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Open Air Heitern in Zofingen 2010: Klein kann gut und heiter sein …

Die Lindenbühne

 

 

Wir sind das kleinste unter den grossen Schweizer Open Airs, sagen die Veranstalter des „Heitere“ in Zofingen. Das sympathischste ist es auf jeden Fall.

Eine frühe Anreise ist unbedingt empfehlenswert, so hat man Zeit, zuerst einen Streifzug durch das mittelalterliche Zofingen zu unternehmen, bevor man sich zu Fuss, oder bequemer, mit dem Gratisshuttle Richtung Heiternplatz aufmacht.

Der liegt auf dem Hausberg, besser ausgedrückt, Haushügel Zofingens, unweit des Städtchens. Fasziniert von diesem wunderschönen Platz, ist man garantiert schon in der richtigen Stimmung, bevor es mit der Musik losgeht auf einer der 2 Bühnen.

Das ganze erinnert ein bisschen an ein überdimensioniertes, charmantes Waldfest, zumal der Platz von prächtigen Linden umsäumt ist.

 

Hmmh, lecker Asia-EssenNeben musikalischen Leckerbissen, ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Genügend Getränkeausgabestellen, breit gefächertes, qualitativ überdurchschnittliches Speiseangebot zu moderaten Preisen.

Ebenso bemerkenswert wie clever: Kinder bis Jahrgang 2000 geniessen in Begleitung eines Erziehungsberechtigten freien Eintritt, so ist das familiäre am „Heitere“ authentisch und garantiert.

Gleichzeitig hat man so schon fast sicher die nächste Generation der zukünftig zahlenden Besucher rekrutiert. Nun zum Musikalischen: Die diversen TV Castingshows sind mir ein Gräuel, ebenso die Teilnehmer an eben denen. Abbitte muss ich nun aber leisten gegenüber Stefanie Heinzmann.

Was diese junge Walliserin zum Auftakt des Freitagabend auf der Parkbühne ablieferte, war absolute Spitze, vor allem auch, weil ihre Band dem Niveau der Sängerin entsprach. Die anschliessend auf der Lindenbühne rappenden, legendären und wiedervereinten Westschweizer von „Sens unique“, waren schon fast ein Selbstläufer.

 

Schön, dass die Programmverantwortlichen des „Heitere“ auch immer einheimisches Schaffen würdigen, sodass die später performenden „Silbermond“ zwar der Headliner“ des Abends, aber keineswegs der Ueberflieger waren, weil halt die Schweizer Künstler an diesem lauen Sommerabend kräftige Duftnoten gesetzt hatten.

Gemütliches Beisammensein bei schönem Wetter und guter MusikSo freut man sich ab Montag schon wieder auf die nächstjährige, schon 21. Auflage des „Heitere“ Open Airs.

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Konzert Natalie Cole im Kultur-und Kongresszentrum Luzern (KKL), 28. Juli 2010, besucht und beurteilt von Léonard Wüst

Die Diva Nathalie ColeUngeduldig wartete das Publikum im wunderschönen Konzertsaal des KKL in Luzern auf einen der großen Stars des diesjährigen Blueballs Festival.

Doch die Lady liess sich divenhaft viel Zeit und startete ihren Auftritt mit ca. 40 Minuten Verspätung mit „fever“, versetzte damit aber niemanden in fiebrige Erregung.

 

 

 

 

 

Der Luzerner Saal im KKLDie richtige Begeisterung wollte beim Publikum auch im weiteren Verlauf des Konzerts nicht so richtig einsetzen, denn die latente Unzufriedenheit setzte sich dann so fort bis zum stück „come rain, come shine“.

 

Auf das “shine” haben wir dann gewartet, das kam aber nicht, kein „shine“ weit und breit. Selbst als Natalie den absoluten Klassiker „route 66“ sang, sprang das Feuer nicht über.

Besser wurde es erst, als ihr Vater Nat King Cole schwarzweiss auf Leinwand zugespielt wurde und mit Natalie im Duo“unforgettable“ hauchte, erst da kam ein bisschen Leben in den Saal. So war ironischerweise der eigentliche Star des Abends posthum der übergroße Vater.

Auch als im letzten Drittel der Performance die 2 Backgroundsängerinnen ihre Arbeit aufnahmen und der Bassist seinen Kontrabass gegen einen E-Bass tauschte, wurde das ganze nur lauter, aber keinesfalls besser.

Auch die Zusammensetzung der Band war ein bisschen seltsam. Schlagzeug, Bass, Rhytmusgitarre und 3 Keyboarder, von denen aber nur einer wirklich arbeitete.

Ein Bläsersatz oder zumindest ein Saxophonist hätte das ganze vielleicht ein bisschen aufpeppen, aber keinesfalls retten können. Zu uninspiriert, zu emotionslos war die ganze Darbietung.

Alles in allem eine gewaltige Enttäuschung, erhofft man sich doch von einer 7-fach mit dem Grammy Award ausgezeichneten Künstlerin ein bisschen mehr Engagement und Klasse.

Fazit: Natalie Cole war an diesem Abend alles andere als unforgettable, sondern eher “zum Vergessen”. Mag ja sein, das dies ein einmaliger Ausrutscher war, ich befürchte aber, dem ist leider nicht so.

Luzern mit Blick Richtung Gütsch

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Galakonzert zum 100sten geburtstag von django reinhardt, théatre des champs elysées, paris, 14. märz 2010, besucht und rezensiert von léonard wüst

Théatre des Champs-Elysées in Paris
 
 django reinhardt, der meister des gypsie jazz, wie er leibte und lebte, leider viel zu kurz

 django reinhardt, der meister des gypsie jazz, wie er leibte und lebte,leider viel zu kurz

 100 gitarristen auf der bühne zum schluss

       
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Konzert zum 100sten Geburtstag von Django Reinhardt im Théatre des Champs Elysées in Paris, März 2010 Spannungsgeladene Erwartung an diesem späten Sonntagnachmittag im ausverkauften Theater. Nach einer kurzen mündlichen Erläuterung zum Konzert durch den Veranstalter öffnete sich der Vorhang und Boulou Ferré zupfte ein paar Töne auf seiner akustischen Gitarre, bat dann nach und nach andere Solisten dazu. Es wurde gespielt, Anekdoten über ihre persönlichen Erfahrungen mit Djangos Musik zum besten gegeben bis ein Quartett von ausgewiesenen, erfahrenen Gitarristen mit den so unverwechselbaren Rhytmen des Gipsy Swing Reinhardts das, erstaunlicherweise auch von vielen jungen Fans durchmischte Publikum, in die richtige Stimmung gebracht hatte. Nun baten die musikalischen Söhne Djangos nach und nach musikalische Enkel des Meisters auf die Bühne, die mit unglaublich virtuosen Soli glänzten, erstaunlicherweise und zur Verwirrung der Puristen mit E Gitarren, aber immer satt begleitet von den so typischen Streich (Schlagriffs) der Altmeister auf ihren Akustikgitarren. Die jungen Wilden peitschten sich mit ihren Soli fast duellartig zu spektakulären Höchstleistungen, dass es einem buchstäblich den Atem verschlug. Spätestens als dann auch noch zwei der leiblichen Enkel Djangos, Noé und David Reinhardt, ihre Finger zum tanzen auf den Saiten brachten, waren auch die allergrössten Gralshüter des rein akustischen Reinhardtsounds wieder versöhnt und der Visionär Django hätte seine Freude daran gehabt, dass sein musikalisches Erbe nicht nur verwaltet, sondern auch weiterentwickelt wird.Obschon ich zugeben muss, dass ein Stephane Grapelli, respektive einer seiner Nachfolger, mit seiner Geige zusätzlich aufder Bühne wahrscheinlich das Theater zur Explosion gebracht hätte, hat es sich mehr als gelohnt, die lange Anreise in Kauf zu nehmen, zumal man ja in Paris das Angenehme auch mit dem Nützlichen verbinden kann. Zudem ging es ja um eine Hommage an Django und seine Musik, weniger um Wiederaufleben seiner Bands. Für die Zugaben öffnete sich noch der 2. Vorhang des Theaters und zum Vorschein kamen weitere 95 Akustikgitarristen, sodass am Ende über 100 Musiker noch ein paar der unvergesslichen Melodien Djangos interpretierten, gemäss dem Namen und Motto des Konzerts, das da lautete: Django 100.

Avec la participation de Boulou Ferré, Elios Ferré, Romane, David Reinhardt, Noé Reinhardt, Angelo Debarre, Stockelo Rosenberg, Mathieu Chatelain et une multitude d’autres guitaristes.

Noch ein kleiner Trailer mit Originalaufnahme Django Reinhardt und Stéphane Grappelli:

https://www.youtube.com/watch?v=EY6kDCwc7II&list=RDE_sshOaBqnM

 

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