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Reaktivierung von Schienenstrecken – neues Positionspapier aus der ARL erschienen

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Die Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken ist ein zentraler
Baustein für eine nachhaltige Raumentwicklung und eine klimafreundliche
Mobilität. Aber auch mit Blick auf resiliente Raum- und Infrastrukturen im
Falle von Krisen und Konflikten wächst ihre Bedeutung. Das neue
Positionspapier aus der ARL zeigt Vorgehensweisen und Instrumente in neun
Bundesländern auf.

Ein Arbeitskreis der ARL hat die Vorgehensweisen und Instrumente in neun
Bundesländern  vergleichend analysiert und zeigt im Positionspapier
systematische Unterschiede, Hemmnisse und Gestaltungsbedarfe auf.

Dabei werden sowohl qualitativ Instrumente und Verfahren als auch
quantitative Kennzahlen verglichen. Erfasst wurde unter anderem die Anzahl
potenzieller Strecken, die Zahl positiv bewerteter Machbarkeitsstudien und
deren Relation zur Bevölkerungsgröße. Das Ergebnis ist ein differenziertes
Bild: Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen weisen ein
vergleichsweise hohes Aktivitätsniveau auf, während Brandenburg, Thüringen
und Bayern eine geringere Dynamik zeigen.
Besonders deutlich wird: Ein positives Gutachten allein garantiert noch
keine rasche Umsetzung. Konkrete Projekte belegen, dass Vorhaben oft an
formalen, finanziellen oder organisatorischen Barrieren scheitern.
Planfeststellungsverfahren und fehlende Finanzierungsperspektiven führen
immer wieder zu Verzögerungen. Zugleich fehlen in vielen Ländern
strategisch angelegte Förderkonzepte, die Potenzialstrecken priorisieren
und systematisch begleiten könnten.

Aus den Befunden leitet der ARL- Arbeitskreisklare Empfehlungen für die
Landes- und Bundespolitik ab. Kernforderungen des Positionspapiers sind:

•       Die Regelung klarer Zuständigkeiten und eine höhere politische
Priorität

•       Gesamtkonzepte der Landesnahverkehrsplanung

•       Schnellere und besser getaktete Planungsprozesse

•       Rechtliche Anpassungen zur Entbürokratisierung (insbesondere der
Verzicht auf Planfeststellungsverfahren bei Reaktivierungen auf alten
Trassen)

•       Monitoring und Förderbegleitung der Reaktivierungen.

Das Positionspapier aus der ARL betont, dass einzelne
Reaktivierungsvorhaben nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil einer
räumlich ausgewogenen und nachhaltigen Raum- und Verkehrsentwicklung
verstanden werden müssen. Nur durch eine bessere Abstimmung von Planung,
Finanzierung, Recht und politischer Prioritätensetzung lassen sich die
Potenziale stillgelegter Strecken für den Klimaschutz, die regionale
Erreichbarkeit, die wirtschaftliche Entwicklung und die Resilienz
räumlicher Infrastrukturen heben.

Das Positionspapier aus der ARL 157„Reaktivierung von Schienenstrecken in
den Bundesländern – zwischen Euphorie und Hindernissen“ richtet sich an
alle fachlich Interessierten und soll als Grundlage für
Gestaltungsoptionen und politische Entscheidungen dienen.

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In einem ersten Positionspapier aus dem Jahr 2024 illustriert der ARL-
Arbeitskreis das Potential von Schienennetz-Reaktivierungen als wichtigem
Beitrag zur Orts- und Regionalentwicklung (Positionspapier aus der ARL
146).

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