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Labradore Foto Tierheim Stadt Dortmund
Labradore Foto Tierheim Stadt Dortmund

Sechs Labradore sind seit dem vergangenen Samstag im Dortmunder Tierheim untergebracht: Die Hunde stammen aus einer Zuchtauflösung im Kreis Nordwest-Mecklenburg, wo die Tiere unter nicht artgerechten Umständen gehalten wurden. Die drei Hündinnen und drei Rüden sind teilweise unterernährt, wurden offensichtlich vernachlässigt und werden nun an der Hallerey tierärztlich versorgt und aufgepäppelt.

„Wir haben am vorletzten Wochenende eine Anfrage des bundesweit tätigen Tierschutzvereins Retriever-Soko e.V. bekommen, der uns schon mehrmals bei der Unterbringung von Retrievern aus unserem Tierheim unterstützt hat. Der Verein wurde vom Veterinäramt vor Ort um Aufnahme von insgesamt elf Hunden aus einer Zuchtauflösung gebeten. Da bei uns Plätze frei waren, wurden die Hunde am Samstag von der Retriever-Soko aus Schönberg bei Wismar abgeholt und nach Dortmund gebracht“, erläutert Tierheimleiter Dirk Rojahn.

Aufnahme durch Dortmunder „Gassigänger“

In Dortmund wurden die Hunde am Samstagabend durch Freiwillige aus der Gassigänger-Gruppe des Tierheims in Empfang genommen und untergebracht. Am Sonntagmorgen wurden die sechs Neuzugänge von den ehrenamtlichen Helfern „erstversorgt“ – von den sichtbaren Folgen und den Gerüchen der Zucht befreit, gewaschen, und dann auf eine erste Runde zum Spazierengehen und Spielen in den Ausläufen des Tierheims mitgenommen.

Alle Hunde – vier gelbe und zwei schwarze „Labbis“- verhalten sich nach einer ersten Einschätzung labradortypisch. Sie zeigen sich dem Menschen gegenüber offen und freundlich und sind verträglich mit Artgenossen. Alle Hunde sind nach ersten Augenschein zwischen einem und drei Jahren alt – und sollen nunmehr endlich in Dortmunder Familien ihr endgültiges Zuhause finden.

„Es handelt sich durchgehend um junge Hunde, die wohl irgendwann zu alt für den Verkauf als Welpen geworden sind“, führt Dirk Rojahn aus. „Sie sind nicht an das Leben in einem Haushalt gewöhnt, sondern müssen - ähnlich wie Welpen -  alles von Grund auf erlernen. Dies betrifft sowohl die Stubenreinheit als auch das Führen der Hunde an Leine oder am Geschirr. Auf neue Umweltreize reagieren sie oft ängstlich, sind dabei aber nicht aggressiv, sondern eher scheu. Erfreulicherweise zeigen sich alle Hunde als sehr sozial im Umgang mit Artgenossen. Auch uns Zweibeinern öffnen sich die Zuchthunde hier jeden Tag ein wenig mehr.“

 

Vermittlung kann sofort starten

Glücklicherweise wurden die Tiere durch den Züchter sofort abgetreten. Das Tierheim sucht für die Labradore nun Menschen mit Hundeerfahrung, die ausreichend Zeit und Platz für die erforderliche Erziehung haben. Diese Arbeit würde durch einen bereits vorhandenen Hund, an dem sich die Zuchthunde orientieren können, erheblich erleichtert.

Wer sich für eines der „Notfelle“ interessiert, kann sich zu den bekannten Öffnungszeiten an das Tierheim in Dortmund-Dorstfeld wenden.