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Küchen Brigade eingespielt im Einsatz
Küchen Brigade eingespielt im Einsatz

Die ganze Küchenbrigade ist in Startposition für den Mittagservice, auch die Lehrlinge, die natürlich am meisten „bibbern“. Ob sie wohl alles recht machen? Die allerwichtigste „mise en place“ ist vollbracht. Also Vorhang auf!

Zeit haben die Gäste am Mittag sehr selten. So ist die Anspannung gross. Ob die Serviceangestellten  heute hoffentlich die schön vorbereiteten Menus verkaufen? Die Schulung hat vormittags stattgefunden. Die hausgemachte Tagessuppe ist verkostet. Den frischen Salat kann der Service gluschtig beschreiben. Von wegen knackig und so. Das Fleischangebot ist bei allen intus, wie auch der Tagesfrischfisch. Und die Angebote für Vegetarier und Veganer. Weil in unserem Restaurant nicht alle Gäste Menus essen werden, gibt’s noch à la carte. Auch darüber sollte jeder Mitarbeitende im Service Bescheid wissen. Ja und dann noch eine süffige Weinempfehlung. Ja, ich meinte, so eine „Vor dem Service Stimmung“ kommt einer Orchestereinstimmung nah.

Die Stunde der  Wahrheit naht

Die Servicebrigade steht bereit
Die Servicebrigade steht bereit

Elfuhrfünfundvierzig! Gut hundert Gäste werden erwartet. Es muss wirklich gut hier sein in diesem Restaurant. Glücklich der Gastgeber mit soviel Gästen. Wo doch heutzutage in Gassen und auf den Bänklis am Quai oder beim Brunnen vor dem Tore aus dem Plaschtiggbeutel gefoodet wird. Andere Geschichte.Die ersten Gäste sind schon beim Hauptgang. Weil es heute mit dem Menuverkauf einfach nicht so klappen will, türmen sich die à la carte Bestellungen wie der Pariser Eifelturm. Ein Tisch mit sechs Personen ordert sechs verschiedene Vorspeisen, dann das Fleisch vom Rind 2x durch, 3x blutig und 1x medium.

Noch eine letzte Feinabschmeckung  des Küchenchefs
Noch eine letzte Feinabschmeckung des Küchenchefs

Der Tisch nebenan ist ebenfalls auf den  Geschmack gekommen. Bestellt Fisch, Huhn und Vegi, wechselt das Gemüse, weil man Spinat nicht mag und auch die Rübli langweilig sind. Die Sauce wird auch ausgewechselt. Die Servicemitarbeiter sind am „schleudern“. Immer nur lächeln und immer vergnügt, immer zufrieden, wie’s immer sich fügt. Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen, doch wie’s da drin aussieht, geht …Franz Lehar lässt grüssen.

Trotz tropischer Hitze kühlen Kopf bewahren

Küchenbrigade im Einsatz
Küchenbrigade im Einsatz

In der Küche herrscht Irrenhaus Küchenstress pur. Von der Stirne heiss,
rinnen muss der Schweiß, soll das Werk den Meister loben (frei nach Friedrich Schiller). Schweiss bei über 40°. „Seckle, nid träume“, brüllt der Chef. „ Achtung, nimm das Filet vom Grill – die Vorspeisen schöner anrichten. Den Salat nicht in der Sauce baden – verdamminomol“.  Schon kommen die ersten Dessertbestellungen. Inzwischen ist es dreizehn Uhr. Die ersten Gäste rufen „Fröillein zahle bitte!“

Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt

Servicebrigade startbereit im Restaurant
Servicebrigade startbereit im Restaurant

Nun, das Fröillein, eine ausgewachsene Mutter übrigens, ist noch am Schöpfen beim „Durcheinanderbestelltisch. „Rüüdig lang geht’s heute, bis man bezahlen kann“, murrt ein Gast. „Gut war’s ja, aber zehn Minuten auf ein „Röschteli“ warten?

Frage nun? Darf ein Gastgeber von den Gästen überhaupt Geduld erwarten? Ich meinti: Ja darf er! Vor allem, wo frisch gekocht, wo Gastfreundschaft vermittelt wird und wo alle ihr Bestes geben!

Zufriedener Küchenchef Comic von Ralf Zacherl pixelio.de
Zufriedener Küchenchef Comic von Ralf Zacherl pixelio.de

Wie heisst es doch so schön: die Zeit eilt nicht, nur der Mensch – wohin wozu?

Kleine Fotosiashow zur Kolumne von Herbert Huber:

fotodiashows.wordpress.com/2020/08/02/geduld-gefragt-eine-amusante-analyse-von-herbert-huber/

Text: www.herberthuber.ch

Fotos: www.-pixelio.de

Homepages der andern Kolumnisten: annarybinski.ch  www.noemiefelber.ch

www.gabrielabucher.ch    www.leonardwuest.ch  http://paul-lascaux.ch/

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