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6. Kolumne von Léonard Wüst: Von Landsknechten und Söldnern, den alten Eidgenossen!

 

  Das Löwendenkmal in Luzern

Wir sind ja wirklich sehr stolz auf unsere Vorfahren, die tapferen Eidgenossen, die für ihre Freiheit und ihr Land gekämpft haben.

 

Nachdem Helvetien einigermassen stabil in der Landschaft stand, verdingten sie sich als Söldner.

Das waren beileibe nicht ausgebildete, gut trainierte Soldaten, sondern ungebildete, ungehobelte rauhe Bergbauern, die sich an den Meistbietenden verdingten, sodass es schon mal vorkam, dass sich auf beiden Seiten der Front wackere Eidgenossen bekämpften, weil sie unterschiedlichen Herren dienten.

Bei Laune gehalten wurden sie zwischen den Gefechten in den jeweiligen Heerlagern mittels grossen Mengen Alkohol und reichlich vorhandenen leichten Mädchen.

Es ist erwiesen, dass in den Burgunderkriegen, vor allem bei den Schlachten von Grandson und Murten, viel mehr Burgunder auf der Flucht getötet wurden, als in der eigentlichen Schlacht, das heisst: die Eidgenossen haben sie tage- und nächtelang verfolgt und tausende hinterrücks mit Hellebarden und Morgensternen brutal erschlagen.

Diese Verfolgungsjagden ereigneten sich über Distanzen von mehr als 100 Kilometern zu Fuss, bis an den Rhein bei Basel. So wurden die Helvetier denn berühmt, als die besten Söldner ihrer Zeit und waren natürlich heiss begehrt und umworben von den damaligen Fürsten bzw. Kriegsherren.

Fast hätten ja Schweizer Reisläufer auch den Sturz des französischen Monarchen Louis 16. und somit die französische Revolution verhindert im Jahre 1792. Sie waren die letzten, die den Tuilerienpalast noch gegen den anstürmenden Pöbel verteidigten und 760 von 1100 Söldnern bezahlten dies mit ihrem Leben, völlig unnötig, wie sich später herausstellte, die Königsfamilie war schon aus dem Palast geflohen, dumm gelaufen. Das Löwendenkmal in Luzern ist diesen Helden wider Willen gewidmet.

Christian Bislin,(Mitglied der Schweizer Garde als Sommeraushilfe 1975) früherer Arbeitskollege von mir

Als einzige Schweizer Söldner sind nur noch die Mitglieder der Schweizergarde im Vatikan übriggeblieben. Im Gegensatz zu früher sind diese aber top ausgebildet, Bodyguards der absoluten Weltklasse, schliesslich sind sie die persönliche Leibgarde des Papstes, seit über 500 Jahren.

Das ist keinesfalls eine Operettenarmee zur Ergötzung der Touristen, wie vielfach angenommen. Die meisten Schweizergardisten stammen traditionsgenäss aus vorwiegend katholischen Bergkantonen der Innerschweiz und vor allem aus dem Wallis, wo es Usus und ein grosser Stolz ist, dass einer aus der Familie in Rom dient.

 

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