ag der Pflegeberatung NRW 2025 im Zeichen pflegender Angehöriger
Rund 200 Pflegeberaterinnen und Pflegeberater waren zum diesjährigen „Tag
der Pflegeberatung NRW 2025“ gekommen, den die Regionalbüros Alter, Pflege
und Demenz NRW jedes Jahr veranstalten. Schwerpunktthema dieses Mal war
„Pflegeberatung im System Familie: Lebenswelten verstehen, Unterstützung
gestalten!“. Alle Familienmitglieder bewusst in den Beratungsprozess
miteinzubeziehen und sowohl die individuellen als auch gesamtfamiliären
Bedarfe und Ressourcen zu erkennen und aufzugreifen und ggf. zwischen
verschiedenen Perspektiven zu vermitteln, folgt einem systemischen
Verständnis von Beratung.
Pflegeberaterinnen und -berater treffen in ihrer Beratungspraxis sehr
häufig nicht nur auf die pflegebedürftige Person und sie betreuende
Menschen, sondern sehr oft geht es gleich um den gesamten Familienkontext,
der im besten Fall dann mit in die Beratungsüberlegungen mit einbezogen
wird. Familien leben in sehr heterogenen Lebenswelten, die es beim Zugang
zum Familiensystem und dem Unterstützungsansatz zu berücksichtigen gilt.
Strukturelle Ungleichheiten können Familien bevor- oder benachteiligen.
Zudem bringen innerfamiliäre Beziehungen und Dynamiken eigene
Kommunikationsmuster und familiengeschichtliche Rollenzuschreibungen und
-erwartungen hervor, die auch in einer Pflegesituation wirken.
Alle Familienmitglieder bewusst in den Beratungsprozess miteinzubeziehen
und sowohl die individuellen als auch gesamtfamiliären Bedarfe und
Ressourcen zu erkennen und aufzugreifen und ggf. zwischen verschiedenen
Perspektiven zu vermitteln, folgt einem systemischen Verständnis von
Beratung.
Weites Verständnis von Familie
In Fachvorträgen wurden Impulse über Familie als System, lebensweltliche
Ansätze, Bedarfsermittlung und kommunikative Zugänge sowie eine
selbstreflexive Beratungspraxis gegeben.
Die Workshops fokussierten auf das Vereinbarkeitserleben von pflegenden
Angehörigen und entsprechende Beratungsansätze. Zudem auf kultursensible
Beratungsbedarfe und -angebote sowie auf die Einbindung von
nachbarschaftlichen Ressourcen. Und schließlich auf die Stärkung von
Selbsthilfe. Damit wurde ein weites Verständnis von Familie angelegt, das
auch den sozialen Nahraum und Selbsthilfestrukturen miteinschloss.
Deutlich wird, wie vielfältig Themen der Pflegeberatung aussehen können.
Der Tag der Pflegeberatung wird von der Koordinierungsstelle der
Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz organisiert. Die
Koordinierungsstelle in Trägerschaft des Kuratoriums Deutsche Altershilfe
(KDA) unterstützt und begleitet auch die Arbeit und Angebote der zwölf
Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz NRW und des Kompetenzzentrums
Hörschädigung im Alter und ist zentraler Ansprechpartner auf Landesebene.
Gefördert werden die Regionalbüros vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit
und Soziales NRW sowie von den Landesverbänden der Pflegekassen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Sarah Hampel, Leon Hellermann, Koordinierungsstelle der Regionalbüros
Alter, Pflege und Demenz NRW: info@alter-pflege-demenz-nrw.d
Originalpublikation:
https://kda.de/tag-der-pflegeb
familiaerer-lebenswelten/