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Die Stadt Bochum ist in einen wichtigen, partizipativ angelegten Prozess gestartet:  Erstmals wird ein Teilhabekonzept für Menschen mit psychischen Störungen und Suchtverhalten für Bochum erstellt. An der Auftaktveranstaltung nahmen über 130 Personen aus Selbsthilfe, Politik, Fachöffentlichkeit und Verwaltung teil.

 

Britta Anger, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Arbeit und Gesundheit, eröffnete die Veranstaltung: „Die Spanne des Themas über alle Lebensphasen von Kindheit und Jugend bis ins hohe Erwachsenenalter erfordert eine übergreifende Zusammenarbeit in allen Gebieten und Politikfeldern”, so Britta Anger.

 

Dr. Cordula Kloppe, Amtsleiterin des Gesundheitsamts, wies auf die weitgehenden strukturellen Veränderungen der Eingliederungshilfe und bevorstehende Herausforderungen wie die Cannabis Prävention hin. Einen wichtigen Impuls gaben die beiden großen psychiatrischen Kliniken in Bochum, die in den letzten Jahren innovative Ansätze umgesetzt haben. Das LWL-Universitätsklinikum ermöglicht mit dem “Track-Konzept” eine kontinuierliche Behandlung in der Klinik, teilstationär und ambulant. Das Martin-Luther-Krankenhaus des Katholischen Klinikums hat mit “Therapie zu Hause” ein aufsuchendes Angebot, als „stationsäquivalente Behandlung“ etabliert.

 

In einer Workshop-Phase befassten sich die Teilnehmenden der Veranstaltung mit den Schwerpunkten Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen, Behandlung, Beratung und Eingliederungshilfe, Sucht sowie psychische Erkrankungen im hohen Lebensalter. Zudem konnten eigene Themen und Ideen eingebracht werden. Jochen Kriegeskorte, Stabsstelle Gesundheitsamt, erläuterte dazu: “Auf Grundlage dieser Ergebnisse und des Psychiatrieberichts 2023 findet nun ein halbjähriger Planungsprozess statt. Dieser wird im Herbst 2024 über die fachlichen und politischen Gremien abgeschlossen.” Mit der Psychiatrieplanung, so der Arbeitstitel, wird ein über mehrere Jahre angelegtes Instrument für Maßnahmen und inhaltliche Schwerpunkte entwickelt.