Stadt Bochum Infos:Eisenbahnmuseum Bochum: Dudler bekommt Auftrag für „wegweisende Architektur“

Damit ist nun das Verhandlungsverfahren mit den drei Preisträgern, das auf den Realisierungswettbewerb folgte, abgeschlossen. Michael Townsend ist begeistert von der Zusammenarbeit mit dem renommierten Architekten, der an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrt: „Max Dudlers Entwurf verleiht dem Eisenbahnmuseum Bochum eine hohe skulpturale Strahlkraft weit über die Ruhr hinaus.“
So zeichnet sich der Entwurf des Berliner Büros von Max Dudler, unter Mitarbeit von Jörg Jakubczak und Niklas Bahners, durch eine turmartige Landmarke aus. Das Gebäude wird damit zum neuen Blickfang im Ruhrtal. Seine Hülle aus Ziegeln und seine große skulpturale Kraft sind wesentliche und am Eisenbahnmuseum äußerst schlüssig verortete Gestaltungsmerkmale.
Max Dudler, in Altenrhein am Bodensee in der Schweiz geboren, studierte Architektur an der Städelschule in Frankfurt am Main und an der Hochschule der Künste in Berlin. Er ist Gründer und Leiter des seit 1992 bestehenden gleichnamigen Architekturbüros mit Niederlassungen in
Berlin, Zürich und Frankfurt. Im Verlauf der zwei Dekaden seines Bestehens hat sich der Focus des international tätigen Büros über die klassischen Architekturaufgaben hinaus erweitert. In immer neuen Kontexten hat Max Dudler seinen konzeptuellen Ansatz auf städtebauliche Planungen, Verkehrsbauten, Konversionen und denkmalpflegerischen Aufgaben bis hin zu Möbelentwürfen übertragen. Zahlreiche Auszeichnungen sind die Resonanz seiner stetigen, beharrlichen Beschäftigung mit Architektur. Seit 2004 unterrichtet Max Dudler als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.
Die Stadt Bochum hatte 2015 einen europaweiten Realisierungswettbewerb für das vom Bund geförderte Bochumer Kultur-Bau-Projekt ausgelobt. 159 Büros aus ganz Deutschland hatten sich daraufhin um die Teilnahme beworben. 20 Büros wurden ausgelost, 18 Entwürfe lagen letztlich der 13-köpfigen Jury vor, der Vertreter aus Politik, Bundesbauministerium, Eisenbahnmuseum, Stadt Bochum und Architekten angehörten. Fachkundig unterstützt wurde sie von Vertretern der Bauabteilung der Oberfinanzdirektion NRW, der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte und des Westfälischen Museumsamtes. Ende 2015 hatte die Jury über die Entwürfe unter dem Vorsitz von Anett-Maud Joppien aus Frankfurt, Professorin für Entwerfen und Gebäudetechnologie an der Technischen Universität Darmstadt, beraten. Das Büro Max Dudler erhielt den mit 10.000 Euro ausgezeichneten ersten Preis. Der zweite Preis ging an das Büro Angelis aus Köln, der dritte Preis an das junge Büro TPMT aus Berlin.
Die Projektleitung für das neue Gebäude liegt beim Kulturdezernat. Die Projektsteuerung erfolgt durch die Zentralen Dienste der Stadt Bochum. Mit der technischen Fachplanung für Statik, Gebäudeausrüstung, Bauphysik, Vermessung, Bodenmechanik, Sicherheits-, Gesundheits- sowie Brandschutz und Prüfstatik wurde die Bochumer Arbeitsgemeinschaft ZPP / ISW (Zerna Planen und Prüfen / Ingenieurgesellschaft Schmidt und Wilmes) beauftragt.
Das Eisenbahn-Museum zählt zu den 21 Premium-Projekten des Bundes, die eine Jury im November 2014 deutschlandweit ausgewählt hatte. Als „Nationales Projekt des Städtebaus“ wird es mit drei Millionen Euro gefördert, um bis zum Herbst 2018 ein Gebäude mit Museumsbahnsteig zu errichten und den dafür nötigen Grunderwerb von der Deutschen Bahn AG zu tätigen. Letzteren konnte der Regionalverband Ruhr (RVR) jetzt im Frühjahr erfolgreich abschließen. Ein Besitzüberlassungsvertrag zwischen dem Regionalverband Ruhr, der Stadt Bochum und der Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum sichert dem Eisenbahnmuseum die langfristige Nutzung des künftigen Gesamtareals.