Gefährliche Waldarbeit: Wie moderne Technik Unfälle beim Holzeinschlag verhindert

Viele Arbeitsunfälle in der Land- und Forstwirtschaft entstehen direkt bei Waldarbeiten. So meldet die SVLFG für 2022 insgesamt 4.302 Arbeitsunfälle im Forstbereich – einschließlich 33 tödlicher Fälle. Besonders private Waldbesitzer, die ohne moderne technische Hilfsmittel agieren, sind gefährdet. Oft reichen schon umfallende Stämme oder rutschende Holzstämme, um schwere Verletzungen zu verursachen. Experten betonen, dass technische Ausrüstungen das Risiko erheblich senken können.
Moderne Geräte erleichtern das Handling von Holz, beschleunigen den Transport und geben Sicherheit bei der Durchführung anspruchsvoller Waldarbeiten.
Alte Methoden bringen hohes Risiko
Viele kleinere Waldbesitzer verlassen sich noch auf traditionelle Arbeitsweisen. Ein Stamm wird mit Muskelkraft bewegt, manchmal mit Traktor oder improvisierten Vorrichtungen. Dieses Vorgehen ist nicht nur mühsam, sondern vor allem gefährlich. Wer mit schwerem Holz hantiert, setzt sich enormen Kräften aus. Sobald ein Stamm ins Rutschen gerät, haben Menschen kaum eine Chance, rechtzeitig auszuweichen. Die Statistik liefert einen klaren Hinweis: Laut der SVLFG wurden im Jahr 2021 exakt 4.048 Arbeitsunfälle im Forstbereich gemeldet. Fachleute weisen immer wieder darauf hin, dass es an Schulungen und technischer Ausstattung fehlt. Genau hier setzt moderne Ausrüstung an, die speziell für die Waldarbeit entwickelt wurde. Ein Beispiel ist die Seilwinde für die Forsttechnik, die es ermöglicht, Bäume kontrolliert und sicher aus schwierigem Gelände zu bewegen.
Moderne Technik spart Kraft
Die Anschaffung solcher Geräte lohnt sich nicht nur für große Forstbetriebe. Auch kleinere Waldflächen profitieren, wenn schwere Stämme nicht mehr von Hand gezogen werden müssen. Sicherheitstrainer empfehlen den Einsatz von Technik, um körperliche Belastungen zu reduzieren. Zugleich sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unfälle durch abrutschendes Holz oder blockierte Maschinen ereignen. In Praxiskursen zeigen Ausbilder, wie schon kleine technische Hilfen die Waldarbeit überschaubarer machen.
Neue Gefahren durch Klimawandel
Die Bedingungen im Wald haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Sturmereignisse, Trockenheit und Borkenkäferbefall führen zu riesigen Mengen Schadholz. Waldbesitzer sehen sich gezwungen, in kurzer Zeit große Flächen aufzuarbeiten. Gerade hier steigt das Unfallrisiko. Schadholz ist instabil, Stämme stehen unter Spannung und brechen unvermittelt. Die SVLFG berichtet, dass ein erheblicher Teil der schweren Verletzungen bei der Aufarbeitung von Sturm- und Käferholz entsteht.
Ohne präzise Technik geraten Waldbesitzer schnell in lebensgefährliche Situationen. Fachverbände empfehlen den Einsatz von Maschinen, die Stämme sicher greifen und ziehen können. Seilzugtechnik hilft, Bäume kontrolliert zu bewegen und die Gefahr unvorhersehbarer Bewegungen zu reduzieren. Gleichzeitig bieten Forstfachschulen Schulungen an, um Waldbesitzern die richtige Handhabung zu vermitteln. Das Risiko lässt sich so zwar nicht vollständig eliminieren, aber deutlich reduzieren
Schutzkleidung bleibt unverzichtbar
Trotz moderner Technik bleibt die persönliche Schutzausrüstung unverzichtbar. Helme mit Visier, Schnittschutzhosen und Sicherheitsschuhe können Leben retten und Verletzungen mildern. Zahlreiche Unfälle enden weniger schlimm, wenn zumindest ein Teil der Ausrüstung getragen wurde. Analysen der SVLFG zeigen, dass bei Forstarbeiten jährlich tausende Unfälle gemeldet werden – viele davon passieren in Situationen, in denen Schutzkleidung den Unterschied gemacht hätte.
Wer Technik, Ausbildung und Schutzkleidung kombiniert, erreicht das höchste Sicherheitsniveau. Forstverbände fordern Waldbesitzer daher auf, in angemessene Ausrüstung zu investieren. Schutzkleidung ist in der Regel relativ kostengünstig und kann schwerwiegende Verletzungen verhindern. Insbesondere in kleinen Beständen, wo Helfer oft ehrenamtlich oder familiär tätig sind, fehlt häufig ein systematisches Bewusstsein für Sicherheit. Auch wenn moderne Geräte Risiken senken, bleibt jeder Handgriff gefährlich, wenn Schutzmaßnahmen nicht parallel umgesetzt werden.