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Brahms-Institut erwirbt Originalbrief von Johannes Brahms

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Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) hat einen
bedeutenden Neuzugang erworben: Einen Brief, den Johannes Brahms an den
Musikgelehrten und Bach-Biografen Philipp Spitta im Sommer 1873
geschrieben hat. Das dreiseitige, eigenhändig signierte Schreiben war
bislang in amerikanischem Privatbesitz und ist nun über das Brahms-Portal
für Forschung und breite Öffentlichkeit zugänglich.

Das Brahms-Institut an der MHL konnte jüngst einen weiteren Brief von
Johannes Brahms an Philipp Spitta (1841–1894) erstehen. Es ist bereits der
zweite in der Lübecker Sammlung. In dem Brief vom 14. Juni 1873 bedankt
sich Johannes Brahms beim Musikgelehrten, der ihm den frisch erschienenen
ersten Band seiner großen Bach-Biografie zugesendet hatte. Knapp zehn
Jahre hatte Spitta daran gearbeitet. Das Dankesschreiben dokumentiert
nicht nur die gemeinsame Leidenschaft für die großen Meister der
Vergangenheit und insbesondere Johann Sebastian Bach, sondern auch Brahms’
große Wertschätzung für die Arbeit des Biografen. „Wie lange haben wir ein
solches, Bach gewidmetes Werk gewünscht“, schreibt Brahms und lobt „den
warmen lebendigen Ton, die schöne Gründlichkeit, die fesselnden
Zeitbilder, die trefflichen Analysen“. Der Respekt für den Mitbegründer
der Musikwissenschaft und Herausgeber unter anderem der Orgelwerke
Dieterich Buxtehudes zeigt sich auch auf einer anderen Ebene: Der Brief
ist – für Brahms eher ungewöhnlich – fein säuberlich geschrieben, signiert
und datiert. Drei Jahre später widmet der Komponist dem Gelehrten seine
„Motetten“ op. 74, die im Stile Bachs geschrieben sind. Sowohl die
handschriftlichen Stichvorlagen als auch der Erstdruck der „Motetten“ sind
Teil der wertvollen Lübecker Sammlung.

Den Ankauf des Briefes, der dem Lübecker Institut von einer amerikanischen
Privatsammlerin angeboten wurde, ermöglichten die Lübecker Possehl-
Stiftung und der Verein zur Förderung des Brahms-Instituts durch ihre
großzügige Unterstützung. „Mit dem Erwerb dieses Briefes konnten wir die
Sammlung des Brahms-Instituts um ein weiteres herausragendes Stück
ergänzen – und zugleich unseren Anspruch als weltweit herausragendes
Forschungszentrum zu Johannes Brahms und seinem Umfeld unterstreichen“,
erklärt Prof. Dr. Bernd Redmann, Präsident der MHL. Dr. Teresa Cäcilia
Ramming, kommissarische Geschäftsführerin des Brahms-Instituts, ergänzt:
„Der Brief ist ein wunderbares Zeugnis für Brahms’ mit Spitta geteilte
Überzeugung, der ,großen deutschen Kunst‘ musikalisch wie editorisch
Denkmäler zu setzen. Inhaltlich ist er der Forschung seit der Briefausgabe
von 1920 zwar bekannt, nun ist aber auch das Original zugänglich, was uns
sehr freut.“

Der Brief ist über das jüngst gelaunchte Brahms-Portal für Forschung und
breite Öffentlichkeit zugänglich. Seit dem 1. August bietet das Brahms-
Portal einen neuartigen digitalen Zugang zur weltweit einzigartigen
Lübecker Sammlung sowie zu Leben und Werk des Komponisten. Knapp 10.000
Werke und Objekte – darunter Autografe, Briefe, Fotografien und Erstdrucke
– sind hier bereits nach neuesten Standards erfasst, semantisch vernetzt
und weltweit zugänglich. Der Brief wird im Museum des Brahms-Instituts
erstmals am 13. Dezember im Rahmen der Veranstaltung „Weihnachten mit
Brahms“ gezeigt.

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