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Mit Maniok den Hunger bekämpfen

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Genmodifizierte Pflanzenvariante zeigt sich trockenheitsresistent und
verspricht höhere Ernten
Einen bedeutenden Durchbruch beim Kampf gegen den Hunger in der Welt hat
ein internationales Team unter Leitung der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg (FAU) gemacht. Den Forschenden ist es gelungen, die
tropische Maniokpflanze genetisch so zu verändern, dass sie deutlich mehr
Ernteertrag bringt und außerdem widerstandsfähiger gegen Trockenheit ist.
Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler jetzt in der Zeitschrift Nature Plants veröffentlicht.



Die stärkehaltige Speicherwurzeln der Maniokpflanze stellen ein
Grundnahrungsmittel für knapp eine Milliarde Menschen weltweit dar.
Besonders in den tropischen Regionen Asiens, Südamerikas und vor allem in
Afrika bildet das unterirdische Speicherorgan der Maniokpflanze, auch
Cassava genannt, die Basis vieler Mahlzeiten. Durch ihren hohen
Stärkegehalt ist die Wurzel ein hervorragender Kohlenhydratlieferant und
daher essenziell für die Nahrungsmittelsicherheit in vielen armen Ländern
der Welt. Weltweit stellt Maniok hinter Mais, Reis und Weizen mittlerweile
die viertgrößte Quelle von Kohlenhydraten dar.

Besserer Kaliumtransport lässt Maniok gedeihen

Das Forschungsteam des internationalen Cassava Source-Sink
(CASS)-Konsortiums hat die Pflanze so verändert, dass Kalium in der
Pflanze besser transportiert werden kann. Das Resultat: Die Photosynthese
der Pflanzen läuft effizienter ab, Kohlenhydrate werden günstiger verteilt
und die Speicherwurzeln, der essbare Teil der Pflanze, wächst besser.
Außerdem ist die Pflanze deutlich resistenter gegen Trockenstress – ein
wichtiger Aspekt vor dem Hintergrund des voranschreitenden Klimawandels –
und all das ohne zusätzlichen Dünger.

In Gewächshaus- und Langzeit-Feldversuchen konnten die Forschenden der
FAU, der Universität Kaiserslautern, dem Forschungszentrum Jülich und der
National Chung Hsing University (Taiwan) ihre Ergebnisse validieren und
zeigen, dass die neuen Eigenschaften der Maniokpflanze über mehrere Jahre
hinweg stabil bleiben.

Beitrag zur globalen Ernährungssicherheit

„Diese Studie stellt einen wichtigen Schritt dar, um das Ertragspotenzial
von Maniok zu erschließen“, sagt Prof. Dr. Uwe Sonnewald, Leiter des
Lehrstuhls für Biochemie an der FAU. „Durch die Verbesserung des
Nährstofftransports und der Trockenresistenz können wir dazu beitragen,
den Maniokanbau produktiver und klimaresilienter zu machen – ein
wesentlicher Beitrag zur globalen Ernährungssicherheit.“

Direkt zur Studie:
https://doi.org/10.1038/s41477-025-02159-7

Bildmaterial zum Download:
https://www.fau.de/2024/02/news/forschung/mit-maniok-den-hunger-
bekaempfen/

Das CASS-Projekt

Das Cassava Source-Sink (CASS)-Projekt ist eine globale
Forschungskooperation, die sich der Verbesserung der Maniok-Produktivität,
der Klimaresilienz sowie der Ernährungssicherheit widmet. Koordiniert an
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und gefördert
von Gates Agricultural Innovations, bringt CASS führende Partner wie das
Boyce Thompson Institute (USA), die University of Oxford (UK), das
Forschungszentrum Jülich, das Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie, der Universität Kaiserslautern, die Universität
Helsinki (Finnland), die ETH Zürich (Schweiz), das International Institute
of Tropical Agriculture (Nigeria), das National Root Crops Research
Institute (Nigeria) und die National Chung Hsing University (Taiwan)
zusammen.

Ausführliche Informationen unter www.cass-research.org