Duiburg, Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Wolfgang Braun
Seit mehr als zwei Jahrzehnten engagiert sich Wolfgang Braun für die
Erinnerungskultur und die Stärkung der Demokratie. In Anerkennung seiner
Verdienste um Staat und Volk hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Wolfgang Braun das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland verliehen. Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn
überreichte Wolfgang Braun die Auszeichnung am Freitagnachmittag in einer
feierlichen Stunde im Mercatorzimmer.
„Sie haben sich in außergewöhnlicher Weise für unsere Gesellschaft verdient
gemacht, indem Sie dort aktiv werden, wo andere oft wegschauen“, sagte
Bürgermeisterin Klabuhn und würdigte den Geehrten als „Mann des Dialogs“,
der den Blick für Unrecht schärfe und mahne, wachsam zu bleiben.
Denn seit mehr als 20 Jahren ist der 70-jährige Sozialwissenschaftler aktives
Mitglied im Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“, der 1993
gegründet wurde. Schwerpunkte des Vereins sind die Auseinandersetzungen
mit den NS-Verbrechen, dem Unrecht des SED-Regimes, dem politischen
Extremismus sowie die Stärkung der Demokratie und die Förderung des
zivilgesellschaftlichen Engagements und der politischen Teilhabe.
Seit 2001 koordiniert und organisiert Wolfgang Braun die regionale
Arbeitsgruppe und fungiert inzwischen auch als ihr Sprecher. Unter seiner
Leitung hat sich die Arbeitsgruppe Rhein-Ruhr-West zu einer festen Größe
der politischen Bildungsarbeit in der Region entwickelt - „zu einer Art mobilen
VHS für die demokratische Aufklärung“, wie es in der Ordensbegründung
heißt. Der Duisburger war an rund 300 Veranstaltungen wie Vorträgen,
Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Zeitzeugengesprächen,
Gedenkstättenfahrten, Filmvorführungen und Schülerprojekten beteiligt und
verantwortete deren Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Dabei
übernahm Wolfgang Braun zentrale Aufgaben wie Mittelbeschaffung,
Referentenansprache, Kooperationsaufbau, Moderation und Pressearbeit.
Darüber hinaus prägte er bedeutende Gedenk- und Demokratieformate in
Duisburg, darunter den jährlichen Gedenktag für die Opfer des
Nationalsozialismus sowie Veranstaltungen zum Verfassungstag. Mit der
Initiative „Duisburg plural“ und dem Aufbau eines breiten lokalen Netzwerks
stärkte er die zivilgesellschaftliche Bildungsarbeit nachhaltig und erlangte
große Anerkennung auf regionaler wie auch auf überregionaler Ebene.
