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Das zeltHAUS-Team Fabian Hegner, Marius Mersinger und Jonas Eiden (v.l.) freut sich über das Hessen Ideen Stipendium.
Das zeltHAUS-Team Fabian Hegner, Marius Mersinger und Jonas Eiden (v.l.) freut sich über das Hessen Ideen Stipendium.

Trio entwarf temporäre Unterkunft in modularer Bauform für den Einsatz bei
Naturkatastrophen oder in Flüchtlingslagern / Förderprogramm unterstützt
Projekt bei der Ausarbeitung der Geschäftsidee

Ein Projekt startet durch: Nachdem Marius Mersinger vom Fachbereich
Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Frankfurt University of
Applied Sciences (Frankfurt UAS) mit seinem Projekt „zeltHAUS“ bereits den
zweiten Preis im AppliedIdea-Ideenwettbewerb und viele andere Preise
gewonnen hat, ist er jetzt mit einem neuen Team weiter auf Erfolgskurs:
Zusammen mit Fabian Hegner und Jonas Eiden, zwei Intermedia Designer vom
Fachbereich Gestaltung der Hochschule Trier, erhält er nun ein Stipendium
der Initiative Hessen Ideen. Dort setzten sie sich gegen insgesamt 56
Bewerber/-innen durch und wurden in einem zweistufigen Verfahren als eines
von 17 Gründungsprojekten ausgewählt. Seit dem 1. Juli 2020 läuft ein
sechsmonatiges Förderprogramm, um das Projekt bei der Ausarbeitung der
Geschäftsidee zu unterstützen. Als Unterstützung erhalten zwei Mitglieder
des Teams ein monatliches Stipendium, um sich dadurch vollumfänglich dem
Projekt widmen zu können. Ebenso erhalten sie Unterstützung von
Expertinnen und Experten sowie ein persönliches Gründungscoaching. Das
Hessen Ideen Stipendium wurde im Zeitraum 2017 bis 2020 vom Hessischen
Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) zusammen mit dem Hessischen
Ideenwettbewerb finanziert.

Wie der Name bereits sagt, vereint das „zeltHAUS“ die Vorteile von einem
Zelt sowie einem Haus und ist dank seiner Eigenschaften sehr vielseitig
einsetzbar. Dabei besteht es aus recyceltem PET-Material sowie -Schaum und
kann wiederverwendet werden. Durch seine Dämmung bietet es Schutz in
heißen sowie kalten Klimazonen, und dank seiner modularen Bauform lässt
sich seine Größe an den jeweiligen Bedarf anpassen. Das macht das
„zeltHAUS“ zur idealen temporären Unterkunft bei Naturkatastrophen oder in
Flüchtlingslagern. Als Baumaterial kommen ausgeschäumte, dreidimensionale
Textilstrukturen zum Einsatz. Hierzu wird parallel im Labor Textiler
Leichtbau an der Frankfurt UAS geforscht. Das Ergebnis sind
sandwichartige, voll recycelbare Platten mit einem integrierten
Klappmechanismus, so dass das „zeltHAUS“ schnell und modular aufgebaut
werden kann.

„Die Idee für das zeltHAUS ist uns durch unsere Erfahrungen im
Flüchtlingslager im griechischen Idomeni gekommen, das wir im Zuge einer
gemeinnützigen Rallye besucht haben. Die meisten Leute vor Ort haben in
einem gewöhnlichen Iglu-Zelt übernachtet und waren über Wochen durchnässt.
Diese Umstände haben uns alle sehr beschäftigt und mich dazu bewegt, eine
adäquate Lösung für die Unterkünfte zu finden“, erläutert Mersinger dazu.

„Der enorme Anstieg des Interesses am Hessen Ideen Stipendium zeigt die
Innovationskraft der hessischen Hochschullandschaft. Die Stipendium-Teams
gehen Probleme an, die ihnen im wissenschaftlichen Bereich oder in ihrem
Alltag an der Hochschule begegnet sind, und bieten Lösungen dafür – sehr
oft sind diese auch noch ressourcenschonend und nachhaltig“, so
Wissenschaftsministerin Angela Dorn.
Die Gesamtinitiative Hessen Ideen steht unter der Schirmherrschaft der
Staatsministerin.

Das Programm wurde bereits zum fünften Mal ausgeschrieben und wird
koordiniert und durchgeführt von der Universität Kassel in Zusammenarbeit
mit der Technischen Universität Darmstadt. Das Stipendienprogramm läuft
bis zum 31. Dezember 2020. Je Gründerteam können höchstens drei Personen
gefördert werden. Die Gründung einer Kapitalgesellschaft darf noch nicht
erfolgt sein. Neben dem Hessen Ideen Stipendium gibt es unter dem Label
Hessen Ideen seit vier Jahren einen landesweiten Ideenwettbewerb, an dem
die besten Gründungsideen aus sämtlichen hessischen Hochschulen teilnehmen
können.