Zum Hauptinhalt springen

EU-finanziertes VACCELERATE-Projekt erfolgreich abgeschlossen und positiv bewertet

Pin It

Ein von der Health and Digital Executive Agency (HaDEA) beauftragtes
unabhängiges Expertengremium bescheinigt dem vierjährigen Projekt unter
Kölner Koordination einen erfolgreichen Beitrag zur Vorbereitung auf
künftige Pandemien. Besonders das Register für Interessierte an klinischen
Impfstoffstudien, das Netzwerk von Studienzentren und der Trainingskurs
für medizinisches Fachpersonal werden über das Ende des Projekts hinaus
Bestand haben.



Das von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt VACCELERATE
zur Beschleunigung der Impfstoffentwicklung, das unter der Leitung des
Instituts für Translationale Forschung am Exzellenzcluster für
Alternsforschung CECAD der Universität zu Köln koordiniert wurde, ist nach
vierjähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Im Auftrag der Health and
Digital Executive Agency (HaDEA), die EU-Programme im Auftrag der
Europäischen Kommission umsetzt, bewerteten unabhängige Expertinnen und
Experten das Projekt. Dem „General Project Review Consolidated Report“
nach fällt die Gesamtbewertung des Projekts positiv aus. Die wesentlichen
Ziele und Meilensteine wurden erreicht und Strukturen geschaffen, die die
europäische Impfstoff- und Pandemieforschung langfristig stärken werden.

Von Januar 2021 bis Januar 2025 wurde VACCELERATE unter der Koordination
von Professor Dr. Oliver A. Cornely, Infektiologe an der Uniklinik Köln
und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, durchgeführt. Die
Projektleitung lag bei Dr. Kerstin Albus.

Gemeinsam mit mehr als dreißig Partnerinstitutionen aus ganz Europa
entstand ein paneuropäisches Studiennetzwerk aus 525 Zentren, das
Impfstoffstudien beschleunigt und koordiniert. Ein weiteres Ergebnis ist
das einzigartige europaweite Freiwilligenregister v-reg mit über 100.000
Registrierungen, das den Einschluss von Studienteilnehmenden erleichtert
und das Bewusstsein für die Bedeutung klinischer Forschung stärkt. Darüber
hinaus wurden harmonisierte Protokolle, standardisierte Datenstrukturen
und neue Trainingsangebote wie der „Online Study Nurse Course“ entwickelt.
Dieser vermittelt Study Nurses die fachliche und praktische Expertise, um
klinische Studien professionell durchzuführen, und qualifiziert sie, in
ihrer Schnittstellenrolle zwischen Ärzt*innen, Patient*innen,
Sponsor*innen, Studienzentren und Ethikkommissionen zu agieren.
Die unabhängigen Expertinnen und Experten heben hervor, dass insbesondere
v-reg, das europaweite Site Network und der Study Nurse Course als
Innovationen mit Marktpotenzial bewertet werden. Diese Leistungen sind auf
der Plattform des EU Innovation Radar veröffentlicht worden.

Professor Cornely sagt: „Mit VACCELERATE ist es uns gelungen, ein
belastbares Rückgrat für die Impfstoffforschung in Europa zu schaffen. Das
Projekt hat nicht nur während der Pandemie wichtige Erkenntnisse
geliefert, sondern eine Infrastruktur etabliert, die künftige
Impfstoffentwicklungen erheblich beschleunigen wird.“

VACCELERATE untersuchte COVID-19-Impfstoffe in verschiedenen Altersgruppen
– von älteren Erwachsenen über die allgemeine Bevölkerung bis hin zu
Kindern mit vorhandener Immunität. Während der Schwerpunkt auf SARS-CoV-2
lag, dienen die gewonnenen Erfahrungen auch der schnellen Reaktion auf
neue oder besonders bedrohliche Infektionskrankheiten.

Dr. Albus fügt hinzu: „Die Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen aus
ganz Europa hat gezeigt, wie entscheidend koordinierte Strukturen und
standardisierte Prozesse für den Erfolg klinischer Forschung sind. Wir
freuen uns, dass die unabhängigen Expertinnen und Experten unsere Arbeit
so deutlich bestätigen und die Integration unserer Ergebnisse in die
künftige europäische Pandemie-Preparedness-Struktur empfiehlt.“

Mit VACCELERATE haben die Universität zu Köln und ihre Partner eine
dauerhafte europaweite Forschungsinfrastruktur für Impfstoffstudien
aufgebaut. Der Prüfbericht empfiehlt, dass die erarbeiteten Strukturen
künftig in die neue europäische Pandemie-Preparedness-Struktur, die EU
Pandemic Preparedness Partnership und den EU Vaccine Hub integriert werden
sollen. Damit wird das Projekt weit über seine Laufzeit hinaus einen
zentralen Beitrag zur Stärkung der europäischen Forschungslandschaft und
zur internationalen Pandemievorsorge leisten.

Das Projekt wurde aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm HORIZON 2020
der Europäischen Union gefördert (Fördervereinbarung Nr. 101037867).