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Augsburg ist die StadtRegion mit der höchsten durchschnittlichen
Mietpreissteigerung seit 2012. Zu diesem Ergebnis kommen neue Auswertungen
im Rahmen des ILS-Monitoring StadtRegionen. Die Internetseite https://ils-
stadtregionen.de/bietet die Möglichkeit, Trends der Raumentwicklung mit
ausgewählten Indikatoren interaktiv zu erforschen. Mit dem neuesten Update
können Nutzer*innen erstmals auch Zeitreihen zur Entwicklung der Miet- und
Bodenpreisentwicklung abrufen.

„Augsburgs Spitzenposition ist nur auf den ersten Blick überraschend. Das
Einzugsgebiet der Kernstadt weist große Überschneidungen mit dem
prosperierenden Münchener Umland auf“, erläutert ILS-Wissenschaftler Dr.
Bastian Heider. Insgesamt lag der Anstieg der durchschnittlichen
Angebotsmieten in der StadtRegion Augsburg zwischen 2012 und 2021 bei fast
60%. Im Durchschnitt aller Stadtregionen waren es knapp 40%, im
großstadtfernen Rest Deutschlands rund 33%.

Auch in den StadtRegionen in Nordrhein-Westfalen stiegen die Mietpreise
deutlich, wenn auch moderater als beispielsweise im Süden Deutschlands.
Den höchsten Anstieg verzeichnete die StadtRegion Bonn mit rund 38%. Im
deutschlandweiten Vergleich liegt Bonn damit auf Rang 15 von insgesamt 33
StadtRegionen.

Noch drastischer als die Entwicklung der Mietpreise fiel die Entwicklung
der Bodenpreise aus. Zwischen 2005 und 2020 lag der Anstieg im
Durchschnitt aller StadtRegionen bei über 80%. Spitzenreiter war die
StadtRegion Berlin mit einer Bodenpreissteigerung von mehr als 230%. Auch
bei der Bodenpreisentwicklung belegen die NRW-StadtRegionen eher hintere
Plätze.

Mit dem Monitoring StadtRegionen stellt das ILS – Institut für Landes- und
Stadtentwicklungsforschung Daten aus dem institutseigenen Monitoring in
einem interaktiven WebGIS zur Verfügung.

Hinweise zur Methodik: Der Definition als StadtRegion liegt die Annahme
zugrunde, dass Pendlerverflechtungen die Beziehungen zwischen Kernstadt
und dem dazugehörigen Umland maßgeblich prägen und sich je nach räumlicher
Zuordnung zu Zentren auch überlappen können (z. B. im Ruhrgebiet oder in
der Region Rhein-Neckar). Per Definition werden Städte mit einer
Bevölkerung von mindestens 200.000 Personen und 100.000
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen sowie mittels des
Einzugsbereichs der Kernstadt in Fahrzeitminuten als StadtRegion
bezeichnet. Diese Großstädte haben eine besondere funktionale Rolle für
ihr Umland und eine übergeordnete zentralörtliche Bedeutung als
Wirtschaftsknoten und Beschäftigungszentrum.

Das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ist ein
außeruniversitäres Forschungsinstitut, das die aktuelle und künftige
Entwicklung von Städten interdisziplinär und international vergleichend
untersucht. Weitere Informationen auf www.ils-forschung.de.