„Prävention nichtübertragbarer Krankheiten gemeinsam angehen“
Konkrete politische Maßnahmen, die es allen
Menschen leicht machen, sich gesund zu ernähren und mehr zu bewegen
forderte Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz
Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), von der Bundesregierung im Rahmen
der Delegiertenkonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
„Der Koalitionsvertrag bleibt bei der Prävention nichtübertragbarer
Krankheiten weit hinter unseren Erwartungen zurück. Während
wirtschaftliche Stabilität und soziale Gerechtigkeit ambitioniert
adressiert werden, fehlen konkrete und verbindliche Maßnahmen zur
Reduktion von nichtübertragbaren Krankheiten wie Diabetes und Adipositas“,
konstatierte Bitzer.
„Wir müssen Verhaltens- und Verhältnisprävention zusammendenken“, forderte
sie. Bitzer kritisierte einen starken Fokus auf Verhaltensprävention im
Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Das Wissenschaftsbündnis DANK
hat einen 6-Punkte-Plan aufgestellt, der auch verhältnispräventive
Maßnahmen wie eine Zuckersteuer enthält. Diese habe in Großbritannien dazu
geführt, dass der Zuckergehalt in Getränken, insbesondere in Softdrinks,
drastisch reduziert wurde.
Dr. Silke Heinemann, Leiterin der Abteilung Medizin- und Berufsrecht,
Prävention des Bundesministeriums für Gesundheit, erwähnte in Ihrem
Vortrag, dass Prävention nach dem „Health-In-All-Policies-Ansatz
Bereichen mitgedacht werden müsse.
„Um mehr Verhältnisprävention umzusetzen, brauchen wir politische
Mehrheiten“, stellte Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede fest. „Die AWMF hat in
ihren aktuellen politischen Forderungen das Thema Prävention bereits
adressiert. Sie wird die Expertisen ihrer wissenschaftlichen medizinischen
Fachgesellschaften im Bereich Prävention bündeln, um konkrete
Präventionsmaßnahmen gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium zu
entwickeln.“
Über die DANK-Initiative:
Die DANK-Initiative ist ein Zusammenschluss aus 22 wissenschaftlichen
medizinischen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen.
Weitere Informationen
— Positionen der AWMF zur Gesundheitspolitik zum 21. Deutschen Bundestag
(Langfassung)
— Vorträge der Delegiertenkonferenz