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Bauchaortenaneurysma: Lebensgefahr im Bauch – Ultraschall-Screening kaum genutzt

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Ultraschallexperten informieren über moderne Sonografieverfahren, mit
denen sich lebensbedrohliche Erkrankungen frühzeitig ermitteln lassen
Älter werden und gesund bleiben – anlässlich des Internationalen Tags des
älteren Menschen am 1. Oktober macht die Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM) auf eine oft übersehene Gefahr im
Alter aufmerksam: das Bauchaortenaneurysma.

Die Erkrankung verläuft lange
symptomlos, kann im Falle eines Risses in der Gefäßwand der Bauchaorta
jedoch tödlich enden. Bei ihrer Online-Pressekonferenz am 1. Oktober 2025
rückt die DEGUM dieses Thema in den Fokus.

Obwohl es seit 2018 ein gesetzlich verankertes Ultraschall-Screening für
Männer ab 65 Jahren gibt, wird dieses zu wenig genutzt – und Frauen mit
Risikofaktoren bleiben bislang ganz außen vor.
Alle Interessierten können sich hier zur Pressekonferenz anmelden:
https://events.teams.microsoft.com/event/ee2e5ec9-7689-4b38-8b68-37802bf75fe3@1495922a-4378-45e9
-a32a-422448450fb1


(Hier geht es zur Online-Version der Pressemeldung:
https://www.degum.de/presse/pressemitteilungen/im-detail/news
/bauchaortenaneurysma-lebensgefahr-im-bauch-ultraschall-screening-bleibt-
untergenutzt.html )

Trotz der hohen Relevanz in der Altersmedizin ist das
Früherkennungsangebot in der Bevölkerung wenig bekannt – und wird auch in
der hausärztlichen Praxis nicht flächendeckend angewendet. „Viele Männer
wissen gar nicht, dass ihnen dieses Screening zusteht – dabei ist es eine
einfache, schnelle und strahlenfreie Untersuchung mit hoher Aussagekraft“,
sagt Dr. med. Bernd Krabbe, Leiter des Arbeitskreises Vaskulärer
Ultraschall der DEGUM. „Besonders alarmierend ist zudem, dass Frauen mit
Risikofaktoren bislang gar keinen Anspruch auf diese
Früherkennungsuntersuchung haben – obwohl sie im Rupturfall – also eines
Risses in der Gefäßwand - schlechtere Überlebenschancen haben als Männer“,
so der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Angiologie am UKM
Marienhospital Steinfurt GmbH.

Ultraschall erkennt gefährliche Erweiterungen frühzeitig
Ein Aneurysma liegt vor, wenn sich der Durchmesser der Bauchschlagader auf
mehr als 3 cm erweitert. Ab einem Durchmesser von 5,5 cm bei Männern
(beziehungsweise 5,0 cm bei Frauen) oder bei schnellem Wachstum droht ein
akutes Rupturrisiko – dann ist meist eine operative Ausschaltung nötig.
Die gute Nachricht: Bei frühzeitiger Entdeckung reicht häufig eine
konservative Behandlung mit regelmäßiger Ultraschallkontrolle, Rauchstopp
und Blutdrucksenkung.

Bei etwa 4 bis 8 Prozent der Männer über 65 Jahren lassen sich im
Screening Aneurysmen nachweisen – bei Frauen liegt die Rate zwar
niedriger, doch sie haben häufiger einen gefährlicheren Verlauf. Studien
zeigen: Raucherinnen entwickeln größere Aneurysmen mit schnellerem
Wachstum, und bei nicht gescreenten Frauen ist die Rupturrate nahezu
doppelt so hoch wie bei nicht gescreenten Männern.

DEGUM fordert gezielte Verbesserungen in der Früherkennung
Aus Sicht der DEGUM muss das gesetzlich verankerte Früherkennungsangebot
deutlich sichtbarer gemacht werden. Bislang werden Männer nicht
automatisch zur Teilnahme eingeladen – stattdessen sind Hausärztinnen und
Hausärzte gefordert, im Rahmen von Check-ups aktiv auf das Screening
hinzuweisen. Die DEGUM spricht sich dafür aus, dieses Angebot konsequent
in die hausärztliche Prävention zu integrieren.

Darüber hinaus sollte das Screening auf bislang ausgeschlossene
Risikogruppen ausgeweitet werden. Insbesondere Frauen, die rauchen, an
Bluthochdruck leiden oder eine familiäre Vorbelastung haben, könnten stark
profitieren. Auch die Ruptursterblichkeit bei Frauen ließe sich dadurch
perspektivisch senken. Entscheidend ist aus Sicht der Fachgesellschaft
zudem, dass der Ultraschall in der Gefäßdiagnostik flächendeckend
kompetent eingesetzt wird. Die DEGUM fordert daher, die Schulung im
vaskulären Ultraschall strukturell zu stärken – sowohl in der
Weiterbildung als auch in der täglichen Praxis. „Ultraschall ist das
ideale Instrument für dieses Screening: nichtinvasiv, ohne Strahlung,
überall verfügbar – aber es wird zu wenig genutzt“, so Krabbe. „Hier
müssen wir dringend gegensteuern, denn jede früh entdeckte
Gefäßveränderung kann Leben retten.“

Weitere Informationen
Das gesetzlich verankerte Ultraschall-Screening auf ein
Bauchaortenaneurysma ist eine Kassenleistung für Männer ab 65 Jahren.
Frauen mit Risikofaktoren können die Untersuchung individuell ärztlich
veranlassen lassen – ein systematisches Programm existiert bislang nicht.
https://www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/erwachsene/aneurysmen-
bauchaorta/


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Terminhinweis

Online-Pressekonferenz

Hirn. Herz. Bauch. Ultraschall deckt stille Gefahren auf
Wie moderne Sonografie frühzeitig lebensbedrohliche Erkrankungen erkennt

Termin: Mittwoch, 1. Oktober 2025, 11:00 bis 12:00 Uhr
Anmeldelink:
https://events.teams.microsoft.com/event/ee2e5ec9-7689-4b38-8b68-37802bf75fe3@1495922a-4378-45e9
-a32a-422448450fb1


Themen und Referenten:

HIRN: Kopfschmerzen als Warnsignal erkennen – wie Ultraschall gefährlichen
Hirndruck sichtbar macht
Professor Dr. med. Michael Ertl
Leiter der Sektion Neurologie der DEGUM, Ärztlicher Direktor und Chefarzt
der Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation am
Bezirkskrankenhaus Günzburg

HERZ: Herzprobleme früh diagnostizieren – warum die neue DEGUM-Leitlinie
zur Echokardiografie die Patientensicherheit stärkt
Privatdozent Dr. med. Jan Holger Knierim
Leiter des Arbeitskreises Echokardiografie der DEGUM, Chefarzt und
Ärztlicher Direktor der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie am
Sana Paulinenkrankenhaus gGmbH Berlin

BAUCH: Aneurysmen frühzeitig entdecken – weshalb eine Ausweitung der
Screenings vielfach Leben retten könnte
Prof. Dr. med. Dr. med. Bernd Krabbe
Leiter des Arbeitskreises Vaskulärer Ultraschall der DEGUM, Chefarzt der
Allgemeine Innere Medizin und Angiologie am Marienhospital Steinfurt GmbH

Moderation: Pressestelle der DEGUM

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