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Gemeinsam für die Praxis: Schaeffler und Studierende der OTH Regensburg modernisieren Hochdrehzahl-Prüfstand

Das Labor für Elektrische Maschinen und Antriebstechnik der OTH Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Hopfensperger arbeitete gemeinsam mit Dynamics e.V. und der Firma Schaeffler an der Modernisierung des Hochdrehzahl-Prüfstands.  Quelle: Carla Sure  Copyright: OTH Regensburg
Das Labor für Elektrische Maschinen und Antriebstechnik der OTH Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Hopfensperger arbeitete gemeinsam mit Dynamics e.V. und der Firma Schaeffler an der Modernisierung des Hochdrehzahl-Prüfstands. Quelle: Carla Sure Copyright: OTH Regensburg
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Studierende, Industriepartner und das Labor für Elektrische Maschinen und
Antriebstechnik haben gemeinsam einen Prüfstand für hochdrehende
Antriebsmotoren neu konzipiert. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie
erfolgreich praxisnahe Ausbildung und Kooperation funktionieren kann.

Das Labor für Elektrische Maschinen und Antriebstechnik der OTH Regensburg
unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Hopfensperger hat gemeinsam mit
Dynamics e.V., einem studentischen Formula-Student-Team, und der Firma
Schaeffler einen seiner meistgenutzten Motorprüfstände umfassend
modernisiert. Der neue Prüfstand wurde vor kurzem im Rahmen eines
Stehempfangs offiziell vorgestellt.

Schaeffler, vertreten durch Simon Baensch, Head of System Concepts, und
Dr. Gerd Rösel, Leiter Innovation, unterstützten das Projekt mit einer neu
entwickelten Mechanik. Diese wurde von Studierenden, die sich bei Dynamics
e.V. engagieren, entworfen. Die Studierenden nutzen den Prüfstand
regelmäßig, um ihre neuesten Antriebssysteme zu testen. Die neue Mechanik
ist speziell für hochdrehende Antriebsmotoren bis 18.000 Umdrehungen pro
Minute ausgelegt. Bei diesen Drehzahlen ist eine präzise Ausrichtung
entscheidend um mechanische Vibrationen zu vermeiden. Die neue
Konstruktion ermöglicht eine schnelle und exakte Positionierung der
Komponenten. Ihre massive Bauweise sorgt jetzt für einen vibrationsarmen
und leisen Betrieb. Zuvor verursachte der Prüfstand bei voller Drehzahl
eine erhebliche Geräuschbelastung, was die Arbeitsumgebung im Labor
deutlich beeinträchtigte.

„Der modernisierte Prüfstand ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie
Studierende, Forschung und Industrie gemeinsam Innovationen vorantreiben.
Die enge Zusammenarbeit mit Dynamics e.V. und Schaeffler zeigt, wie
praxisnah und zukunftsorientiert wir an der OTH Regensburg ausbilden“,
sagt Prof. Dr. Bernhard Hopfensperger.

Engagement der Studierenden macht den Unterschied

Die Initiative zur Neugestaltung kam von Luca Schneider. Er absolvierte
den Masterstudiengang Applied Research in Engineering Sciences an der OTH
Regensburg. Bereits während seiner Bachelorarbeit arbeitete er am
Prüfstand und erkannte die Schwächen der bisherigen Mechanik. Als
langjähriges Mitglied von Dynamics e.V. stellte er ein motiviertes Team
zusammen und überzeugte seinen heutigen Arbeitgeber Schaeffler, die
Fertigung der Komponenten zu übernehmen. Seit seinem Abschluss im März
2025 arbeitet Schneider als System Engineer bei Schaeffler.

Seit über zehn Jahren dient der Prüfstand als Schnittstelle zwischen
Laborforschung und Industrieprojekten. Besonders geeignet ist er für den
Test von sogenannten Riemen-Starter-Generatoren. Diese elektrischen
Maschinen ersetzen die Lichtmaschine in Hybridfahrzeugen und tragen zur
Reduzierung von Kohlendioxid im Verkehrssektor bei. In enger
Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Vitesco, das heute Teil von Schaeffler
ist, entstanden zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten. Viele dieser
Arbeiten führten zu einer anschließenden Festanstellung der Absolventinnen
und Absolventen.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Übergabe eines zwei
Tonnen schweren Nutentischs durch Björn Miener, Leiter des Schaeffler Test
Center Regensburg. Der Nutentisch ist ein zentrales Element für den Aufbau
eines weiteren leistungsfähigen Prüfstandes im Labor. Der modernisierte
Prüfstand und der neue Nutentisch schaffen optimale Voraussetzungen für
zukünftige Forschungs- und Kooperationsprojekte im Labor. Davon
profitieren Studierende, Wissenschaft und Industrie gleichermaßen.