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Anleger haben 2018 weniger Geld in
deutsche Immobilien investiert als im Vorjahr. Das geht aus dem
Immobilienmarktbericht 2018 des Beratungs- und Planungsunternehmens
Arcadis hervor. Vor allem in den Metropolen stehen Kaufpreise und
Mieteinnahmen nicht mehr in einem wirtschaftlichen Verhältnis. Doch
die Niedrigzinsen sorgen weiter für eine hohe Nachfrage - trotz des
geringen Immobilienangebots in attraktiven Lagen und sinkender
Renditen. Insbesondere ausländische Investoren lassen sich von den
hohen Preisen nicht abschrecken. Besonders gerne legen sie ihr Geld
in zwei Immobilienarten an.

+++ Der vollständige Arcadis-Immobilienmarktbericht 2018 kann über
folgenden Link heruntergeladen werden: http://arcad.is/ImmoMarkt +++

Der jahrelange Boom auf dem deutschen Immobilienmarkt zeigt Wirkung:
Wegen des Mangels an Kaufobjekten und sinkenden Renditen war das
Transaktionsvolumen 2018 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Das
gilt sowohl für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien. Dennoch kann
von einer Krise keine Rede sein. So sorgen die Rahmenbedingungen aus
niedrigen Zinsen und dem im europäischen Vergleich positiven
Rendite-Risiko-Verhältnis auf dem deutschen Markt weiter für hohe
Kapitalzuflüsse. "Bei den Investitionen liegen immer mehr Projekte im
Trend, die für eine lebenswerte Stadt stehen", sagt Marcus Herrmann,
CEO von Arcadis Europe Central. "Investoren suchen insbesondere nach
Immobilien in Quartieren mit einer starken Durchmischung der
Nutzungen, zum Beispiel durch eine Kombination von Wohn- und
Arbeitsflächen oder deren Nähe zu Kultur-, Einkaufs- oder
Freizeiteinrichtungen."

Investoren weichen bei Wohnimmobilien ins Umland der Metropolen aus
Trotz vieler Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Immobilienarten
auch Unterschiede. Bei den Wohnimmobilien ist ein Ende der Nachfrage
nach Objekten in Metropolen nicht in Sicht. Das knappe Angebot führt
inzwischen immer mehr zu einer Verlagerung der Investitionen ins
Umland. Zudem erfreuen sich Nischenmärkte wie Studentenwohnungen und
Mikroapartments mit einem Anteil von neun Prozent des Umsatzes dieser
Immobilienart großer Beliebtheit. Die geringe Verfügbarkeit führte
dazu, dass 2018 das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um
24 Prozent fiel. Gemessen am Rekordjahr 2015 sank es sogar um 41
Prozent.

Knappes Angebot und hohe Nachfrage prägen auch den Markt für
Büroimmobilien. Mit einem Umsatz von 25,1 Milliarden Euro
verzeichnete das Segment 2018 einen Rückgang um 14 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Wegen der steigenden Preise fiel an vielen
Orten die Rendite geringer aus. So sank der Wert in München auf 2,9
Prozent und in Frankfurt sowie Hamburg auf 3,15 Prozent. In den
sogenannten B-Städten locken hingegen höhere Renditen. 

Online-Handel verändert die Rahmenbedingungen

Mit geringeren Spitzenrenditen haben auch die Investoren auf dem
Markt für Einzelhandelsimmobilien zu kämpfen. Im Durchschnitt lagen
sie 2018 bei 2,9 Prozent. Das liegt vor allem am Anstieg der
Kaufsummen auf einen Quadratmeterpreis von 2.400 Euro - 350 Euro pro
Quadratmeter mehr als noch im Vorjahr. Damit war das vergangene Jahr
ein Ausnahmejahr, denn über die vergangenen fünf Jahre betrachtet
sank das Kaufpreisniveau um 12,6 Prozent. Grund dafür ist die
zunehmende Konkurrenz durch den Online-Handel. "Der Einzelhandel wird
künftig noch stärker auf die Konkurrenz aus dem Internet reagieren
müssen", sagt Falk Schollenberger, Head of Business Advisory, Arcadis
Europe Central. "Insbesondere Flächen an weniger attraktiven
Standorten sowie gering frequentierte Shopping-Center werden weiter
unter Druck geraten."

Der Trend zur schnellen Online-Bestellung wirkt sich hingegen positiv
auf den Markt für Logistikimmobilien aus. 2018 stieg das
Transaktionsvolumen für Industrie- und Logistikobjekte bundesweit auf
6,6 Milliarden Euro. Noch besser war das Ergebnis nur im Jahr 2017 -
dieser Rekordwert wurde 2018 aber um 24 Prozent verfehlt. Doch
steigende Preise sorgen auch bei Logistikimmobilien für sinkende
Renditen. Im Durchschnitt liegen sie momentan bei 4,2 Prozent.
Trotzdem investieren vor allem ausländische Anleger überproportional
oft in diese Anlageklasse. Ihr Anteil betrug 2018 zwei Drittel am
Umsatz.

Darüber hinaus interessieren sich ausländische Investoren stark für
Hotelimmobilien. 2018 lag ihr Anteil bei 40 Prozent. Insgesamt stieg
das Transaktionsvolumen 2018 auf 3,8 Milliarden Euro. Für Anleger ist
das Segment wegen der zunehmenden Übernachtungszahlen sehr
interessant. Das Statistische Bundesamt verzeichnete 2017 rund 460
Millionen Übernachtungen - Tendenz steigend.

Über Arcadis

Arcadis ist das führende globale Planungs- und Beratungsunternehmen
für Immobilien, Umwelt, Infrastruktur und Wasser. In Zusammenarbeit
mit unseren Kunden erzielen wir durch die Anwendung unserer profunden
Marktkenntnisse sowie kollektiver Planungs-, Beratungs-, Ingenieur-,
Projekt- und Managementleistungen herausragende und nachhaltige
Ergebnisse während des gesamten Lebenszyklus natürlicher Schutzgüter
und baulicher Vermögenswerte unserer Kunden. Mit unseren 27.000
Mitarbeitern in mehr als 70 Ländern erwirtschaften wir einen Umsatz
von 3,2 Milliarden Euro. Wir unterstützen UN-Habitat, das Zentrum der
Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen, mit Wissen und
Know-how, um die Lebensqualität in schnell wachsenden Städten auf der
ganzen Welt zu verbessern