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Für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen: Digitale Landkarte zeigt Reallabore und Best Practices

Bauen & Wohnen  Copyright: acatech
Bauen & Wohnen Copyright: acatech
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Wie kann bezahlbarer, klima- und ressourcenschonender Wohnraum im
städtischen Bestand geschaffen werden? Und wie lässt sich lokales
Erfahrungswissen aus innovativen Praxisprojekten für andere nutzbar
machen? Antworten auf diese Fragen bietet das neue digitale Reallabor-
Mapping, das heute auf der Website „Bauen & Wohnen: Plattform für
Vernetzung, Synthese und Transfer“ veröffentlicht wurde.

Die digitale
Landkarte wurde von acatech, der Deutschen Akademie der
Technikwissenschaften, mit wissenschaftlicher Begleitung vom Karlsruher
Institut für Technologie (KIT) entwickelt.

Das interaktive Tool visualisiert laufende und abgeschlossene Reallabore
und Best Practices im Themenfeld Bauen & Wohnen – mit detaillierten
Informationen zu thematischem Fokus, Art der Innovation und
Akteurskonstellationen. Die digitale Landkarte richtet sich an Fachleute
aus Wissenschaft, Verwaltung auf allen politischen Ebenen, Wirtschaft
sowie an zivilgesellschaftliche Unternehmen und Initiativen und bietet
eine Grundlage für Wissenstransfer und die Entwicklung eigener Projekte.

Reallabore als Motor der Transformation im Gebäudesektor
Der Gebäudebestand steht vor tiefgreifenden Umbrüchen. In ihm steckt
enormes Potenzial – als Alternative zum neu Bauen: Rund 550.000 Wohnungen
fehlen laut Studien in Deutschland, insbesondere für Haushalte mit
niedrigen Einkommen. Gleichzeitig verursacht der Bausektor mehr als 50
Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen und verbraucht rund 60 Prozent der
Ressourcen. Transformation ist notwendig – und Reallabore bieten die
Möglichkeit, neue Ansätze unter realen Bedingungen zu testen.

„Wer heute bezahlbaren Wohnraum schaffen will, muss ökologische,
ökonomische und soziale Anforderungen zusammendenken. Reallabore leisten
hier Pionierarbeit – und unser Mapping macht diese Leistungen sichtbar.“
erklärt Prof. Dr.-Ing. Jan Wörner, acatech Präsident und
wissenschaftlicher Projektleiter der Plattform „Bauen & Wohnen“.

„Das Mapping-Tool schafft eine strukturierte Übersicht über laufende und
abgeschlossene Reallabore sowie Best-Practice-Beispiele und zeigt auf,
welche Ansätze zur Weiterentwicklung bestehender Quartiere und Gebäude
bereits konkret erprobt werden oder wurden“, erklärt Prof. Dr. Daniel Lang
vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). „Damit wird der Austausch
und Transfer zwischen Kommunen, Wissenschaft, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft erleichtert und gefördert.“

Was das Mapping bietet
Die digitale Karte zeigt zum Start rund 30 Projekte aus ganz Deutschland
und wird kontinuierlich aktualisiert und erweitert. Nutzerinnen und Nutzer
können nach verschiedenen Kriterien gezielt suchen und filtern,
beispielsweise nach:
- Thematischer Fokus (z.B. Bauweise, Klimaanpassung, regulatorische
Rahmenbedingungen, Quartiersentwicklung)
- Projektform (Reallabor oder Best Practice)
- Art der Innovation (ökologisch, ökonomisch, regulatorisch, sozial,
technisch)
- Laufzeit

Jedes Projekt hat eine eigene Profilseite mit detaillierten Angaben,
darunter Finanzierungsquellen (z.B. Bundes- oder Landesmittel, private
Förderungen, Crowdsourcing), Zielgrößen (z.B. ökologisch, sozial),
Prozessgestaltung und Akteurskonstellationen. Neben der Kartenansicht
bietet das Tool eine tabellarische Übersicht, eine Volltextsuche, eine
Vergleichsfunktion für mehrere Projekte sowie die Möglichkeit zum Download
von Profilen. Nutzer erhalten so nicht nur einen Überblick über laufende
und erprobte Lösungsansätze, sondern auch Anregungen zur Umsetzung eigener
Vorhaben.

Zielgruppen und Nutzen
Das Reallabor-Mapping richtet sich an ein breites Publikum an Akteuren:
- Politik und Verwaltung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene
- Wirtschaft – Planerinnen, Projektentwickler, Genossenschaften,
Wohnungsunternehmen
- Wissenschaft – insbesondere aus den Bereichen Stadtentwicklung,
Architektur, Bautechnik
- Zivilgesellschaft – zum Beispiel Bürgerinitiativen oder Quartiersakteure

Ein Beitrag zu nachhaltigem Planen und Bauen
Das Mapping-Tool wurde von acatech in wissenschaftlicher Begleitung mit
dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt. Es ist Teil des
acatech Projekts „Bauen & Wohnen: Plattform für Vernetzung, Synthese und
Transfer“, das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und
Raumfahrt (BMFTR) gefördert wird. Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte,
praxistaugliche und übertragbare Lösungen für die Transformation des
Gebäudesektors zu entwickeln.
Im Zentrum der Plattform stehen die Themenfelder Baustoffe und
Konstruktion, Stadt- und Quartiersentwicklung sowie
Transformationsstrategien. Das Mapping ist ein wesentliches Element des
Projekts, um vorhandenes Wissen besser zugänglich und skalierbar zu
machen.

Über das Projekt „Bauen & Wohnen – Plattform für Synthese, Vernetzung und
Transfer“
Ziel der Plattform Bauen & Wohnen ist die Entwicklung und Bewertung von
Lösungsansätzen für mehr bezahlbaren Wohnraum im Spannungsfeld von
Bezahlbarkeit, Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Dazu werden relevante
Akteure im Branchen-Ökosystem zusammengeführt (Vernetzung),
sozialwissenschaftliche mit natur- und technikwissenschaftlichen
Wissensbeständen verknüpft (Synthese) sowie Handlungswissen vermittelt und
konkrete wirtschaftliche Tätigkeit angeregt (Transfer). Der Fokus liegt
auf dem Gebäudebestand im (sub)urbanen Raum und dessen Potenzial für eine
nachhaltige Transformation. Die Ergebnisse werden als Handlungsoptionen
und -empfehlungen für die Politik sowie als praxisorientierte Leitfäden
mit Best-Practice-Beispielen und konkreten Handlungsanweisungen für
Akteure aus der Baubranche und Kommunen zusammengefasst. Das Projekt ist
vom Bundesministerium für Bildung Forschung, Technologie und Raumfahrt
(BMFTR) gefördert und wird von der acatech Geschäftsstelle München
koordiniert.

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