Zum Hauptinhalt springen

Schluckstörungen nach Schlaganfall: Praktisches Wissen zu Dysphagie und Trachealkanülen-Management

Die beiden erfahrenen Dysphagie-Experten PD Dr. Sriramya Lapa (im Bild links) und PD. Dr. Bendix Labeit (im Bild rechts) informieren in einem Workshop auf dem 1. Deutschen Schlaganfallkongress, dem DSG25, über Schluckstörungen nach einem Schlaganfall.  Universitätsmedizin Frankfurt am Main und Universitätsklinikum Düsseldorf
Die beiden erfahrenen Dysphagie-Experten PD Dr. Sriramya Lapa (im Bild links) und PD. Dr. Bendix Labeit (im Bild rechts) informieren in einem Workshop auf dem 1. Deutschen Schlaganfallkongress, dem DSG25, über Schluckstörungen nach einem Schlaganfall. Universitätsmedizin Frankfurt am Main und Universitätsklinikum Düsseldorf
Pin It

Wie erkennt man eine schlaganfallbedingte Schluckstörung frühzeitig? Wann
ist eine Trachealkanüle erforderlich – und wann kann diese wieder entfernt
werden? Und wie gelingt die sichere Dekanülierung in der
interprofessionellen Zusammenarbeit?

Rund 80 Prozent aller Patientinnen
und Patienten leiden nach ihrem Schlaganfall an einer Dysphagie – trotzdem
ist die Erkennung wie auch Therapie kein prominentes Thema im
Medizinstudium oder in der logopädischen Ausbildung.

So wollen die beiden erfahrenen Dysphagie-Experten PD Dr. Sriramya Lapa
und PD. Dr. Bendix Labeit in einem Workshop auf dem 1. Deutschen
Schlaganfallkongress, dem DSG25, Anfang September in Berlin Antworten auf
diese wichtigen Fragen geben.

Ihr gemeinsamer Workshop Dysphagie-Diagnostik und Trachealkanülen-
Management im Akutsetting richtet sich vor allem an Fachkräfte aus
Logopädie, Sprachtherapie, Pflege und Medizin, die im Akutsetting mit
schlaganfallbedingter Dysphagie und tracheotomierten Patienten arbeiten –
und dabei oft mit unklaren Standards, unzureichender Ausbildung oder
Unsicherheiten in der praktischen Umsetzung konfrontiert sind.

„Unserer Meinung nach gibt es noch eine große Wissenslücke in der
Ausbildung“, sagt Sriramya Lapa, Leiterin der Sektion Sprach- und
Schluckdiagnostik an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum
Frankfurt am Main. „Wenn man sich vor Augen führt, dass Dysphagie beinahe
alle Schlaganfall-Patienten betrifft, muss die Diagnostik und Behandlung
von Schluckstörungen sowie das Management von Trachealkanülen allen
Teammitgliedern auf der Stroke Unit bekannt sein.“ So soll der
interdisziplinär und multiprofessionell ausgerichtete DSG25 diese Lücke
schließen.

Strukturierte klinische Schluckuntersuchung wie auch Umgang mit
tracheotomierten Patienten

Der Workshop vermittelt unter anderem fundierte Kenntnisse und praktische
Kompetenzen im Umgang mit tracheotomierten Patienten. Zudem legt er einen
Fokus auf die strukturierte klinische Schluckuntersuchung und zeigt auf,
wie bildgebende Verfahren – insbesondere die fiberendoskopische
Schluckuntersuchung (FEES) – zu einer präziseren Diagnostik und
individuell abgestimmten Therapie beitragen können.

„Mit der FEES lassen sich sowohl Risiken wie Aspiration als auch
vorhandene Ressourcen viel differenzierter einschätzen“, so Bendix Labeit,
Assistenzarzt der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum
Düsseldorf. Ein zentrales Thema des Workshops ist zudem das
Trachealkanülen-Management: Indikationen, Komplikationen, praktische
Handhabung – und vor allem die Kriterien für eine sichere Dekanülierung.
Dazu gehören auch der Einsatz von Sprechventilen und Kappensystemen. „Wenn
die interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht funktioniert, bleiben
Betroffene oft unnötig lange kanüliert – mit erheblichen Auswirkungen auf
ihre Lebensqualität und Teilhabe“, betont Neurologe Labeit.

Praxisnah, interaktiv und interprofessionell

Neben der theoretischen Vermittlung stehen praktische Videobeispiele und
der Austausch unter den Teilnehmenden im Mittelpunkt des Workshops. Anhand
von realen Fällen werden klinische Entscheidungen gemeinsam diskutiert.
„Wir wollen keine Standardantworten geben, sondern Handlungssicherheit
vermitteln – für Situationen, in denen es keine einfachen Lösungen gibt“,
fasst Bendix Labeit zusammen. „Entsprechend freuen wir uns auf zahlreiche
Interessenten aus allen Berufsgruppen und mit mehr und mit wenig
Erfahrung, um das neue Wissen direkt zurück ins Team in der Klinik zu
tragen!“

Zum Hintergrund:
Der 1. Deutsche Schlaganfallkongress, der DSG25, findet vom 4. bis zum 6.
September 2025 im Henry-Ford-Bau in Berlin statt. Die Deutsche
Schlaganfall-Gesellschaft richtet damit erstmals einen Kongress aus, der
alle Aspekte der Schlaganfall-Versorgung im deutschsprachigen Raum
interdisziplinär und multiprofessionell in den Fokus stellt.

Weitere Informationen unter: https://www.dsg-info.de/kongress/uebersicht2/

Workshop Dysphagie-Diagnostik und Trachealkanülen-Management im
Akutsetting
https://apps.kukm-conferences.com/dsg2025/de-DE/pag/session/81909
DSG25

Donnerstag, 4. September 2025
15.15 bis 16.45 Uhr
Henry-Ford-Bau, Berlin

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch