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Friedhof
Friedhof

Friedhöfe sind grüne Inseln in der Stadt. Sie sind Erholungsraum für Mensch und Tier: große, zusammenhängende Grünflächen, die nicht nur für das Stadtklima von großer Bedeutung sind, sondern auch durch ihren alten Baumbestand und die ruhige Atmosphäre vielen bedrohten Arten Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Seit Ende 2023 läuft unter dem Motto „Ganz schön divers! Biologische Vielfalt auf dem Friedhof Grumme” ein gemeinsames Projekt der Hochschule Bochum und der Stadt, um dort die biologische Vielfalt vor Ort zu unterstützen. 

 

Wegen der sich verändernden Bestattungskultur dienen viele Friedhofsflächen nicht mehr ihrer ursprünglichen Bestimmung, sondern werden zu Freiflächen, die eine neue Form der Entwicklung sinnvoll erscheinen lassen.  Wie im städtischen Friedhofentwicklungskonzept beschrieben, werden diese Peripheriebereiche auf den Friedhöfen nach und nach naturnah umgestaltet.

 

Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel die Installation von Nistmöglichkeiten für verschiedene Tierarten oder das Anlegen standortgerechter Pflanzungen. Weitere Maßnahmen sind ab dem Sommersemester 2024 geplant.

 

Naturnahe Lebensräume entsprechen nicht immer der allgemeinen Vorstellung einer gepflegten Grün- oder Friedhofsfläche. Sie sind aber ökologisch sehr wertvoll, da Laubhaufen, langes Gras, liegengebliebenes Astwerk, Baumstümpfe oder sumpfige Wiesen Lebensraum für seltene Arten bieten, die in optisch gepflegten und aufgeräumten Anlagen keine Chance hätten. Informationstafeln sollen die Bürger auf die Wertigkeit dieser Lebensräume aufmerksam machen und gleichzeitig Verständnis wecken. „Was vielleicht auf den ersten Blick ungepflegt aussieht, ist eine bewusste Maßnahme zu Gunsten der biologischen Artenvielfalt“, verdeutlicht Mechthild Schur,  Abteilungsleiterin für  Friedhöfe und Krematorium beim Technischen Betrieb der Stadt Bochum.

 

Die Biodiversität auf den Bochumer Friedhöfen wird auch von Studierenden der Ruhr-Universität untersucht. Um Friedhöfe noch tierfreundlicher gestalten zu können, werden Daten  von Tiersichtungen, aber auch von Pilzen und Pflanzen, gesammelt. Bürgerinnen und Bürger, die das Forschungsprojekt unterstützen möchten, können ihre Beobachtungen mit Datum, Zeit und Ort und – falls vorhanden – Belegfoto an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.