Wie das nördliche Ruhrgebiet insgesamt ist auch der Norden Dortmunds durch
Brachflächen und Leerstände, ein Überangebot an Arbeitskräften, ein
Defizit bei den quartiersbezogenen Dienstleistungen und
Versorgungsangeboten sowie auf der Nachfrageseite durch vergleichsweise
finanzschwache Haushalte, vielfach mit Migrationshintergrund und
Sprachbarrieren, gekennzeichnet. Quartiere, die einerseits von den
positiven Entwicklungen des Strukturwandels in der Vergangenheit nicht
profitieren konnten und andererseits vor besonderen demographischen,
sozialen und kulturellen Herausforderungen stehen, lassen dennoch große
Potenziale vermuten.
Genau hier setzt das Projekt KuDeQua „Quartierslabore – Kultur- und
demographiesensible Entwicklung bürgerschaftlich getragener Finanzierungs-
und Organisationsmodelle für gesellschaftliche Dienstleistungen im
Quartier“ an, welches gemeinsam von der Stadt Dortmund mit dem Projekt
„Nordwärts“, dem Institut Arbeit und Technik (IAT) und der NRW.BANK als
Förderbank für Nordrhein-Westfalen entwickelt wurde.
Das Verbundvorhaben, welches von der Stadt Dortmund federführend
koordiniert wird, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ über drei Jahre
gefördert. Zum offiziellen Projektstart trafen sich nun die Partner am
21.06.2017 im Rathaus der Stadt Dortmund zu einem Auftakttreffen.
Ziel des Projektes ist es, Versorgungslücken in betroffenen Quartieren zu
identifizieren. Dazu werden in Quartierszirkeln, in Workshops, über
Begehungen und über weitere innovative Beteiligungsformate die Bedürfnisse
der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen und darauf aufbauend
gesellschaftliche Dienstleistungen nicht nur entwickelt, sondern auch
praxisnah in den Quartieren erprobt. Hierbei sollen besonders Fragen zu
neuen und alternativen Finanzierungs- und Organisationsmodellen
beantwortet werden.
Die Erkenntnisse bezüglich dieser Finanzierungs- und Betreibermodelle
werden generiert und anderen Kommunen in Form eines digitalen und analogen
Wegweisers zur Verfügung gestellt, so dass auch andere Kommunen von den
Ergebnissen profitieren können.
Das Projekt entwickelt somit Hilfestellungen für zukünftige
„Sozialunternehmungen“ in Form von Unternehmens-, Finanzierungs- und
Betreiberkonzepten.