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KKL Luzern KonzertsaalThema «PrimaDonna»: Künstlerinnen stehen im Mittelpunkt des Sommer-Festivals –
Fünf Dirigentinnen gestalten den Erlebnistag am 21. August

Riccardo Chailly eröffnet das Sommer-Festival als Chefdirigent des Lucerne Festival Orchestra

Wolfgang Rihm leitet erstmals die Lucerne Festival Academy und ein Composer Seminar

28 Sinfoniekonzerte mit Orchestern wie den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem São Paulo Symphony Orchestra, dem West-Eastern Divan Orchestra, The Cleveland Orchestra oder den Münchner Philharmonikern

Olga Neuwirth ist «composer-in-residence»

Tänzer und Musiker gestalten «Divamania», die neue Ausgabe von Young Performance

Das Sommer-Festival ist Pierre Boulez gewidmet (1925–2016)

Zum Thema «PrimaDonna» übernehmen Frauen die Hauptrolle beim diesjährigen Sommer-Festival: Als «artistes étoiles» werden alle Künstlerinnen hervorgehoben, die beim Sommer-Festival auftreten, darun­ter allein elf Dirigentinnen. Den Erlebnistag am 21. August gestalten gleich fünf von ihnen wie Konstantia Gourzi, Mirga Gražinytė-Tyla, Anu Tali, Maria Schneider und Elena Schwarz. Die Wiener Philharmoniker spielen mit Emmanuelle Haïm erstmals in Luzern unter der Leitung einer Frau, Marin Alsop debutiert mit dem São Paulo Symphony Orchestra bei Lucerne Festival. Barbara Hannigan dirigiert das Mahler Cham­ber Orchestra, Susanna Mälkki, Elim Chan und Lin Lao arbeiten mit der Lucerne Festival Academy zu­sammen. Zu den Solistinnen zählen unter anderen Martha Argerich, Cecilia Bartoli, Diana Damrau, Sol Gabetta, Iveta Apkalna, Alisa Weilerstein und Anne-Sophie Mutter. Das Programm wird ergänzt durch eine Vortragsreihe, ein NZZ-Podium, Konzerteinführungen und ein Diskussionspanel am Erlebnistag. Barbara Hannigan hält die Eröffnungsrede zum Festivalthema.

Eröffnung mit Gustav Mahlers Sinfonie der Tausend
Beginn einer neuen Ära: Der neue Chefdirigent des Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly eröffnet das Festival mit Gustav Mahlers Sinfonie der Tausend. Damit setzt er den fehlenden Baustein im gros­sen Mahler-Zyklus des Orchesters, den Claudio Abbado vor seinem Tod nicht mehr vollenden konnte. Bernard Haitink dirigiert das Orchester mit Anton Bruckners Achter Sinfonie. Beide Programme sind jeweils an zwei Abenden zu erleben, darüber hinaus gestalten Solisten und das Brass Ensemble des Lucerne Festival Orchestra zwei «40min»- und zwei Late Night-Konzerte.

Line-up der internationalen Sinfonieorchester und Solisten
Lucerne Festival ist erneut Gastgeber der renommiertesten internationalen Sinfonieorchester, die sich fast täglich im KKL Luzern bei insgesamt 28 Konzerten nacheinander ablösen: Die Berliner Philharmo­niker kommen mit Sir Simon Rattle, die Wiener Philharmoniker mit Emmanuelle Haïm und erstmals mit Tugan Sokhiev, das São Paulo Symphony Orchestra wird von Marin Alsop geleitet, das Royal Concert­gebouw Orchestra Amsterdam ist zum ersten Mal mit seinem neuen Chefdirigenten Daniele Gatti zu erleben. Kirill Petrenko dirigiert sein Luzern-Debut mit dem Bayerischen Staatsorchester, und Yannick Nézet-Séguin tritt erstmals mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra auf und Valery Gergiev mit den Münchner Philharmonikern. Erneut zu Gast sind das Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst, das Gewandhausorchester Leipzig mit Herbert Blomstedt und das West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim. Des Weiteren gastieren das Chamber Orchestra of Europe unter Bernard Haitink und Leonidas Kavakos, das Mahler Chamber Orchestra unter Barbara Hannigan, die Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim, das Luzerner Sinfonieorchester unter James Gaffigan und die Festival Strings Lucerne. Das Abschlusskonzert des Festivals gestaltet das Simón Bolívar Symphony Orchestra of Vene­zuela unter Gustavo Dudamel mit Messiaens monumentaler Turangalîla-Sinfonie. Die Reihe renommier­ter weiblicher Solistinnen wird ergänzt durch männliche Stars der Szene wie Martin Grubinger, Maurizio Pollini, Sir András Schiff und Jean-Yves Thibaudet. Simone Rubino, der junge Preisträger des «Credit Suisse Young Artist Award», debutiert mit den Wiener Philharmonikern.

Wolfgang Rihm leitet erstmals die Lucerne Festival Academy
Die Lucerne Festival Academy steht vom 13. August bis 4. September erstmals unter der Künstlerischen Leitung von Wolfgang Rihm. Er leitet ein neues zweiwöchiges Composer Seminar gemeinsam mit Olga Neuwirth; auf diese Weise erhält die Förderung von Komponisten einen zusätzlichen Schwerpunkt in der Akademie. Principal Conductor Matthias Pintscher und das Akademie-Orchester erarbeiten im Sommer 2016 Strawinskys Feuervogel, Mark Andres hij 1 und György Ligetis San Francisco Polyphony. Pintscher leitet darüber hinaus das Ensemble intercontemporain im Eröffnungskonzert der Akademie. Der Schlag­zeuger Martin Grubinger und die Geigerin Anne-Sophie Mutter treten als Solisten mit dem Orchester der Lucerne Festival Academy auf. Ausserdem arbeitet die finnische Dirigentin Susanna Mälkki mit dem Or­chester, und der Amerikaner Alan Gilbert leitet neben einem Meisterkurs Dirigieren auch das Abschluss­konzert.

Neue Werke von «composer-in-residence» Olga Neuwirth
Die Österreicherin Olga Neuwirth kehrt als «composer-in-residence» nach Luzern zurück und schreibt im Rahmen der Roche Commissions ein neues Solokonzert für Martin Grubinger, das mit der Akademie unter der Leitung von Susanna Mälkki zur Uraufführung kommt. In Luzern erklingen unter anderem ihre von David Lynch inspirierte Lost Highway Suite und das grosse Ensemblewerk Le Encantadas o le avventure nel mare delle meraviglie, das sie selbst als fiktionale «Raum-Zeit-Reise» bezeichnet. Das Werk Eleanor ist «vergessenen afroamerikanischen Jazz-Musikerinnen» gewidmet. Neun Songs des Pop-Countertenors Klaus Nomi sind in Neuwirths Bearbeitung als Hommage à Klaus Nomi zu erleben, am gleichen Abend erklingt das Werk Kloing! für computergesteuertes Klavier, Live-Pianisten und Film als wahres Tastengewitter. Die Klanginstallation …miramondo multiplo… ist während der Festivalzeit im KKL Luzern zugänglich.

Reihe mit Komponistinnen aus vergangenen Jahrhunderten
Die Solisten des Lucerne Festival Orchestra, ein Ensemble aus Berliner Philharmonikerinnen und das «ECHO Klassik»-prämierte Schweizer Spyros-Klaviertrio stellen bedeutende Komponistinnen der Ver­gangenheit vor: Ethel Smyth, Fanny Mendelssohn, Louise Adolpha Le Beau, Clara Schumann, Louis Farrenc und Mel Bonis. Beim Debut von Hagar Sharvit hört das Publikum jeweils sieben Lieder von Komponistinnen und Komponisten und darf raten, welche von einem Mann und welche von einer Frau geschrieben wurden.

Moderne mit 15 Uraufführungen
Michel Roth thematisiert auf der Grundlage von Hermann Burgers Roman Die künstliche Mutter mit einem neuen burlesken Musiktheater den Versuch eines Privatdozenten, seinen Mutterkomplex in einer unterirdischen Klinik im Gotthardmassiv, dem «Schoss von Mutter Helvetia» zu kurieren. Von insgesamt 15 Uraufführungen, die im Rahmen des Sommer-Festivals erklingen, werden 12 Schweizer Projekte realisiert: Erstmals wurde gemeinsam mit dem Schweizerischen Tonkünstlerverein ein Kompositionswettbewerb ausgeschrieben. Daraus resultieren acht Uraufführungen junger internationaler Komponisten wie Antoine Fachard, Gary Berger, Saskia Bladt und Nemanja Radivojevic, die in vier Kurz­konzerten am 4. September erklingen. Weitere neue Werke von Gabrielle Brunner, Helena Winkelman und Cyrill Lim kommen zur Uraufführung. Am Erlebnistag dirigiert Konstantia Gourzi die Premiere eines eigenen neuen Werks für das Orchester der Lucerne Festival Academy. In der diesjährigen Kooperation mit dem Luzerner Theater wird Luigi Nonos Prometeo realisiert.

Tanz und Musik bei Young Performance
Die dritte Young Performance-Produktion «Divamania» kombiniert erstmals Tanz und Musik und wird für ein Publikum ab 9 Jahre präsentiert – alles dreht sich um die Sehnsucht nach Anerkennung im Zeitalter der Social Media. Einen Tanzschwerpunkt setzt ebenfalls das Sitzkissenkonzert ab 4 Jahre, die Pro­duktion «Goldmädchen» von Regisseur Dan Tanson. «Aschenputtel!» erzählt das bekannte Märchen als fantasievolles Musiktheater mit Musik von Ivan Boumans. Das Figurentheater Petruschka zeigt eine neue Produktion mit Live-Musikern «Die Aufziehprinzessin», und mit dem inszenierten Konzert «Vier gewinnt» gewährt das vision string quartet einen ganz ungewöhnlichen Einblick in die gemeinsame Probenarbeit.

Hochkarätige «Debutanten»
In der rein weiblich besetzten Debut-Reihe stellen sich Nicola Benedetti, Asya Fateyeva, Harriet Krijgh, das Trio Rafale, Hagar Sharvit und das Quatuor Zaïde vor. Mit Elim Chan debutiert erstmals auch eine junge Dirigentin.

«40min», «Interval», «Soundzz.z.zzz…z» und Open-Air-Konzerte
Freitags und samstags Abend lädt Lucerne Festival ins neugestaltete Foyer des KKL Luzern ein: «Interval» lädt die Besucher zum Verweilen ein, mit Auftritten ausgewählter Festivalkünstler und bei freiem Eintritt. Erneut kann das Eröffnungskonzert auch gratis beim Public Viewing auf dem Inseli zu erleben sein. Das beliebte Gratiskonzertformat «40min» wird an zehn Terminen, jeweils um 18.20 Uhr im Luzerner Saal fortgeführt. Dort treten Mitglieder des Lucerne Festival Orchestra und Studierende der Lucerne Festival Academy mit Festival-Künstlern wie Barbara Hannigan, Anne-Sophie Mutter, Martin Grubinger, Susanna Mälkki und Alan Gilbert auf. Open-Air-Konzerte finden jeweils donnerstags «zu Gast
bei der Buvette» oder während des Festivals «In den Strassen» statt. Der Gewinner des Wettbewerbs «Soundzz.z.zzz…z», in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Luzern, präsentiert ein Projekt an der Schnittstelle von Musik und Bildender Kunst.

Informationen zum Kartenverkauf unter www.lucernefestival.ch

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