Reiseschutz beginnt im Impfpass: Deutsche Leberstiftung rät zu Impfungen vor Urlaubsbeginn
Mit dem Start der Feriensaison Ende Juni beginnt für viele
Deutsche wieder die schönste Zeit des Jahres. Nach den Rekordergebnissen
2024 sind die Deutschen auch in diesem Jahr in Reiselaune: 75 Prozent der
Bevölkerung planen, 2025 „sicher zu verreisen“. Das geht aus einer
aktuellen Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR)
hervor. Die Deutsche Leberstiftung nimmt diese Entwicklung zum Anlass, auf
einen oft unterschätzten Aspekt der Reisevorbereitung hinzuweisen: den
richtigen Impfschutz, insbesondere gegen Hepatitis A und B.
Diese
Virusinfektionen der Leber kommen in vielen beliebten Reiseländern vor und
lassen sich durch Impfungen wirksam verhindern.
Trotz globaler Krisen und Unsicherheiten bleibt die Reiselust der
Deutschen auch 2025 ungebrochen – und hat nach wie vor einen festen Platz
im Alltag. Ganz gleich, ob die Reise ein Ziel innerhalb Europas hat oder
in weiter entfernte Regionen führt – bei der Urlaubsvorbereitung sollte
neben der Kontrolle auf Gültigkeit von Reisepass oder Personalausweis auch
der Impfpass überprüft werden. In vielen beliebten Reiseländern bestehen
gesundheitliche Risiken durch Virusinfektionen wie Hepatitis A und B, die
oft unbemerkt als unerwünschtes Souvenir mitgebracht werden. Beide
Leberentzündungen lassen sich durch wirksame Schutzimpfungen vermeiden.
Daher ist es besonders wichtig, den Impfstatus rechtzeitig vor einer
Auslands- oder Fernreise zu überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu
lassen. Reiseimpfungen – insbesondere gegen Hepatitis A und B – sind ein
zentraler Bestandteil der gesundheitlichen Vorsorge bei
Auslandsaufenthalten.
Auch im Jahr 2025 bestehen weiterhin regionale Unterschiede bei den
Impfanforderungen für internationale Reisen, insbesondere im Hinblick auf
Hepatitis A und B. Die Ständige Impfkommission (STIKO) und die Deutsche
Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V.
(DTG) haben ihre Empfehlungen zu Reiseimpfungen im April 2025
aktualisiert, um den veränderten epidemiologischen Gegebenheiten Rechnung
zu tragen.
„Mit den aktuellen Reiseimpfempfehlungen der STIKO und der DTG ist heute
eine umfassende Impfberatung möglich“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. „Dabei sollten nicht
nur die geplante Reiseroute, die Reisedauer und der individuelle Reisestil
berücksichtigt werden, sondern auch persönliche gesundheitliche
Voraussetzungen wie chronische Erkrankungen, Medikamenteneinnahme oder ein
geschwächtes Immunsystem. Gerade bei Virushepatitiden – etwa Hepatitis A
und B – ist der Impfschutz eine zentrale Maßnahme zur Vorbeugung, denn
diese Infektionen können unbemerkt verlaufen, aber langfristige
Leberschäden verursachen.“
Hepatitis A: Schutz vor Reisebeginn
Hepatitis A ist weltweit verbreitet, insbesondere in Regionen mit
niedrigem Hygienestandard wie Teilen von Asien, Afrika, Mittel- und
Südamerika sowie dem Mittelmeerraum. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich
durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser. Die STIKO empfiehlt die
Impfung für Reisende in entsprechende Risikogebiete. Die
Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfdosen im Abstand von sechs bis
zwölf Monaten. Bereits zwei Wochen nach der ersten Impfung besteht bei den
meisten Geimpften ein ausreichender Schutz.
Hepatitis B: individuelle Risikoabwägung
Hepatitis B ist eine schwerwiegende Leberinfektion. Das verursachende
Hepatitis B-Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Die Impfung
wird insbesondere für Reisende empfohlen, die in Länder mit hoher oder
mittlerer Hepatitis B-Prävalenz reisen und dort einem erhöhten
Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Risikofaktoren umfassen unter anderem
längere Aufenthalte, ungeschützte Sexualkontakte, medizinische Eingriffe
oder Tätowierungen im Reiseland. Die Grundimmunisierung erfolgt in der
Regel mit drei Dosen im Schema 0-1-6 Monate.
Kombinations-Impfstoffe: verringerte Injektionsanzahl
Mit Kombinations-Impfstoffen, die gleichzeitig gegen Infektionen mit dem
Hepatitis A- und B-Virus (HAV und HBV) wirken, ist die Anzahl der
notwendigen Injektionen vermindert. Und eigentlich hat man dann einen
Dreifach-Schutz, denn wer gegen das Hepatitis B-Virus geimpft ist, schützt
sich auch vor dem Hepatitis delta-Virus, da eine Hepatitis delta nur mit
einer Hepatitis B vorkommen kann. Das Hepatitis delta-Virus (HDV) braucht
das Hüllprotein des HBV.
Regionale Unterschiede und Impfempfehlungen
Die Impfanforderungen variieren je nach Reiseziel:
• Für Länder im Mittelmeerraum, Südostasien, Afrika, Mittel- und
Südamerika sowie dem Vorderen Orient wird eine Hepatitis A-Impfung
empfohlen.
• Das Infektionsrisiko für Hepatitis B besteht weltweit. Die meisten
chronisch Infizierten leben in Afrika und Asien.
Hepatitis C: kein Impfschutz, aber gut behandelbar
Weltweit sind laut WHO rund 58 Millionen Menschen chronisch mit dem
Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert, in Deutschland etwa bis zu 180.000.
Übertragen wird es fast ausschließlich durch Blutkontakte – zum Beispiel
über unsterile Nadeln oder Rasierer. In Teilen Afrikas und Asiens sind
über fünf Prozent der Bevölkerung betroffen. Eine Impfung gibt es nicht,
aber moderne Medikamente (sogenannte DAAs – Direct Acting Antiviral
Agents) ermöglichen heute fast immer eine nebenwirkungsarme Heilung.
Es ist sinnvoll, spätestens sechs bis acht Wochen vor Reisebeginn eine
reisemedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Kosten für
Reiseimpfungen übernehmen in vielen Fällen die Krankenkassen.
Die Deutsche Leberstiftung bietet Kurzbroschüren über Hepatitis B, C und
delta für Betroffene und ihre Angehörigen an. Bestellmöglichkeiten und
Download auf der Serviceseite unter https://www.deutsche-leberstif
Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte
zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung
die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher
erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet
außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website
finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene,
Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: https://www
.deutsche-leberstiftung.de.
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