Grenzüberschreitender Gesundheitstag rückt am 3. Februar das Thema Sprache und Verständigung in den Fokus
Wie lässt sich die deutsch-französische Sprachbarriere in den Kliniken,
Praxen, Apotheken, Pflegeeinrichtungen und Notaufnahmen der Grenzregion
senken? Am 3. Februar findet von 8.30 Uhr bis 14 Uhr in den Räumlichkeiten
der Volkshochschule (vhs) Regionalverband Saarbrücken der
grenzüberschreitende Gesundheitstag statt. Das Projekt „Französisch und
mehr“ an der Universität des Saarlandes unter Leitung von Professorin
Claudia Polzin-Haumann lädt gemeinsam mit dem vhs Regionalverband
Saarbrücken, dem vhs Landesverband und dem Eurodistrict SaarMoselle alle
Interessierten aus dem Gesundheitsbereich zu der Veranstaltung ein.
Im Gesundheitsbereich sind Sprachbarrieren nicht nur hinderlich. Versteht
die Notärztin oder der Hausarzt nicht, was der Patient an Symptomen
schildert, deutet der Pfleger oder die Apothekerin Worte falsch, kann dies
lebensbedrohliche Folgen haben. Der Grenzüberschreitende
Gesundheitstag/Journée transfrontalière de la santé bringt am 3. Februar
unter dem Motto „Sprachen im Fokus/Les langues au cœur des échanges“
Akteure aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens aus dem
saarländisch-lothringischen Grenzraum zusammen. „Mit der Veranstaltung
wollen wir Expertinnen und Experten aus Gesellschaft, Politik und Praxis
eine Plattform für Vernetzung und Austausch bieten. Unser Ziel ist es, für
Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz zu sensibilisieren und sichtbar zu
machen, welche Initiativen und Angebote es in unserer Grenzregion zur
Sprachförderung im Gesundheitswesen bereits gibt“, erklärt
Sprachwissenschaftlerin Claudia Polzin-Haumann von der Universität des
Saarlandes.
Gemeinsam mit ihrem Team am Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft
und dem vhs Landesverband hat Claudia Polzin-Haumann bereits den
Sprachkurs „Französisch für den Beruf – Gesundheitswesen“ in zwei Stufen,
Basis- und Aufbauniveau, konzipiert. Der Kurs wird im Programm der VHS des
Regionalverbands Saarbrücken angeboten. Er wendet sich an alle, die im
Gesundheitswesen arbeiten, und vermittelt in praxisnahen Online-Modulen
Sprachkenntnisse für den Berufsalltag. Auch weitere sprachenspezifische
Projekte und Angebote werden am 3. Februar vorgestellt. „Wir wollen dazu
beitragen, dass auf dem Gebiet der grenzüberschreitenden
Gesundheitsversorgung sprachliche Aspekte nicht länger als Hürde
betrachtet werden, etwa mit Tandempartnerschaften oder praxisnahen
Workshops für Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz. Für die Zusammenarbeit der
verschiedenen Akteure in der Großregion ist Kommunikation über
Sprachgrenzen hinweg eine zentrale Voraussetzung“, betont Claudia Polzin-
Haumann.
Die Teilnahme am grenzüberschreitenden Gesundheitstag ist kostenfrei.
Die Anmeldung ist über die Website des vhs Regionalverbands Saarbrücken
unter der Kursnummer 3570 möglich:
<https://www.vhs-saarbruecken.
Die Veranstaltung wird im Rahmen der im Eurodistrict SaarMoselle
angesiedelten Interface Santé SaarMoselle gefördert. Diese wird vom
saarländischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit,
der Staatskanzlei des Saarlandes, der Région Grand Est, der regionalen
Gesundheitsagentur ARS Grand Est sowie dem Département Moselle finanziert.
Ziel der Interface ist es, die grenzüberschreitende Gesundheitskooperation
im Raum SaarMoselle nachhaltig zu stärken und weiter auszubauen.
Das Projekt Französisch und mehr
„Französisch und mehr“ fördert seit 2022 Französisch und Mehrsprachigkeit
im Saarland. Das Projekt ist am Lehrstuhl für Romanische
Sprachwissenschaft von Professorin Claudia Polzin-Haumann und am Institut
für Sprachen und Mehrsprachigkeit der Universität des Saarlandes
angesiedelt und wird durch die Staatskanzlei gefördert. Es zielt darauf
ab, auf der Grundlage von linguistischen Forschungsergebnissen das
Erlernen von Sprachen, insbesondere des Französischen im Saarland,
attraktiver zu machen. Auf dem gleichnamigen Portal „Französisch und mehr“
finden sich unter anderem monatlich deutsch-französische
Veranstaltungstipps, mehrere Quiz zum Französischen und zur Frankophonie
sowie Tipps und Tricks zum Sprachenlernen:
<https://www.saarland.de/franz
Die Projektleitung hat Claudia Polzin-Haumann inne, die außerdem als
Beauftragte für die wissenschaftliche Frankophonie in Deutschland die
Arbeitsstelle „Cellule francophone en Allemagne“ an der Universität des
Saarlandes leitet.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann, Lehrstuhl für Romanische
Sprachwissenschaft Universität des Saarlandes | Fachrichtung Romanistik
E-Mail: projekt-franzoesischundmehr@un
302-3325
