Zum Hauptinhalt springen

rezension von irène hubschmid:extrakonzert der orpheum stiftung, tonhalle zürich, 14. september 2012

 

Orpheum  Extrakonzert zur Förderung junger Solisten, 14. September 2012,

Tonhalle Zürich

Orpheum bringt aussergewöhnliche solistische Talente mit renommierten Orchestern und Dirigenten zusammen und hilft ihnen damit, einekünstlerische Existenz aufzubauen.

Sir Neville Marriner, Dirigent

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine bewundernswerte Stiftung deren Präsident: Dr. Hans Heinrich Coninx ist und deren künstlerische Leitung Howard Griffiths inne hat.

Benjamin Beilman, Solist ViolineMit W.A. Mozarts Sinfonie Nr. 35 D-Dur KV 385, „Haffner“ unter der Leitung des geschätzten, braungebrannten Dirigenten Sir Neville Marriner stimmte und tröstete das Tonhalleorchester uns Zuhörer in den kühlen Spätsommer ein. Sir Marriner leitete das Orchester mit seinem subtilen Dirigat zum Ohrwurm Felix Mendelssohns Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64, über. Als der Solist Benjamin Beilman, (geb. 1989), Violine, USA, zu den ersten Tönen ansetzte, kamen einem fast die Tränen der Melancholie, dass es mit der Sommerzeit nun bald vorbei ist. Grosser Dank gebührt Marriner, dass er sich, trotz seinem hohen Alter, erstmals auch für ein Extrakonzert der Orpheum Stiftung engagiert. Das Vertrauen, das er diesem herausragenden Jungtalent Benjamin Beilman entgegenbrachte, war sichtlich spürbar. Der junge Geiger spielte zur Hochform auf. Als Zugabe beglückte er die begeisterten Zuhörer im vollbesetzen Saal noch mit einem Solo für Violine von Sergej Prokofjew (1891-1953).

Nach der Pause musizierte das Orchester die Ouvertüre zu „Béatrice et Bénédict“ von Hector Berlioz. Mit pompösen Trompetenklängen wurde der Altweibersommer herbeigelockt.

Nareh Arghamanyan, Solistin am Piano„Eleganz, Humor, delikate Triller und eine feurige Einbildungskraft“ sind die Attribute, mit welchen die armenische Pianistin Nareh Arghamanyan,  ebenfalls (geb. 1989), den Namen, obwohl schwierig, – lohnt sich zu merken – beflügelte, mit ihrem Spiel vom Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 22 von Camille Saint-Saens.

Beneidenswert sind die Menschen die diesen Wundervollen Abend in der Tonhalle Zürich erleben durften, dank der Orpheum Stiftung und den Künstlern. Von den beiden jungen Solisten wird sicher noch oft die Rede sein am Musikfirmament. Das verleiht einem wieder Hoffnung auf den goldenen Herbst und besinnliche Stunden.

Text:  www.irenehubschmid.ch

Fotos von den Homepages der diversen Künstler & von Homepage Orpheum Stiftung

www.orpheum.ch

www.gabrielabucher.ch  www.leonardwuest.ch  www.literatur.li

 

  • Aufrufe: 520

3. Kolumne von Irène Hubschmid:Zu Gast bei Erismanns – Autobiografikerin Lucette Achermann erzählte und las Lebenserinnerungen aus privaten Bestsellern

 

Lucette Achermann, Rohnstock Biografien

 

Lucette Achermann schreibt für Rohnstock Biografien Schweiz für Kunden, die ihr Leben zwischen zwei Buchdeckel festzuhalten wünschen. Sie ist überzeugt, dass jeder Mensch begabt und auf seine eigene Weise originell ist und dass jedermann etwas Wichtiges zu erzählen hat. Wer eine Reise plant, die eigene Geschichte zu erkunden, findet in ihr eine aufmerksame und lebenserfahrene Reisebegleiterin.

„Die Kultur, in der wir aufwachsen bestimmt, wie wir erzählen, was und warum wir etwas sagen. Dass wir uns von anderen unterscheiden wollen und doch auch Gemeinsamkeiten suchen. Beim Erzählen geht es letztlich immer um Anerkennung durch den anderen. Zum Erzählen braucht es “Hindernisse” (Ereignisse oder Gedanken, die uns erschüttern, unter anderem, weil sie nicht zu unserem Selbstbild passen), dadurch wird unser Dasein abwechslungs- und erlebnisreich. Über das Erzählen verorten wir uns in der Kultur und in der Gesellschaft und stützen uns auf eine Zeitachse.“

Die Veranstalter

Hanni und Kurt Erismann, seit ein paar Monaten im Unruhestand, sorgen dafür, dass auch ihr neuer Lebensabschnitt farbig und lebendig bleibt. Neben der Pflege ihres Gartens, ihres 10-jährigen Bernhardiners Urlof, der Appenzeller Barthühner und den Eseln, liegt ihnen auch die Pflege von Freundschaften und Kultur aus unterschiedlichen Bereichen am Herzen. 60 individuelle, bunt bemalte Stühle laden ein, dem vielfälti­gen Programm zu folgen und dabei entspannt in eine andere Welt abtauchen zu können. Den Auftakt machten im Juli 2012 eine Gruppe junger Musiker von der Jazz-Hochschule Luzern und der Berner Slampoet Adrian Merz. Mit Ge­schichten, wie sie das Leben schreibt, wurde die Reihe mit dem Thema Erzählkultur fortgesetzt.

Am strahlenden Sonntag, 16. September 2012, luden Erismanns in Gisikon/LU zu einer Lesung. Jeder Sonntagnachmittagausflügler war willkommen, der faszinierenden Lesung von Lucette Achermann zu lauschen. Die originellen Stühle waren alle belegt. Die Autorin fesselte die Zuhörer mit Geschichten aus ihrem reichhaltigen Kundenfundus. Sie las unter anderem Auszüge aus den Büchern: „Hummer und Haschguezli“, von Martha Regli, „Mein Aufbruch zu neuen Ufern“ von Anna Tschumi und aus der Firmenbiografie von Max Hauri, „Pionier im Übergwändli“.

Wieder um eine Bereicherung beseelter, verliess das Publikum den idyllischen Ort.

Infos zu Veranstaltungen im Kulturhaus Sagenmatte, 6038 Gisikon:

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Text und Foto: Irène Hubschmid www.irenehubschmid.ch

Rohnstock Biografien Schweiz, Lucette Achermann www.rohnstock-biografien.ch

www.leonardwuest.ch

www.gabrielabucher.ch

  • Aufrufe: 895

lucerne festival im sommer 2012: konzert lucerne festival academy orchestra, 7. september 2012, besucht und rezensiert von gabriela bucher - liechti

Das Lucerne Festival Orchestra

 

Konzert mit dem Lucerne Festival Academy Orchestra
Die Bühne ist bis auf den letzten Platz besetzt mit jungen Musikern, die sich aufs Konzert einstimmen. Sie üben ihre Läufe, ihre Solis, es wird immer lauter, hektischer, aufgeregter, ein Vorgeschmack auf das kommende Programm?

Erstaunlicherweise – für einen Laien der zeitgenössischen Musik mindestens – ist der Saal gut besetzt, obwohl Pierre Boulez wegen eines Augenleidens nicht dirigieren wird und auch der Altersdurchschnitt scheint nicht tiefer zu liegen als sonst. Auf dem Programm stehen Philippe Manourys „Sound and Fury“ (1998/1999), Jonathan Harveys „Speakings“ (2007/2008) und Arnold Schönbergs „Erwartung“ (1909).
Das Programm beginnt mit „Sound and Fury“ von Manoury. Das Werk basiert auf dem gleichnamigen Roman von William Faulkner und erweist sich als erstaunlich melodisch, mit spannenden Passagen, wo brummende Bässe, sirrende Streicher und schreiende Bläser den Saal füllen. Spannungen bauen sich auf, bleiben in der Schwebe, scheinen vorübergehend in ein Chaos zu verfallen, um sich wieder in unerwarteter Harmonie aufzulösen. Das Stück endet mit einem unerwarteten Akzent, der durchaus wieder Beginn sein könnte. Genau das habe er beabsichtigt, erklärt der anwesende Komponist während des kurzen Pausen-Gesprächs, eine nicht endende Geschichte solle es sein, mit einem Fragezeichen aufhören, ein Schnitt wie im Film, der es dem Publikum überlasse, sich den weiteren Verlauf auszudenken. Er öffne lieber Türen als dass er sie schliesse. Mit der Aufführung des jungen Orchesters sei er sehr zufrieden gewesen. Er habe nun 3 Wochen mit den Musikern gearbeitet und gesehen, wie das Orchester von morgen aussehen werde.
Als zweites Stück folgte Jonathan Harveys „Speakings“, eine musikalische Auseinandersetzung mit dem Spracherwerb. Er versucht, das Orchester gleichsam sprechen lernen zu lassen, von den ersten Babylauten im ersten Satz über die Erwachsenensprache im zweiten bis hin zum Tod, zur Läuterung und Erlösung im dritten Satz. Dazu setzt er elektronische Mittel ein, welche er am Pariser Forschungsinstitut IRCAM kennenlernte. Auch dieses Stück erweist sich in weiten Teilen einfacher im Zugang als erwartet. Geigen flüstern, Blasinstrumente hauchen, die Töne werden durch die Elektronik aufgenommen und über die Bühne hin und hergeschoben, dazu über 8 Lautsprecher im Saal verteilt. Faszinierend, wie sie sich teilweise im Kreis zu bewegen scheinen und sich verweben mit dem Orchester, sodass oft nicht mehr zu erkennen ist, wo die Instrumente aufhören und die Elektronik beginnt. Eine Diskussion entsteht, unendliche Glissandis driften seufzend ab und verlieren sich im Nichts, streckenweise furiose Dissonanzen, der Klangteppich schwillt an bis ins beinahe Unerträgliche, überrollt den Saal wie eine riesige Welle, zieht sich zurück und löst sich auf in einer Art Violinzittern. Die Überlagerungen sind spannend, die Dialoge zwischen Instrumenten und Elektronik Neuland, ein spezielles Erlebnis, auch dies ein Werk, welches sich einem ungeübten Zuhörer nicht verschliesst.
Nach der Pause dann Schönbergs „Erwartung“ , ein Monodram in einem Akt für Sopran und grosses Orchester mit der Sopranistin Deborah Polaski. In diesem Werk sucht eine Frau nachts ihren untreuen Geliebten im Wald und findet ihn schliesslich tot auf. Ein sehr viel anspruchsvolleres Stück, für Laien schwer zugänglich, klar erkennbar aber trotzdem die Anforderungen an Orchester und Solistin. Deborah Polaskis Sopran ist klar, satt, ausdrucksvoll und eindrücklich, trotzdem verliert sie sich phasenweise in diesem Meer von weit über 100 Musikern, vielleicht kommt es auch daher, dass sie in der Sektion der ersten Geiger steht und nicht am Bühnenrand.
Der junge britische Dirigent Clement Power hatte das Orchester fest in der Hand. Die drei Wochen intensiver Zusammenarbeit mit Pierre Boulez und dem Orchester trugen nun schneller als erwartet Früchte.

Text: www.gabrielabucher.ch   Foto: www.lucernefestival.ch

www.leonardwuest.ch    www.irenehubschmid.ch www.literatur.li

  • Aufrufe: 468

lucerne festival im sommer 2012: pollini perspectives 3, 24. august 2012

Maurizio Pollini

 

lucerne festival im sommer 2012: pollini perspectives 3

maurizio pollini und das jack quartett, KKL luzern, 12. august 2012

 

wie hinlänglich bekannt, ist der pianovirtuose maurizio pollini (*1942 in mailand) auch ein grosser anhänger und förderer zeitgenössischer musik. folgerichtig bezieht er dies auch ein in seiner reihe der perspectives, diesmal mit dabei das jack quartett (eine formation junger amerikanischer musiker).

Weiterlesen

  • Aufrufe: 509