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Massive Leerstände und ein hoher Anteil Transferleistungsempfänger haben 2012 Westerfilde und Bodelschwingh in den Fokus gerückt. In der Folge hat sich die Stadterneuerung der Stadt Dortmund den Stadtteil genau angesehen, Eigentümer und Bewohner interviewt und ein Maßnahmenpaket entwickelt. Für dieses stehen aus Eigenmitteln der Stadt sowie Bundes- und Landesförderung im Rahmen des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt insgesamt 10,7 Millionen Euro zur Verfügung.

Seit 1. März 2016 ist das Quartiersmanagement mit einem Büro im Gemeindehaus der evangelischen Noah Kirchengemeinde an der Westerfilder Straße vor Ort. In einer ersten Bilanz haben Susanne Linnebach, Leiterin Stadterneuerung im Amt für Wohnen und Stadterneuerung und Stefanie Gerszewski, Projektleiterin Quartiersmanagement Westerfilde/Bodelschwingh gemeinsam mit den Quartiersmanagern Juliane Hagen, Silke Freudenau und Dirk Ruß die bisherige Arbeit vorgestellt und einen Ausblick gegeben auf geplante Aktivitäten. „Neben der Gestaltung des öffentlichen Raumes, der Modernisierung und Instandsetzung von Gebäuden, der Aufwertung von Freiflächen, des Schaffens von Orten der Begegnung sowie von Spiel- und Aufenthaltsflächen für Kinder und Jugendliche geht es immer auch darum, Menschen zu aktivieren, das Image eines Quartiers zu verbessern und um die Identifikation mit dem Wohn- und Arbeitsumfeld. Das Quartiersmanagement ist Kümmerer, Prozessbegleiter, Berater und Aktivator“, umreißt Linnebach das Aufgabenfeld der Stadterneuerung.

In Westerfilde stehen folgende Projekte im Fokus:

Freiflächen- und Fassadenprogramm Großwohnanlagen

Zeitraum: 2015 – 2022

Ähnlich wie der Gebäudebestand in Westerfilde/Bodelschwingh selbst, sind auch die Freiflächen mittlerweile in einem erheblich erneuerungsbedürftigen Zustand, der die Wohnzufriedenheit deutlich beeinträchtigt.

Um das Ziel neuer Freiraumqualitäten zu erreichen, wurde ein Planungs- und Beteiligungsauftrag an das Büro lpb vergeben, das zwischenzeitlich das grünplane­rische Leitmotiv „Westerfilde – Stadtteil der 1000 Gärten“ entwickelt hat. Im Rah­men eines geführten Rundgangs durch das Quartier und einer Reise nach Monheim, wo Mieter­gär­ten in einer Großwohn­anlage etabliert worden sind, konnte die Akzep­tanz für diese Idee gestei­gert werden.

Unabhängig vom Leitthe­ma Mietergarten hat das Wohnungsunternehmen Vonovia mittlerweile zwei Spielplätze im Gerlach- bzw. Kiepeweg im Rah­men einer Fördermaß­nahme neu gestaltet und den Anwohnern als attraktive Spielland­schaften zur Verfügung gestellt.

Neugestaltung Marktplatz

Zeitraum: 2016 – 2019

Mit der Neugestaltung des Marktplatzes soll ein attraktiver Stadtplatz von hoher Nut­zungs- und Gestaltqualität entstehen, der zur Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil beitragen und als zentraler Ort der neue Mittel- und Treffpunkt für Quartiersak­tivitäten werden soll.

Die Öffentlichkeit hatte Gelegenheit, an zwei Beteiligungsaktionen im Frühjahr 2016 teilzunehmen und Wünsche, Vorschläge und Ideen zur Gestaltung einzubringen. Im Anschluss hat ein freiraumplanerischer Wettbewerb für Landschaftsarchitekten stattgefunden. Den 1. Preis hat Lohrer.Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH aus München gewonnen.

Eine Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten ist vom 18.-28. November 2016 im Evangelischen Gemeindehaus an der Westerfilder Straße vorgesehen.

Der Siegerentwurf soll 2017 in der Planung konkretisiert und unter Einbeziehung der Öffentlichkeit weiterentwickelt werden. Die Umsetzung ist in 2018/2019 geplant. 

Öffentlicher Straßenraum

Zeitraum: 2017 - 2020

Entwicklung eines Ausbau- und Gestaltungskonzeptes für den öffentlichen Straßen­raum mit dem Ziel, den Stadtteil gezielt aufzuwerten durch

- Abbau von Barrieren

- Beseitigung von Angsträumen

- Verbesserung von Wegebeziehungen und Beleuchtung

- Verbesserung der Zugänglichkeit von öffentlichen und privaten Einrichtungen

- Schaffung bzw. Aufwertung von Spiel-, Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten

Bewohner der Stadtteile, örtliche Akteure und Arbeitsgruppen sollen aufge­fordert werden, eigene Ideen und Wünsche für ihren Stadtteil zu unterbreiten und diesen damit aktiv mitzugestalten

Umbau KESS / (Aus-)bau Bürgerzentrum

Zeitraum: ab 2017

Im Stadtteil mangelt es an größeren Räumen und Orten für Veranstaltungen, Aktivitä­ten, Begegnung und sozia­lem Leben. Im Rahmen durchgeführter Beteiligungsaktio­nen entwickelte sich in den letzten Jahren die Idee eines Bürgerzentrums, um verschiedenste Ange­bote im kulturel­len Bereich vorhalten und Informations-, Beratungs- und Begeg­nungsmöglichkeiten im Gebiet schaffen zu können.

Aufgrund der Komplexität des Projektes, der aktuell noch nicht vorhandenen Träger- und Nutzerstrukturen sowie der Suche nach einem geeigneten Standort, sind 2017 zunächst vorbereitende Planungen notwen­dig. Es gilt, im Kern herauszufinden, ob ein Bürgerzentrum in Wes­terfilde realisierbar ist bzw. wie und wo dieses ggf. realisiert werden könnte.

Zudem ist der geplante Umbau der städtischen Jugendfreizeitstätte KESS zur Steigerung seiner Leistungsfähigkeit und zur Schaf­fung von Barrierefreiheit und Energie­effizienz näher zu bestimmen.

Quartiersmanagement

Zeitraum: 2016 bis 2023

Das Quartiersmanagement (QM) fungiert als Informations- und Anlaufstelle vor Ort. Es be­gleitet und unterstützt den Stadterneuerungsprozess. In diesem Zusammenhang macht es Akteurs- und Bewohnerarbeit, baut Netzwerkstrukturen auf, aktiviert und berät Eigentümer, übernimmt die Geschäftsführung des Stadtteilfonds und zukünftig des Ver­fügungsfonds und unterstützt bei der Öffentlichkeitsarbeit.

So hat das QM das dies­jährige Sommerfest Wester­filde bei Vorbereitung und Durch­führung massiv unterstützt. Als Ergebnis haben sich eine Vielzahl an Vereinen, Schulen, Kinder­gärten, Initiativen, Unter­nehmen, Parteien und weitere Gruppen auf dem Sommerfest mit Aktionen und Angeboten präsentiert. Das entstandene Netzwerk gilt es durch die Unterstützung des QM zu festigen und auszubauen.

Mit dem Ziel der Bewohner­aktivierung und kleinräumigen Stabilisierung hat das QM im Herbst Nachbarschafts­gespräche in den Beständen der Vonovia durchgeführt. Zu diesen hat das QM gemeinsam mit dem Woh­nungs­­unternehmen eingeladen. Weitere Gespräche sind für das Frühjahr geplant.

 

Stadtteilfonds

Zeitraum: 2016 – 2023

Mit dem Stadtteilfonds stehen 35 000 Euro pro Jahr zur Verfügung, um Projekte und Aktionen aus der Bürgerschaft und Akteurslandschaft in Westerfilde/Bodelschwingh zu finanzieren. Bewohner, Vereine oder Initiativen können Anträge stellen. Der Rahmen für Ideen ist weit gefasst und reicht von der Stärkung des interkulturellen Zusammenle­bens und der nachbarschaftlichen Kontakte, über die Belebung der Stadtteilkultur bis hin zur Aufwertung des Wohnumfeldes und Imageverbesserung des Stadtteils. Über die Vertei­lung der Gelder entscheidet eine Jury aus 19 ehrenamtlichen Mitgliedern, davon zehn Anwohner und neun Vertreter gesellschaftlicher Gruppen. Das Interesse an einer Beteiligung war groß. Die erste Jurysitzung findet im November statt. Zwei Anträge werden abgestimmt.

Hof- und Fassadenprogramm Einzeleigentümer

Zeitraum: 2017 – 2023

In Ergänzung zum Freiflächen- und Fassadenprogramm Großwohnanlagen soll auch den privaten Einzeleigentümern in Westerfilde/Bodelschwingh ein Förderangebot zur Aufwertung ihrer Immobilien unterbreitet werden.

Im Rahmen des seit vielen Jahren schon in anderen Stadterneuerungsgebieten Dortmunds bewährten Hof- und Fassadenprogramms können Zuschüsse für die Neugestaltung von Außenfassaden mit Farbe und/oder Licht sowie die Gestaltung und Begrünung von Hof-, Dach- und Fassadenflächen gewährt werden.

Zwar soll das Programm grundsätzlich allen Eigentümern im Soziale Stadt-Gebiet zur Verfügung stehen, die die Voraussetzungen erfüllen, zunächst soll jedoch der Schwerpunkt auf die Aufwertung der städtebaulich besonders wichtigen Hauptgebietsachsen Westerfilder Straße und Bodelschwinger Straße gelegt werden.

Stadtteilmarketing

Zeitraum: 2016 – 2022

Die Adressbildung und die Verbesserung des Images von Westerfilde/Bodelschwingh nach innen und außen wurden als eine Leitlinie für das Programmgebiet formuliert. Ziele sind eine verstärkte Identifizierung der Bewohner mit ihrem Stadtteil und die Gewinnung neuer stabilisierender Bevölkerungsgruppen für den Stadtteil. Das Quar­tier soll ein unverwechselbares Profil erhalten, mit dem sich alle Einwohner sowie lokale Akteure verbunden fühlen und welches in der Folge zu einem stärkeren Engagement für den Stadtteil führt. Möglich sind auch image­bildende Projekte, wie beispielsweise Wettbewerbe (Foto o.ä.). In den kommenden Monaten wird – gemeinsam mit dem Quartier und seinen Akteuren – eine Marke für Westerfil­de/Bodelschwingh entwickelt, die auch vom Quartier selbst genutzt werden kann. Eine Agentur steuert diesen Prozess. Parallel wird eine eigene Internetpräsenz aufgebaut.

Die Stadterneuerung als Partner:

Ausbildungspakt Westerfilde

Zeitraum: ab 2016

Projektpartner: schul.inn.do e.V., Reinoldi Sekundarschule, Fachbereich Schule

Der Ausbildungspakt Westerfilde bereitet die Schüler der Reinoldi-Sekundarschule gezielt auf den Übergang in eine Aus­bildung vor. Erfüllen die Ju­gendlichen die im Pakt fest­gelegten Bedingungen, bietet ihnen ein Netzwerk aus Schule, Betrieben und loka­len Akteuren eine sichere Anschlussperspektive in eine betriebliche Ausbildung. Zu den Bedingungen gehört, dass sich die Jugendlichen in einem Umfang von 150 Stunden sozial im Stadtteil engagieren.

Link für weitere Infos:

http://www.reinoldi-sekundarschule.de/index.php?id=314

InnovationCity Roll Out für Dortmund-Westerfilde/Bodelschwingh

Zeitraum: 2017 – 2022

Der InnovationCity Roll Out verfolgt das Ziel, die in der Modellstadt Bottrop gesam­melten Erfahrungen und Erkenntnisse zum klimagerechten Stadtumbau in die Metro­pole Ruhr hineinzutragen. Mit dem Vorhaben, das durch den Projektaufruf „Re­gio.NRW – Starke Regionen, starkes Land“ im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird, sollen in 20 Quartieren im Ruhrgebiet integrierte Quartierskonzepte nach Bottroper Vorbild initiiert werden. Für Dortmund wird ein solches Quartierskonzept für das Soziale Stadt-Gebiet Westerfil­de/Bodelschwingh erarbeitet.

Link für weitere Infos:

http://www.icrollout.de/

Sprechzeiten und Ansprechpartner Quartiersbüro: Quartiersmanagement Westerfilde/Bodelschwingh, im Ev. Gemeindehaus, Westerfilder Straße 11a, Westerfilde, Telefon: 98539310, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Sprechzeiten: dienstags von 10 bis 14 Uhr, mittwochs von 14 bis 18Uhr

Weitere Infos unter: www.westerfilde-bodelschwingh.dortmund.de