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Jahressportlerehrung
Jahressportlerehrung

Im Varieté „et cetera“ geht es in Shows immer auch sportlich zu. Bei der Ehrung zur Sportlerin, zum Sportler und zur Mannschaft des Jahres 2022 standen am Donnerstag, 23. März, die Besten des Bochumer Sports im Scheinwerferlicht auf der Bühne: Siegerinnen und Sieger von deutschen Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften und olympischen Spielen.

 

„Super, diese Ehrung wieder machen zu können – diesmal endlich ohne Masken und ohne Abstand“, freute sich Oberbürgermeister und Gastgeber Thomas Eiskirch. Die Gäste: 150 Frauen und Männer, die Bochum 2022 als Sportlerinnen und Sportler bei nationalen und internationalen Wettkämpfen repräsentiert haben. „Danke, dass Sie sich für Ihren Sport und für Bochum engagiert haben“, applaudierte Thomas Eiskirch.

 

Nominiert als Sportlerin des Jahres waren Street-Basketballerin Sonja Greinacher, die 2022 unter anderem Gold bei der Militär-WM holte, Para-Leichtathletin Esther Hoolt, die vergangenes Jahr bei den deutschen Marathon-Meisterschaften siegte, und Sprinterin Tatjana Pinto, die bei der Leichtathletik-WM 2022 Bronze gewann. Die Wahl beim Online-Voting fiel auf: Tatjana Pinto. Sie bedankte sich mit einer Videobotschaft aus dem Trainingslager auf Jamaika für die Auszeichnung: „Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung durch die Stadt Bochum und den TV Wattenscheid 01!“ Den Preis für die Sprinterin nahmen Michael Huke und Klaus Retsch vom TV Wattenscheid 01 entgegen. 2022 gewann Tatjana Pinto, die es bei den Olympischen Spielen in Tokio über einhundert Meter ins Halbfinale schaffte, die Deutschen Hallenmeisterschaften über 60 Meter und sorgte bei vielen Läufen für Furore. Die Bronze-Medaille bei der Weltmeisterschaft holte sie als Startläuferin mit der deutschen Staffel über 4 x 100 Meter.

 

Als Sportler des Jahres waren nominiert: Schwimmer Lucas Matzerath, der sich 2022 zum Beispiel über Bronze in der Disziplin „50 Meter Brust“ bei den Europameisterschaften freute und zu den große Schwimmtalenten Deutschlands zählt, Kanut Nico Pickert, 2022 Vize-Weltmeister im Einer-Canadier, und Bob-Fahrer Matthias Sommer, der unter anderem Bronze im Zweier bei den olympischen Winterspielen holte. Über den Titel freuen durfte sich: Nico Pickert. Der Bochumer Sportler des Jahres 2022 grüßte ebenfalls aus dem Trainingslager. „Ich freue mich sehr und bedanke mich bei allen, die mich gewählt haben“, sagte der erfolgreiche Kanut vom Linden-Dahlhauser Kanu-Club, der gerade mit der Nationalmannschaft in Italien trainiert. Der 24-Jährige, der bereits in seiner Jugend- und Juniorenzeit zahlreiche Titel als deutscher Meister gewonnen und internationale Erfolge erzielt hat, gewann 2022 bei den deutschen Meisterschaften Gold im Zweier und Silber im Einer. Anschließend gelang ihm sein bisher größter Erfolg: Silber im Einer bei den Weltmeisterschaften in Halifax. Bei den World University Championships räumte der Student der Ruhr-Uni noch Bronze im Zweier-Canadier ab. Für Nico Pickert, der mit dem Nationalkader am Kanu-Stützpunkt in Leipzig trainiert, soll es weiter hoch hinausgehen: Sein Ziel ist Olympia 2024.

 

Mannschaft des Jahres 2022 sind die Basketball-Damen der VfL Viactiv-AstroLadies. Kapitänin Lucie Friedrich, Laura Barroso Perez und Lisa Kullik nahmen die Ehrung stellvertretend für ihr Team entgegen. Mit einer jungen Mannschaft gelang den Viactiv-AstroLadies in der Saison 2020/21 der erstmalige Aufstieg in die 2. Bundesliga (2. DBBL Nord). Dabei waren die Basketballerinnen erst 2019 in die Regionalliga aufgestiegen. In der Saison 2021/22 wurde das Team vor einige Probleme gestellt und kämpfte bis zum letzten Spiel gegen den Abstieg. Aus den Erfahrungen hat das Team gelernt und präsentiert sich nach dem Klassenerhalt wie verwandelt. Aktuell führen sie die Tabelle mit an. „Das ist derzeit wie im Rausch“, schwärmte Laura Barroso Perez. Nominiert waren als Mannschaft des Jahres 2022 auch die D. Q. Dance Squad, die für den T.T.C. Rot-Weiss-Silber vergangenes Jahr den Weltmeister-Titel im DiscoDance holte, und die SG Wattenscheid 09, die sich 2022 den Aufstieg in die Regionalliga-West erspielte.

 

Zur guten Tradition der Ehrung im Varieté „et cetera“ gehört es, verdiente Ehrenamtliche im Bochumer Sport zu würdigen. „Wir ehren heute Abend große sportliche Leistungen – diese Erfolge sind nur möglich, weil viele Ehrenamtliche sie durch ihren Einsatz für den Verein und im Training erst möglich machen“, begründete Ulrich Liebert, stellvertretender Vorsitzender des Stadtsportbunds Bochum (SSB). Der SSB ernannte Silvia Bärens, ehrenamtliche Geschäftsführerin des SV Langendreer 04, zur Sportbürgerin 2022. Über die Lauferei, so die Geehrte, sei sie zur Leichtathletik und zum Verein gekommen. Beim SV Langendreer 04 entdeckte Silvia Bärens schnell neue persönliche Potenziale, besuchte Lehrgänge zum Vereinsmanagement und wirkt seit Jahren als Geschäftsführerin. Zudem betreut sie Kinder beim Minisportabzeichen-Wettbewerb und engagiert sich als Kampfrichterin bei regionalen und überregionalen Leichtathletik-Sportfesten.

 

Zum Sportbürger 2022 wählte der Stadtsportbund Clemens Müller von der Tanzsportabteilung des VfL Bochum 1848.Seit 2010 leitet er die Fachschaft Tanzsport im SSB. Viele Jahre war er erster Vorsitzender des T.T.C. Rot- Weiss-Silber Bochum. Der T.T.C. war in seiner Zeit als Vorsitzender Ausrichter bedeutender nationaler und internationaler Tanzwettbewerbe wie den Deutschen Meisterschaften der Formation 2007, den Europameisterschaften der Formationen 2008 und mehrerer Weltmeisterschaften im HipHop und DiscoDance in den Jahren 2010 bis 2015.

 

„Mehr als 140.000 Menschen engagieren sich in unterschiedlichsten Bereichen in unserer Stadt ehrenamtlich – das ist eine unglaubliche Zahl“, schilderte Thomas Eiskirch. „Wir möchten mit der Auszeichnung der Sportbürgerin und des Sportbürgers zum einen Danke sagen, und zum anderen möchten wir damit zugleich die Unverzichtbarkeit ehrenamtlichen Engagements deutlich machen und Wertschätzung dafür steigern.“

 

Die Ehrungen auf der Bühne des „et cetera“ begleitete ein sportliches Varieté-Programm: mit den Kontorsions-Künstlerinnen von „Queen Sheba“, Hula-Hoop-Artist „Majestic Luxor“ und Akrobat Sandeep Kale am indischen Pole. Haarig – die rasanten Luftnummern des Duos Enominne, das an seinen Zöpfen durch das Varietézelt schwang. Die Darbietungen aus der aktuellen Show „I am what I am“ standen für Toleranz, Respekt und Anerkennung – Werte, die auch im Sport besondere Bedeutung haben. Dem „et cetera“ geht es mit dem Stück jedoch auch um Diversität und Inklusion. Zu dem Ensemble zählt Handstand-Akrobat Tameru Zegeye. Der Äthiopier kam schwerbehindert zur Welt, wurde deswegen in seiner Familie abgelehnt und in seiner Heimat diskriminiert. Aufgrund seiner Gehbehinderung lernte er, auf seinen Händen zu laufen. Heute begeistert Tameru Zegeye, der in Deutschland studiert hat, mit seiner Handstand-Krücken-Akrobatik. Einen Eintrag ins Guiness-Buch sicherte er sich mit dem schnellsten Handstand-Krücken-Lauf.