequent unter 140/90 mmHg – am besten auf
Werte zwischen 120-130 mmHg (systolisch) – zu senken. Die Ergebnisse
mehrerer aktueller Studien sprechen inzwischen für einen positiven Effekt
der Blutdrucksenkung auch auf das Demenzrisiko.  „Es kommt durch chronisch
hohen Blutdruck vermutlich auch zu strukturellen Veränderungen und zu
einer Volumenreduktion im Gehirn. Die betroffenen Regionen sind
mitverantwortlich für die kognitive Leistung“, erläutert der Kardiologe
Prof. Dr. med. Michael Böhm, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der
Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Innere Medizin III am
Universitätsklinikum des Saarlandes unter https://herzstiftung.de
/bluthochdruck-demenz und verweist hierbei auf die aktuelle Studienlage.

Blutdrucksenken verringert Demenzrisiko
So haben australische Forscher in einer Auswertung von fünf Studien (1)
mit insgesamt über 28.000 Patienten aus den Daten von Patienten mit und
ohne Demenz ermittelt, dass bereits das medikamentöse Absenken des
Blutdrucks um 10 mmHg systolisch und 4 mmHg diastolisch das Demenzrisiko
um über zehn Prozent verringern kann. Und: Je ausgeprägter die
Blutdrucksenkung war, desto mehr wurde das Risiko einer Demenz vermindert.
Dieser lineare günstige Effekt war bis zu einem Blutdruck von 100/70 mmHg
nachweisbar. Es gab auch keinen Hinweis auf einen Schaden durch die
Blutdrucksenkung.
Eine chinesische Beobachtungsstudie (2) mit rund 34.000 Chinesen bestätigt
den positiven Effekt einer guten Blutdruckkontrolle auf geistige
Fähigkeiten. U. a. zeigte sich bei denjenigen, die an einem überwachten
Blutdruck-Behandlungsprogramm teilnahmen, dass die im Schnitt 63-jährigen
Teilnehmer dieser Gruppe ein deutlich reduziertes Demenz-Risiko hatten und
auch der geistige Abbau geringer war als in der Vergleichsgruppe ohne
gezielte Therapie.

Blutdrucksenkung nutzt in jedem Alter
„Die Behandlung erhöhter Blutdruckwerte nutzt in jedem Alter und schützt
dabei nicht nur vor einem akuten Schlaganfall oder anderen Herz-Kreislauf-
Ereignissen. Auch längerfristig zahlt es sich aus, da es seltener zu einer
Demenz kommt“, bestätigt Kardiologe und Bluthochdruck-Spezialist Prof.
Böhm und appelliert: „Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck und
gehen Sie bei erhöhten Werten zum Arzt, um Gefäße und Organe zu schützen.“
Eine Hilfe beim täglichen Messen und Protokollieren des Blutdrucks ist der
kostenfreie Blutdruck-Pass unter https://herzstiftung.de/blutdruckpass
Welche Altersgruppen besonders von der Blutdrucksenkung profitieren, um
auch das Demenzrisiko zu verringern und warum auch ein Herzinfarkt den
Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit begünstigten kann, erläutert Prof.
Böhm in seinem Beitrag unter https://herzstiftung.de/bluthochdruck-demenz

Natürlicher Blutdrucksenker: gesunder Lebensstil
Erhöhte Blutdruckwerte lassen sich durch einen gesunden Lebensstil senken,
allen voran mit Ausdauerbewegung, Abbau von Übergewicht und der
konsequenten Einnahme der blutdrucksenden Medikamente. Als optimale
Blutdruckzielwerte gelten aktuell für jüngere Patienten bis zum Alter von
65 Jahren weniger als 130 mmHg systolisch, sofern sie es vertragen.
Patienten über 65 sollten auf systolische Werte unter 140 mmHg kommen, um
Nebenwirkungen zu vermeiden. Die genannten Werte gelten auch für Patienten
mit Nebenerkrankungen wie Diabetes, koronare Herzkrankheit (KHK) und nach
einem Schlaganfall.
Regelmäßiges Ausdauertraining – wie Radfahren, Walken, Joggen oder
Schwimmen – kann den Bluthochdruck sowie die Wahrscheinlichkeit, weitere
Risikofaktoren für Herzkrankheiten zu entwickeln senken. Die Herzstiftung
empfiehlt Bluthochdruckpatienten, sich mindestens dreimal pro Woche für 30
bis 45 Minuten bei moderater Intensität zu bewegen. Geeignet wäre
demzufolge ein Training bei einer Belastungsintensität von etwa 70 Prozent
der maximalen Herzfrequenz. Als allgemeine Faustregel gilt hier „Laufen,
ohne zu schnaufen”: Man sollte sich während der Belastung noch unterhalten
können. „Mit Hilfe des gesunden Lebensstils insbesondere durch
Ausdauerbewegung lassen sich auf niederschwellige Weise Folgeerkrankungen
wie Herzschwäche und Vorhofflimmern sowie Komplikationen wie Herzinfarkt
und Schlaganfall wirksam vorbeugen“, so Kardiologe Prof. Voigtländer. In
Bezug auf den Bluthochdruck ist eine Kombination von Ausdauer- und
Krafttraining optimal und sehr zu empfehlen.

Positiver Effekt auch durch Krafttraining
Ein moderates, dynamisches Kräftigungstraining hat einen positiven Effekt,
wenn es richtig durchgeführt wird. Ratsam sind Kräftigungsübungen mit
niedrigerer Belastung und hoher Wiederholungsrate (z.B. 30 % der
Maximalkraft bei 20 Wiederholungen). Pressatmung sollte beim Training
unbedingt vermieden werden. Auch ein isometrisches Krafttraining, also ein
Training mit Halteübungen (z. B. 4 x 2 Minuten Wandsitzen), hat laut
aktuellen Studien (3) einen großen Effekt auf den Blutdruck. Grundsätzlich
sollten sich Patienten von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin individuell
beraten lassen, welches Training für sie das richtige ist. Prinzipiell
ungeeignet ist ein Maximalkrafttraining wie das klassische Gewichtheben.
Auch bei Sportspielen mit hoher Belastung wie Squash ist Vorsicht geboten
und eine ärztliche Rücksprache erforderlich. Generell ist aber jedem gut
eingestellten Bluthochdruckpatienten ohne Endorganschaden ausdrücklich
angeraten, sportlich aktiv zu sein.
(Wi/Ne)

Quellen

(1) Blood pressure lowering and prevention of dementia: an individual
patient data meta-analysis; European Heart Journal, ehac584,
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehac584
(2) A village doctor-led multifaceted intervention for blood pressure
control in rural China: an open, cluster randomised trial; Lancet April
2022, DOI:https://doi.org/10.1016/S0140-6736(22)00325-7
(3) Exercise training and resting blood pressure: a large-scale pairwise
and network meta-analysis of randomised controlled trials; British Journal
of Sports Medicine 2023;57:1317-1326.

Infos-Service zum Welthypertonietag (17. Mai)
Ein kostenfreies Info-Paket rund um Bluthochdruck (Ursachen, Prävention,
Diagnose, Therapie) bietet die Herzstiftung anlässlich des
Welthypertonietags. Das Infomaterial mit Ratgebern und einem Blutdruck-
Pass hilft dabei, selbst aktiv zu werden, den Blutdruck zu regulieren und
seine Gesundheit optimal zu schützen. Jetzt bestellen unter
https://herzstiftung.de/welthypertonietag oder unter Tel. 069 955128-400

Blutdruck-Pass: Eine Hilfe beim täglichen Messen und Protokollieren des
Blutdrucks ist der kostenfreie Blutdruck-Pass unter
https://herzstiftung.de/blutdruckpass

Bluthochdruck und Demenz: Über die positiven Effekte der
Bluthochdrucktherapie auf das Demenzrisiko informiert der Beitrag von
Prof. Dr. Michael Böhm unter https://herzstiftung.de/bluthochdruck-demenz

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