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Gutgelauntes Publikum, grandiose Kulisse, Operleckerbissen

 

 

 

Allgemeine Informationen der Open Air Produktion der Oper Schloss Hallwyl:

«Il Barbiere di Siviglia»
«Fiiigaro, Figaro, Figaro, Fiiigaro…»: So schallt es im Sommer 2012 durch den Hof von Schloss Hallwyl . Zur vierten Festspielsaison im schönsten Wasserschloss der Schweiz gelangt «Il Barbiere di Siviglia» zur Aufführung. Gioachino Rossinis Meisterwerk gehört seit 200 Jahren zu den beliebtesten Opern überhaupt. Von der mitreissenden Ouvertüre bis zum jubilierenden Finale reiht sich eine Perlenkette herrlicher Melodien. Am berühmtesten sind die Auftaktarie des Figaro, die verführerischen Koloraturen der Rosina und der polternde Bass des Dottore Bartolo.

Rezension der Première, 27. Juli 2012 durch Irène Hubschmid:

IL BARBIERE DI SIVIGLIA,
Oper von Gioachino Rossini, im Schloss Hallwyl
„Ich gebe zu, dreimal in meinem Leben geweint zu haben: als meine erste Oper durchfiel, als ich Paganini die Violine spielen hörte und als bei einem Bootspicknick ein getrüffelter Truthahn über Bord fiel.“ Gioachino Rossini (1792-1868)
Beschwingt, gut gelaunt, wandelte ich bei lauer Sommernacht durch die Schlossallee nach der wunderschönen Opernpremiere im Schloss Hallwyl. Der Ausflug von Zürich in diese Idylle lohnte sich allemal. Nicht alleine des gräflichen Ambientes wegen. Das Schloss mit seinen Türmen bietet vom 27. Juli bis 25. August 2012 auch ein kultureller Leuchtturm, Rossinis Oper, Der Barbier von Sevilla (1816). Auf der geschickt gebauten Tribüne rund um den alten Lindenbaum im Schlosshof, kann das Publikum eine glänzende, humoreske Inszenierung von der Regisseurin Regina Heer, mit einem gelungenen, zeitgenössischen Bühnenbild von Marion Andrea Menzinger, geniessen. Das Aargauer Symphonie Orchester, der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau, begleitet die szenische Leistung der Sänger. Die musikalische Leitung der göttergleichen Komposition Rossinis führte mit Verve der in Saanen/CH geborene Dirigent Philippe Bach.
Die Krönung erbrachte als FIGARO der Bariton Gabriel Urrutia in seiner stimmlichen und komödiantischen Umsetzung. Seine nuancierte Verspieltheit entlockte dem Publikum viele Lacher. Trine Bastrup Moller entzückte in der Rolle ROSINA. Die etwas undankbare Rolle der BERTA verkörperte Alessandra Boer mit Präsenz und wohlklingender Stimme. Auch die anderen Darsteller überzeugten mit ihren hervorragenden Leistungen. Für die phantasievollen choreographischen Einlagen des Ensembles und des Chors (Sänger der Zürcher Sing-Akademie) zeichnet Norbert Steinwarz.
Ein zahlreiches Produktionsteam sorgt für den reibungslosen Ablauf des wahrlich sommerlichen Open-Air Kulturvergnügens. Ein an Sevilla erinnernder Fächer wird vorsorglich ans Publikum verteilt gegen die Hitze und ein Regenschutz gegen den hoffentlich selten eintretenden Regen.

Generationsunterschiede, gesellschaftlicher Status, Beruf, Kleiderzwang, opportunistische Anpassungsfähigkeit, und Maskerade werden den ganzen Abend gezielt eingesetzt und spielerisch zelebriert. Gioachino Rossini, ein ausgesprochen humorvoller Mensch, hätte sicher seine hellste Freude gehabt an dieser Aufführung. Ich hatte diese Freude ebenfalls.
Irène Hubschmid

Text:  www.irenehubschmid.ch , Fotos Oper Schloss Hallwyl (Copyright Vermerk: Ingo Höhn)

die Premièrenfotos finden Sie über diesen Link:

http://innerschweizonline.ch/wordpress/premierenfotos-der-oper-schloss-hallwyl/

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