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Bochum / Herne / Witten (ots) - "Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs." Unter diesem Motto startet ab dem 10. Juli 2017 die vierte landesweite Aktionswoche im Kampf gegen die Taschendiebe, an der sich auch das Polizeipräsidium Bochum beteiligt.

Überall da, wo viele Menschen zusammenkommen und Gedränge herrscht, vorzugsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen, in Geschäften oder in Fußgängerzonen, finden Taschendiebe ihre Opfer.

Die Trickdiebe gehen oft arbeitsteilig vor. Häufig lenken sie die Opfer ab, indem ein Täter einen Stau im Gedränge provoziert, die Opfer scheinbar unabsichtlich anrempelt oder etwa nach der Uhrzeit, dem Weg oder Ähnlichem fragt. Ein Mittäter nimmt die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet meist unbemerkt.

Auch Kunden, die in Geschäften arglos Waren betrachten, Kleidung anprobieren oder ihre Einkäufe erledigen, sind beliebte Opfer von Taschendieben. Das sind nur zwei Beispiele von vielen hinterlistigen, kriminellen Tricks.

Für die Opfer ist der Taschendiebstahl neben dem finanziellen Schaden oft mit großem zeitlichem Aufwand und Ärger verbunden, z. B. weil entwendete Dokumente neu ausgestellt werden müssen. Für die Wiederbeschaffung von Ausweisen, Führerschein und anderen Dokumenten können schnell einige Hundert Euro zusammen kommen.

Neben Geldbörsen stehlen Taschendiebe häufig auch Mobiltelefone. Dann sind neben dem Handy oft viele persönliche Daten wie Adressen, persönliche Telefonnummern, Urlaubsbilder usw. für immer verloren gegangen.

Mit erbeuteten EC- oder Kreditkarten verursachen die Täter zudem hohe Folgeschäden, wenn sie Geld vom Konto ihrer Opfer abheben. Im schlimmsten Fall werden gestohlene Ausweise sogar für Rechtsgeschäfte genutzt. Versicherungen zahlen die Schäden durch Taschendiebstahl nicht!

Die Fallzahlen des Taschendiebstahls bewegen sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bochum sowie im gesamten Land NRW auf hohem Niveau.

Nachdem im Jahr 2014 1.193 Taschendiebstähle im gesamten PP Bochum (Bochum 885, Herne, 224, Witten 84) zur Anzeige gebracht wurden, stiegen die Zahlen im Jahr 2015 auf 1.319 (Bochum 977, Herne, 238, Witten 104) und im Jahr 2016 auf 1.365 (Bochum 987, Herne 276, Witten 102) Fälle.

Ihre Polizei für Bochum, Herne und Witten arbeitet sowohl offen als auch verdeckt im Kampf gegen die Taschendiebe. Zivile Fahnder observieren örtliche Brennpunkte, uniformierte Polizisten gehen offen gegen die hinterlistigen Kriminellen vor. Aufgrund der Besonderheit des Delikts ist Prävention das beste gemeinsame Mittel im Kampf gegen den Taschendiebstahl.

Die Aufklärung unserer Bürgerinnen und Bürger aus Bochum, Herne und Witten hilft effektiv, Diebstähle zu verhindern. Deswegen wollen wir Sie im Rahmen der diesjährigen landesweiten Aktionswoche umfassend über das uns alle angehende Thema informieren.

Zusammen mit unseren ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern stehen Ihnen unsere Experten vom Kommissariat für Prävention und Opferschutz in den Innenstädten an folgenden Tagen Rede und Antwort:

   - Bochum, Innenstadtbereich, Husemannplatz: 

Dienstag, 11. Juli, 10.00 bis 13.00 Uhr

   - Witten, "Stadt-Galerie" und Innenstadtbereich: 

Mittwoch, 12. Juli, 10.00 bis 14.00 Uhr

   - Herne, "City-Center" und Bahnhofstraße: 

Donnerstag, 13. Juli, 10.00 bis 14.00 Uhr

Alle unsere Bürgerinnen und Bürger aus Bochum Herne und Witten, sowie alle Pressevertreter sind herzlich eingeladen, sich vor Ort bei unseren kompetenten Gesprächspartner zu informieren.

Die Einladung richtet sich vor allem auch an die Menschen, die schon einmal Opfer von Taschendieben geworden sind. Wir sind an Ihrer Geschichte interessiert und freuen uns auf Ihren Besuch!

Die wichtigsten Präventionshinweise möchten wir Ihnen schon jetzt mit auf den Weg geben:

Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden - mit welchem Anliegen auch immer.

Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei sich, sondern verteilen Sie sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.

Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.

Verwahren Sie Wertgegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portmonee an der Kasse nicht aus der Hand.

Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw. immer aus Kleidungsstücken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. In Restaurants oder Cafés Taschen nicht an die Stuhllehne hängen, sondern auf Ihren Schoss stellen oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen. Legen Sie ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.

Führen Sie nur so viel an Bargeld mit, wie Sie brauchen.

Notieren Sie sich die Daten Ihrer Geldkarten (Kontonummer und Bankleitzahl) und die Geräte-Nummer (IMEI) ihres Handys. Nehmen Sie die Notizen niemals mit, sondern bewahren Sie sie sicher Zuhause auf.

Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von Debit- oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig.

Wenn Sie doch einmal Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten: Verständigen Sie umgehend die Polizei über Notruf "110"!

Machen Sie auf den Dieb aufmerksam und fordern Sie umstehende Passanten auf, Ihnen zu helfen. Kümmern Sie sich um Menschen, die bestohlen wurden und bieten Sie ihnen Hilfe an. Prägen Sie sich das Aussehen der Diebin oder des Diebs möglichst genau ein und stellen Sie sich als Zeugin bzw. Zeuge zur Verfügung.

Melden Sie den Diebstahl amtlicher Dokumente umgehend Ihrer kommunalen Verwaltungsstelle, bei ausländischen Dokumenten Ihrem Konsulat. Lassen Sie beim Diebstahl Ihrer Geldbörse auf einer Polizeiwache sofort die Debit- oder Kreditkarten sperren und rufen Sie unter der Telefonnummer: 116 116 den gebührenfreien Sperrnotruf an.

Wenn Wohnungs- oder Fahrzeugschlüssel entwendet wurden, lassen Sie die Schließzylinder schnellstmöglich austauschen.

Weitere Informationen zur Kriminalprävention finden Sie im Internet auf www.polizei.nrw.de (unter Aufgaben / Kriminalitätsvorbeugung oder Landeskampagnen) oder auf www.polizei-beratung.de (unter Themen & Tipps / Diebstahl & Einbruch).

Für alle Fragen zum Thema "Taschendiebstahl" sowie zu der Aktionswoche vom 10. bis zum 16. Juli steht Ihnen das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz zur Geschäftszeit unter der Rufnummer 0234/909-4040 gern zur Verfügung. Dort kann auch der Kontakt zu unseren ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern aus Bochum, Herne und Witten vermittelt werden.