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Ein UKJ-Forschungsteam sucht ältere Studienpersonen für seine Studie zu den Auswirkungen von körperlicher Aktivität und Entspannung auf die Hirnfunktionen, das Immunsystem und die Darmgesundheit.  Simon Schrenk  Universitätsklinikum Jena
Ein UKJ-Forschungsteam sucht ältere Studienpersonen für seine Studie zu den Auswirkungen von körperlicher Aktivität und Entspannung auf die Hirnfunktionen, das Immunsystem und die Darmgesundheit. Simon Schrenk Universitätsklinikum Jena

Ein Forschungsteam am Universitätsklinikum Jena sucht gesunde ältere
Personen für eine kontrollierte Studie, in der die Auswirkungen von
körperlicher Aktivität und Entspannung auf die Hirnfunktionen, das
Immunsystem und die Darmgesundheit untersucht werden. Die Studie ist Teil
eines internationalen Forschungsnetzwerkes, das den Einfluss der Darmflora
auf Alterungsprozesse im Hirn untersucht.

Physische Bewegung und gezielte Entspannung wirken sich positiv auf das
körperliche und geistige Befinden aus, das ist bekannt. Aber lässt sich
dieser Effekt auch anhand von Hirnbildgebung und Laborwerten messen? Und
was wirkt mehr – Aktivität oder Entspannung? Dieser Frage geht Simon
Schrenk an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Jena nach
und startet dafür im Rahmen des Forschungsnetzwerkes SmartAge eine
prospektive kontrollierte Studie. Mit Förderung der EU erforscht der
Psychologe gemeinsam mit 14 Nachwuchswissenschaftlern aus 10 Ländern,
welche Rolle das Darm-Mikrobiom bei altersbedingten Änderungen von
Hirnfunktionen spielt. Die Mikroben im Darm sind nicht nur wichtig für die
Verdauung, mit ihren Stoffwechselprodukten moderieren sie auch
Immunprozesse oder beeinflussen die Leistungsfähigkeit des Gehirns. In
seinem Projekt untersucht Simon Schrenk, ob sich Maßnahmen, die auf die
Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen abzielen, auch
auf Immunsystem und Darmflora auswirken.

An der Studie sollen insgesamt 100 Personen im Alter von 60 bis 75 Jahren
teilnehmen. „Sie sollten nicht an Herz-Kreislauf-, neurologischen oder
psychiatrischen Erkrankungen leiden, gegen COVID-19-geimpft sein und
Zugriff auf ein Smartphone haben“, zählt Simon Schrenk die Voraussetzungen
auf. Die Eingangstests bestehen aus einer MRT-Messung, kognitiven
Untersuchungen wie Aufmerksamkeits- und Gedächtnistests sowie Blut- und
Stuhlanalysen. Für das achtwöchige Studienprogramm werden die
Teilnehmenden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen geteilt: Die eine
absolviert ein Programm, das auf körperliche Aktivität und
Ausdauertraining setzt, für die zweite Gruppe sind Entspannungsübungen
bestimmt. Die jeweiligen Übungen absolvieren die Studienpersonen zu Hause
nach einer Online-Anleitung, dabei dient eine Pulsuhr der Aufzeichnung von
Trainingsparametern.

Im Anschluss erfolgen erneut MRT-Untersuchung, kognitives Tests und
Laboranalysen, um die Daten mit den Ergebnissen der Eingangstest zu
vergleichen. Simon Schrenk: „Wir suchen nach einem Effekt der Übungen auf
das biologische Hirnalter, Immun- und Entzündungsmarker und die
Darmgesundheit, um mehr über das Zusammenspiel von Darmmikrobiom und
kognitiver Leistungsfähigkeit im Alter zu lernen.“ An der Studie
Interessierte können sich bei ihm unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder
Telefon 03641/9396666 melden. Neben dem ideellen Mehrwert, einen Beitrag
zur Alternsforschung zu leisten und dem umfassenden Screening im Rahmen
der Untersuchungen erhalten die Teilnehmenden die in der Studie genutzte
Pulsuhr.