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Wie man der Osteoporose noch vor dem Knochenbruch auf die Spur kommt

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Messmethoden für Knochendichte und Präventionstipps für starke Knochen. Der Abbau von Knochensubstanz lässt sich mit einer Knochendichtemessung
oder einem neuen einfachen Urintest messen. Wer sein Risiko kennt, kann
frühzeitig gegensteuern und so seine Knochenqualität bis ins hohe Alter
beeinflussen. Eine gezielte Nährstoffzufuhr und Kraftsport fördern die
Knochendichte und wirken dem Knochenschwund, der sogenannten Osteoporose,
entgegen.

Andernfalls verläuft die Krankheit oftmals unbemerkt und wird erst nach
dem ersten Knochenbruch festgestellt: meist an Hüfte, Wirbelkörpern oder
am Unterarm. „Vorsorge ist der beste Knochenschutz. Das kann man selbst in
die Hand nehmen, indem man sich ausgewogen ernährt, auf regelmäßige
Bewegung oder Sport Wert legt und auf eine ausreichende Sonneneinstrahlung
achtet. Ein Osteoporosetest kann auch Klarheit schaffen, damit
gegebenenfalls durch eine medikamentöse Therapie Knochenbrüche zusätzlich
verhindert werden“, sagt Prof. Dr. Christoph H. Lohmann, Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie (DGOOC).

Knochenbrüche durch Osteoporose führen zu Schmerzen, Behinderungen und
reduzierter Mobilität sowie Beeinträchtigung der Lebensqualität. „Gerade
ältere Menschen erleiden durch Osteoporose häufig Knochenbrüche – oft
schon bei einem harmlosen Sturz aus geringer Höhe. Besonders betroffen
sind tragende Knochen wie der Oberschenkelknochen. Die Folgen eines
solchen Bruchs können gravierend sein: Die Sterblichkeit ist deutlich
erhöht, und viele Betroffene verlieren ihre Selbstständigkeit dauerhaft,
sodass ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung notwendig wird“, betont Prof.
Dr. Ulrich Stöckle, stellvertretender Präsident der DGOU sowie Präsident
der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). In Deutschland sind
etwa 6 Millionen Menschen von Osteoporose betroffen. Sie haben damit ein
erhöhtes Risiko für Knochenbrüche.

Gerade jetzt, wo die dunklen Wintermonate hinter uns liegen, ist der
richtige Zeitpunkt, sich um die eigene Knochengesundheit zu kümmern. Denn
wenig Sonne in der kalten Jahreszeit bedeutet auch wenig Vitamin D und das
ist entscheidend für starke Knochen. Ein über Jahre anhaltender
Vitamin-D-Mangel ist ungünstig. Denn mit Vitamin D kommt Kalzium in die
Knochen: Fehlt das Sonnenvitamin, kann auch der knochenstärkende
Mineralstoff Kalzium nicht in den Knochen eingebaut werden – egal wie
kalziumreich man sich auch ernähren mag. Weitere Risikofaktoren für
Osteoporose sind beispielsweise die dauerhafte Einnahme von Medikamenten
wie Cortison. Und auch die Wechseljahre der Frau und der damit verbundene
Östrogenmangel schwächen die Knochen. Generell steigt das Osteoporose-
Risiko mit zunehmendem Alter. „Die höchste Knochenmasse ist mit ca. 30
Jahren erreicht. Danach überwiegt der Knochenabbau den Knochenaufbau“,
sagt Prof. Dr. Uwe Maus von der DGOU-Sektion Osteologie.

Die eigene Knochendichte zu kennen bietet den Vorteil, aktiv etwas für
seine Knochengesundheit zu tun.

Daher rät die DGOU, ab ca. 50 Jahren bei bestimmten Risikofaktoren und
spätestens ab dem 70. Lebensjahr bei Männern und Frauen einmal zu testen,
ob man von Osteoporose betroffen ist:
•       Röntgen zur Knochendichtemessung: Die DEXA-Knochendichtemessung
(Dual-Energy X-ray Absorptiometry) ist ein schmerzfreies, schnelles
Röntgenverfahren, mit dem der Mineralgehalt der Knochen – meist an
Wirbelsäule und Hüfte – exakt bestimmt wird, um Osteoporose und das Risiko
für Knochenbrüche frühzeitig zu erkennen. Die Untersuchung wird von
Fachärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie angeboten. Die Kosten liegen
zwischen 30 und 70 Euro.
•       Urintest (Handelsname: Osteotest): Diese Untersuchung kann bequem
von zu Hause aus gemacht werden. Sie funktioniert wie ein Urintest.
Gemessen wird eine bestimmte Art von Kalzium, das sich dann im Urin
befindet, wenn Knochensubstanz abgebaut wird. Die Kosten für den Test
liegen bei ca. 130 Euro. Ist der Test positiv, sollte sich eine
Knochendichtemessung anschließen.

Wird bei einem Test ein Osteoporose-Risiko im Sinne eines krankhaften
Knochenstoffwechsels festgestellt, stehen Therapien zur Verfügung.
Medikamente wie Bisphosphonate können den Knochenabbau aufhalten.

Darüber hinaus geben Orthopäden und Unfallchirurgen Tipps, dem
Knochenschwund vorzubeugen und die Knochen bis ins hohe Alter zu stärken:
•       Bewegung: Bewegung regt den Knochenaufbau an. Das gilt nicht nur
für das Kindesalter, sondern ein Leben lang. Krafttraining nach Maß und
Dehnungsübungen sind gut geeignet, um Muskelkraft, Gleichgewicht und
Koordination zu verbessern. Damit kann eine Verbesserung der
Knochenstabilität erreicht werden, was die Gefahr einer Fraktur im Alter
reduziert.
•       Kalziumreiche Ernährung: Kalzium ist für die Festigkeit und die
Stabilität der Knochen verantwortlich. Kalziummangel in jungen Jahren kann
die nachhaltige Entwicklung der Knochenfestigkeit im Alter negativ
beeinflussen. Milch ist ein verlässlicher Kalziumlieferant zur Entwicklung
fester Knochen. Deshalb sollte jeder darauf achten, ausreichend
Milchprodukte zu sich nehmen. Auch kalziumreiches Mineralwasser, Gemüse
wie Brokkoli, Fenchel und Grünkohl sowie Nüsse oder Kräuter wie
Schnittlauch und Petersilie helfen, den Kalziumhaushalt zu optimieren.
•       Körpereigene Vitamin-D-Bildung: Vitamin D kann durch UV-Strahlung
des Sonnenlichts vom Körper selbst hergestellt werden. Dazu Gesicht, Hände
und Arme zwischen März und Oktober mindestens zwei- bis dreimal pro Woche
für mindestens 30 Minuten in die Sonne strecken. Das regt die körpereigene
Vitamin-D-Synthese an. Im Winter ist es schwer, genügend Sonne
abzubekommen. Hier kann es sinnvoll sein, den Vitamin-D-Spiegel zu
bestimmen und das Vitamin als Präparat einzunehmen.
•       Vitamin-D-Messung und Vitamin-D-Gabe: Zahlreiche Menschen leiden
an einem Vitamin-D-Mangel und wissen es nicht. Ein einfacher Bluttest gibt
Aufschluss. In Rücksprache mit einem Arzt kann dann eine individuelle
Vitamin-D-Gabe festgelegt werden.
•       Gesunder Lebensstil, Vermeidung von Knochenräubern: Eine
ausgewogene Ernährung ist förderlich, radikale Diäten sollten vermieden
werden. Knochenraubende Lebensmittel wie Cola, Schokolade und geröstete
Erdnüsse sollten nur in Maßen genossen werden. Sie enthalten zu viel
Phosphor, was die Knochen angreift. Auch der Konsum von Nikotin und
Alkohol stellt einen Risikofaktor dar.

Referenzen:
S3-Leitlinie „Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei
postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr“

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