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Auto/Motor

Deutscher Verkehrssicherheitsrat Reifenwechsel trotz Corona-Pandemie wichtig

Wie kann aktuell der Reifenwechsel stattfinden? Aufgrund der Corona-Pandemie stellen sich Autofahrer die Frage, ob sie die Winterreifen in der Kfz-Werkstatt wechseln lassen sollen und dürfen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt: Vereinbaren Sie einen Termin in der Werkstatt Ihres Vertrauens, damit Sie bei warmen Temperaturen mit den richtigen Reifen fahren. 

Warum ist der Wechsel auf Sommerreifen im Frühjahr sinnvoll?
Bei steigenden Temperaturen verlieren Winterreifen, anders als Sommerreifen, immer mehr an Gripp. Das verlängert den Bremsweg, macht das Fahrzeug in Kurven instabiler und erhöht den Reifenabrieb.

Für qualitativ vergleichbare Reifen beträgt der Bremsweg für Sommerreifen auf trockener Fahrbahn ca. 38 Meter bei Tempo 100 km/h, für Winterreifen ca. 56 Meter und für Ganzjahresreifen etwa 52 Meter.

Auch das Profil von Sommerreifen ist auf sommerliche Straßenverhältnisse, wie z.B. nasse Fahrbahnen ausgelegt. Durch breite und speziell geformte Profile mit viel Volumen transportieren die Reifen auf nassen Straßen viel Wasser ab. Das erhöht den Gripp und schützt vor gefährlichem Aquaplaning.

Reifenwechsel ist aktuell in vielen Kfz-Werkstätten möglich
„Werkstätten und der Reifenhandel haben grundsätzlich in Deutschland geöffnet“, sagt Ulrich Köster, Pressesprecher des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. Auch der saisonale Reifenwechsel könne in den Betrieben durchgeführt werden. „Aufgrund der aktuellen Hygienevorschriften und Abstandsregeln muss aber mit verlängerten Wartezeiten gerechnet werden“, sagt Yorick M. Lowin, Geschäftsführer des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.

Um diese zu vermeiden, empfiehlt DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner:

  • Fahren Sie nicht unangekündigt zu Ihrem Reifenhändler und in die Kfz-Werkstatt.
  • Fragen Sie telefonisch bei Ihrer Kfz-Werkstatt nach, ob sie geöffnet hat, ob die Öffnungszeiten geändert wurden und ob sie aktuell den Reifenwechsel durchführen kann.
  • Falls ja, vereinbaren Sie einen konkreten Termin, so dass unnötige Wartezeiten vermieden werden.
  • Wechseln Sie die Räder aus Sicherheitsgründen nicht selbst aus.
    • Die Experten in der Werkstatt können Reifen, Felge, Sturz und Radachse begutachten.
    • Zudem müssen die Räder ausgewuchtet werden, damit sie nicht ungleichmäßig abgenutzt werden oder durch ein Flattern das Radlager beschädigen.
    • Die Schrauben bzw. Muttern müssen mit der richtigen Kraft angezogen werden und nach 50 bis 100 km überprüft werden.
    • Bei Fahrzeugen mit direktem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) müssen die Sensoren bei jedem Wechsel gewartet, auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft und neu kalibriert werden. Dies erfordert eine Fachwerkstatt. 

Mehr Informationen zum Thema Reifen und Reifenwechsel

 

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Deutscher Verkehrssicherheitsrat Leere Straßen kein Freifahrtschein für Regelverstöße

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) warnt davor, den momentan weniger stark befahrenen Straßenraum auszunutzen, um schneller anzukommen. Sein Appell an alle: Die Verkehrsregeln einhalten und Rücksicht auf andere nehmen, damit Unfälle verhindert und Krankenhäuser sowie medizinisches Personal nicht zusätzlich belastet werden.

Regeln auch bei weniger Verkehr einhalten
Laut Angaben der Unfallforschung der Versicherer und der Polizei hat der Verkehr in den vergangenen Wochen deutlich abgenommen. Daher sei mit weniger Unfällen im Straßenverkehr zu rechnen. Diese voraussichtlich positive Entwicklung sollte jedoch niemand ausnutzen. „Ich warne davor, leere Straßen als Einladung zu verstehen, zu stark Gas zu geben“, sagt Prof. Dr. Walter Eichendorf, Präsident des DVR. „Tempolimits, rote Ampeln und Vorfahrtszeichen gelten nach wie vor.“

Solidarität bedeutet Verkehrsregeln einhalten
Sich solidarisch mit medizinischem Fachpersonal zu verhalten bedeute auch, Unfälle aktiv zu vermeiden. Dadurch reduziere sich die Zahl der Unfallopfer, die in Krankenhäusern versorgt werden müssten. „Wir alle können einen Beitrag dazu leisten, indem wir uns an die Verkehrsregeln halten und Rücksicht auf andere nehmen“, so der Präsident.

Wer mit dem Auto fährt, sollte besonders auf Radfahrer und Fußgänger achten. Gerade in Städten weichen viele Menschen auf das Fahrrad oder Pedelec aus, um damit zur Arbeit zu fahren. Der Gang zum Supermarkt erfolgt häufig zu Fuß.

Der Appell des Präsidenten:

- Nehmen Sie Rücksicht auf alle anderen.
- Halten Sie sich an die vorgegebene Geschwindigkeit.
- Achten Sie die Verkehrszeichen, insbesondere  Vorfahrtszeichen, Ampeln, Zebrastreifen.
- Halten Sie den Mindestabstand von 1,5 Metern beim Überholen von Radfahrern mit dem Pkw ein.
- Machen Sie den Schulterblick beim Aussteigen aus dem Auto.

Und an alle Radfahrer:

- Weichen Sie nicht auf Gehwege aus. Damit gefährden Sie Fußgänger. 
- Werden Sie nicht zum Geisterfahrer.

 

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Autohöfe proaktiv mit Corona-Maßnahmen Kostenlose Toiletten-Anlagen und „Extra-Würste“ für die Aufrechterhaltung der Lieferkette

Die Helden des Alltags werden belohnt.
Die Helden des Alltags werden belohnt.

Die Lkw-Fahrer machen einen anstrengenden und wichtigen Job. Deutschland ist in der Covid19 Hypnose, aber einige müssen hellwach sein. Tausende von Lkw-Fahrer sind den ganzen Tag unterwegs um die Lieferketten der Grundversorgung zu gewährleisten. Beinhart, anstrengend und nicht ungefährlich. Richtig müde, kein ordentliches Essen, da ja alles geschlossen hat und tagsüber mit wenigen Möglichkeiten sich richtig waschen zu können, kommen die Trucker dann am späten Feierabend, weit weg von daheim, an den Autohöfen, ihrem Treffpunkt und Ersatz-Zuhause, an.

Nach knallhartem Joballtag stehen sie aktuell vor verschlossenem Restauranttüren und sollen sich nun in ihren engen Fahrerkabinen erholen und für den nächsten Tag wieder fit machen und motivieren - also in dem Fahrzeug, in dem sie schon den ganzen Tag lang unterwegs waren. Das funktioniert auf Dauer nicht. Lösungen müssen her, sonst könnte es zu Störungen in der Grundversorgung kommen. 

Die großen Autohofketten Deutschlands, die 24-Autohöfe, die EuroRastparks und die Maxi-Autohöfe, alles Mitglieder der VEDA, dem Branchenverband der Autohöfe, die 24 Stunden täglich für Ihre Gäste offen halten, gehen voran und möchten ihren Beitrag leisten: 

Die Toilettenanlagen sind ab sofort kostenlos, genügend Reinigungsmittel stehen im Sanitärtrakt zur Verfügung. Denn jetzt ist es vordringlich, dass wirklich Alle schnellen und ungehinderten Zugang zu Seife oder Desinfektionsmittel haben.

Die Küchen werden nicht einfach aus Kostengründen geschlossen und man verkauft nur Bockwurst und Sandwiches, wie jede normale Straßentankstelle. Nein über unsere Autohof-Counter gibt es als Take-away auch bis spät in die Nacht heißes Essen, eine warme Mahlzeit. Das ist den Truckern, jetzigen Helden des Alltags, einfach gerade geschuldet.

Leider nur zum Mitnehmen, zum Essen im Führerhaus. So will es die Notverordnung, an die wir uns ohne wenn und aber halten. Das Restaurant bleibt zu, klar, aber der freigewordene Raum könnte zur notwendigen Erholung der Fernfahrer nach einem Stresstag genutzt werden. Hier könnte man sich, unter Einhaltung aller Abstandsregeln, entspannen. Damit am nächsten Tag wieder hellwach und ausgeruht geliefert werden kann.
Als Partner des Autobahnverkehrs steht die VEDA hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Belieferungsketten mit der Führung des Bundesverkehrsministeriums im Dialog.


Statements:
Daniel Ruscheinsky von den 24-Autohöfen: „Wir haben selbstständige Betreiber, die trotz der einschneidenden Umsatzeinbußen hier den Beitrag für die Stammkunden, die Berufskraftfahrer, leisten wollen."

Johannes Witt von den EuroRastparks und Vorstand der VEDA: „Die meisten unserer Mitglieder machen neben den Ketten schon mit. Wir sind auf der Autobahn beschildert und ein offizieller und wesentlicher Teil der Verkehrsversorgung. Gerade in diesen Notzeiten stehen wir unseren Fernfahrern solidarisch zur Seite.“

Harold Scheper von den Maxi-Autohöfen: „Unsere Gastronomie ist beliebt. Auch wir halten die Küche offen, denn der Lkw-Fahrer, der den ganzen Tag die Supermärkte, Drogerien oder Krankenhäuser beliefert, braucht abends eine ordentliche Portion warmes Essen. Vielleicht muss er aber bald nicht mehr damit eingesperrt ins Führerhaus.“

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Kommunen als Vorbild für Verkehrswende in Deutschland In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und NRW entwickeln Forscher ökologischere Mobilität

„Um die Verkehrswende in Deutschland zu erreichen, muss die Anzahl der Autos verringert und der öffentliche Personennahverkehr ausgebaut werden. Das setzt viele Kommunen unter Druck, weil sie nicht wissen, wie sie das schaffen sollen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Für drei Kommunen sollen deshalb modellhaft Maßnahmenpakete entwickelt werden, die Akteure schulen und beim Erreichen der Ziele unterstützen. Knie erklärt: „Mit diesen Ansätzen wollen wir in diesen Städten 50 Prozent weniger Autos und 50 Prozent weniger gefahrene Kilometer in fünf Jahren erreichen.“ Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben fachlich und finanziell mit 120.000 Euro. 

 

Das Problem mit den Autos und dem Gesetz

In der Theorie sei die Verkehrswende in Deutschland leicht: Weniger Autofahrten, mehr öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) und eine gute Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger. „In der Praxis ist es aber nicht so einfach. Denn unser Rechtsrahmen ist entstanden und entwickelt worden mit dem Willen, das Privat-Kfz zu stärken“, so Knie. „Das macht es insbesondere aus Sicht der Kommunen schwer, Umbaumaßnahmen zu ermöglichen.“ Das nötige Wissen sei vorhanden, es fehle aber häufig an Kompetenzen oder Mitarbeitern, um es umzusetzen. 

Modellhaft: Gingst, Drolshagen und Leipzig

„Wir wollen mit dem Projekt ein ganzheitliches Verkehrswendekonzept auf den Weg bringen, das vor allem auch die umweltverträglichsten Verkehrsteilnehmer stärkt, die Fußgänger und Radfahrer“, erläutert Verena Exner, DBU-Referatsleiterin. Für die Kommunen übertragbare Konzepte sollen dazu entwickelt werden. „Für unser Projekt haben wir uns drei sehr unterschiedliche Regionen als Modelle ausgesucht“, so Knie. „Die Gemeinde Gingst mit 1.200 Einwohnern liegt auf Rügen und dient als Beispiel für den ländlichen Raum, Drolshagen/Lennestadt mit 25.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen für ein größeres Siedlungsgebiet, und die Stadt Leipzig in Sachsen mit 600.000 Einwohnern repräsentiert den Typ einer wachsenden Großstadt.“ Sie stünden vor ähnlichen, aber auch sehr unterschiedlichen Herausforderungen.

Umbaumaßnahmen unterstützen

Ziel des Projektes sei es deswegen, Kommunen bei Umbauarbeiten zu unterstützen und das Verändern des Rechtsrahmens in der Politik anzustoßen. Je nach Region können das zum Beispiel Hilfen beim Erstellen eines Bebauungsplans oder für den Aufbau eines Carsharingsystems für Elektroautos sein, also die organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Autos. Für die ausgewählten Modellkommunen werde man ein Verkehrswendebüro einrichten, das kommunale Akteure schulen und beim Umsetzen der Verkehrswende unterstützen will. Durch das Einbinden etwa von Bauämtern, Investoren und Mobilitätsanbietern würden die vorgesehenen Maßnahmen auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kommune zugeschnitten. Unterstützt wird das Verkehrswendebüro von der „Allianz Verkehrswende“. Dort engagieren sich Personen und Organisationen, die an Modellvorhaben zur Elektromobilität mitgewirkt haben. 

Modellhafter und praxistauglicher Umsetzungsplan

So soll eine bedarfs- und praxistaugliche „Handreichung“ entstehen, die sich hauptsächlich an die Entscheider von Kommunal- und Regionalpolitik richten soll. Es gehe um das Etablieren guter Rahmenbedingungen für das Verringern von individuellem Fahrzeugverkehr generell, das Umstellen auf elektrische Antriebe sowie das Fördern des Fuß- und Fahrradverkehrs und das Modernisieren des ÖPNV durch das Nutzen digitaler Plattformen. Zum Ende des Projekts wolle man einen modellhaften Umsetzungsplan für die Verkehrswende entwickelt haben. Die Arbeiten werden von einem Beirat unterstützt. Diesem Gremium gehören verschiedene Verbände und Personen an, die in den vergangenen Jahren in fünf Bundesländern große Modellvorhaben verantwortet haben. Sprecher sind Raimund Nowak, der Geschäftsführer der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg, und Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbandes Elektromobilität. Im Beirat sollen zudem Vorschläge erarbeitet werden, wie die Wirksamkeit staatlicher Förderprogramme erhöht werden kann.

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