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DGIM: Warum Bewegung gerade jetzt wichtig ist – und wann der Körper eine Sportpause braucht

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Studien zeigen, dass die körperliche Aktivität vieler Menschen im Winter
deutlich zurückgeht. Dabei sind Spaziergänge, Radfahren und moderates
Joggen essenziell, um Kreislauf und Immunsystem zu stärken. Wer gesund
durch die Erkältungszeit kommen möchte, sollte daher gerade auch im Winter
auf körperliche Aktivität und eine gesunde Lebensweise achten, rät die
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM). Gleichzeitig ist
ein umsichtiger Umgang mit Beschwerden wichtig: Bei Fieber oder deutlichem
Krankheitsgefühl braucht der Körper eine Sportpause, sonst drohen im
schlimmsten Fall Spätfolgen wie Herzmuskelentzündungen.



Wenn die Tage kürzer werden, sinkt bei vielen Menschen die Motivation für
Sport. Studien zeigen, dass die körperliche Aktivität im Winter deutlich
zurückgeht (1). Dabei ist Bewegung gerade jetzt besonders wertvoll:
„Regelmäßige Aktivität stärkt das Immunsystem und senkt auch langfristig
das Risiko für Herz- und Stoffwechsel-Erkrankungen“, erklärt die DGIM-
Vorsitzende Professorin Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel. Erwachsene
erkranken laut Robert-Koch-Institut im Durchschnitt rund dreimal pro Jahr
an einer Erkältung. „Eine gute körperliche Grundfitness kann dazu
beitragen, die Abwehr zu stärken und den Verlauf saisonaler Infekte
abzumildern“, so die Direktorin der Klinik für Endokrinologie,
Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen. Selbst
moderate Aktivitäten wie ein flotter Spaziergang, Gartenarbeit oder Yoga
seien sinnvoll, um auch im Winter in Schwung zu bleiben.

Die kalte Jahreszeit bringt Bedingungen mit sich, die Atemwegsinfekte
begünstigen. „Insgesamt steigt im Winter die Infektanfälligkeit, da wir
weniger Tageslicht abbekommen und uns länger in Innenräumen aufhalten mit
trockener Heizungsluft und einer erhöhten Konzentration von
Krankheitserregern“, so Führer-Sakel. Bewegung im Freien könne dem
entgegenwirken: „Frische Luft hält die Atemwege feucht, trainiert die
Abwehr und tut vielen Menschen auch psychisch gut.“

Erkältungssymptome? Wann Aktivität hilft und wann Vorsicht geboten ist
Viele Menschen mit Atemwegsbeschwerden fragen sich, ob sie ‚nur‘ erkältet
sind oder eine echte Grippe haben. Eine Erkältung beginnt meist langsam
mit Schnupfen, leichtem Halskratzen, oft ohne Fieber. Bei solchen milden
Symptomen besteht kein generelles Sportverbot. Die Grippe setzt dagegen
plötzlich ein: Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie
ausgeprägte Erschöpfung sind dabei typisch. „Wer sich abgeschlagen fühlt,
sollte das Trainingspensum reduzieren. Bei Fieber, starkem Husten oder
Gliederschmerzen ist eine Pause notwendig“, sagt Professor Dr. med. Georg
Ertl, Internist, Kardiologe und Generalsekretär der DGIM.

Dass man eine Erkältung „ausschwitzen“ könne, hält der Experte dagegen für
einen verbreiteten Irrtum: „Bei einem beginnenden Infekt ist Wärme
angenehm, aber Fieber oder ausgeprägte Beschwerden sind ein Stopp-Signal.“
Überforderung könne die Erkrankung verschleppen und im schlimmsten Fall
eine Herzmuskelentzündung begünstigen. Um dem Körper ausreichend Zeit zur
Erholung zu geben, sollte der Wiedereinstieg nach einem fiebrigen Infekt
frühestens eine Woche nach Abklingen aller Symptome erfolgen.

Antibiotika helfen nicht gegen Erkältungen
Viele Menschen erwarten bei Erkältungen eine schnelle medikamentöse
Lösung, häufig auch Antibiotika. „Die meisten Atemwegsinfektionen sind
viral bedingt; Antibiotika wirken aber nur gegen Bakterien, nicht gegen
Viren“, betont Ertl. Auch in Deutschland würden sie bei Erkältungen noch
zu häufig verschrieben, obwohl sie Nebenwirkungen und
Resistenzentwicklungen fördern, ohne die Genesung zu beschleunigen (2).

Stattdessen empfehlen die DGIM-Expertinnen und Experten Maßnahmen, die das
Immunsystem nachweislich unterstützen: ausreichend Schlaf, eine
ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse, ausreichend
Flüssigkeit und tägliche Aufenthalte im Freien. „Wer seinen Körper gut
versorgt, sich fit hält und auf Erholung achtet, schafft gute
Voraussetzungen, Infekte zu vermeiden und schneller zu überwinden“, fasst
die DGIM-Vorsitzende Führer-Sakel zusammen.

Quellen
(1)     Garriga, A.; Sempere-Rubio, N.; Molina-Prados, M.J.; Faubel, R.
Impact of Seasonality on Physical Activity: A Systematic Review. Int. J.
Environ. Res. Public Health 2022, 19, 2.
https://doi.org/10.3390/ijerph19010002
(2)     Keine Antibiotika bei unkomplizierten oberen Atemwegsinfektionen,
Klug-Entscheiden-Empfehlung der DGIM, 2016, aktualisiert 2024.

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https://www.dgim.de/presse/pressemitteilungen