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Studie soll klären, wie sich Verletzungen im Kraft- und Ausdauersport vermeiden lassen

Verletzungen im Kraft und Ausdauersport Symbolbild
Verletzungen im Kraft und Ausdauersport Symbolbild
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52 Prozent der Deutschen treiben nach eigenen Angaben regelmäßig Sport. Die einen haben bereits jahrelange Erfahrung im Ausdauer- oder Kraftsport. Andere beginnen erst mit dem Training. Insbesondere für Einsteiger ist das Risiko einer Sportverletzung allerdings hoch. Wie sich ein Sportprogramm gestalten lässt, ohne den Körper zu überlasten, wurde bereits im Jahr 2021 an der Chirurgischen Universitätsklinik des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil erforscht.

Wie ein falsches Training zu langfristigen Problemen führen kann

Sport kann dabei helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu verbessern.

Doch nicht nur auf die Psyche wirkt sich regelmäßige Bewegung positiv aus. Insbesondere für die Stabilität der Gelenke und die Muskulatur hat sie Vorteile.

Allerdings kann ein falsches oder zu häufig durchgeführtes Training den Körper auch belasten. Die Frage, welche Übungsmuster und Trainingsstrategien dabei vermehrt zu Problemen führen können, beschäftigte im Jahr 2021 eine Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Bergmannsheil.

Das Team unter der Leitung von PD Dr. Matthias Königshausen bat hauptsächlich Hobbysportler um Mithilfe. Ziel der Studie war es nicht nur, die Beanspruchung des Körpers beim Sport aufzudecken. Auch sollten verbesserte Trainingsmethoden entwickelt und Erkenntnisse für eine sportartspezifische Behandlung gewonnen werden.

Ein Ergebnis der Forschung: Ein großer Teil der Hobbysportler trainiert ohne professionelle Anleitung.

Dadurch erhöht sich die Gefahr für Belastungssyndrome. Hauptsächlich resultieren sie aus einer falschen Körperhaltung beim Sport. Auch zu hohe Trainingsziele können den Körper überlasten, wenn er zu schnell an seine Grenzen und darüber hinaus gebracht wird.

Zu den Folgen von sportlicher Überbelastung gehören jedoch nicht nur eher harmlose Erscheinungen wie Muskelkater oder Verspannungen. Es kann ebenfalls zu chronischen Schmerzen, Ermüdungsbrüchen und muskuloskelettalen Verletzungen kommen.

Wie sich Verletzungen beim Ausdauer- und Kraftsport vermeiden lassen

Hobbysportlern fehlt oft das Wissen darüber, wie sie sich ein individuelles Sportprogramm zusammenstellen, das den Körper zwar fordert, ihn aber nicht überfordert. Die Erkenntnisse aus einer umfassenden Sportstudie können solche Wissenslücken schließen und auch Einsteigern ein sicheres Training ermöglichen.

Zudem gibt es allgemeine Tipps, die das Risiko von Überlastungsschmerzen und -verletzungen beim Sport minimieren sollen.

Einer der wichtigsten Ratschläge lautet: Die Körperspannung beim Training nicht zu vernachlässigen. Insbesondere bei Übungen mit Gewichten erhöht sich die Gefahr für Fehlhaltungen und daraus resultierende Verletzungen, wenn die Spannung in Armen, Beinen und Rücken fehlt.

So kann etwa ein runder Rücken beim Kreuzheben schnell zu einer Zerrung führen.

Bei Übungen mit gebeugten Knien – beispielsweise Kniebeugen – sollten sowohl die Bauchmuskeln als auch die Oberschenkel angespannt sein. Andernfalls drohen Schmerzen in den Knien sowie im unteren Rücken, deren Behandlung eine Knie- sowie eine Rückenorthese erfordert.

Warum es problematisch ist, in den Schmerz zu trainieren

Bleiben Trainingserfolge für einen gewissen Zeitraum aus, können Frust und Ungeduld beim Sport zu schlechten Entscheidungen führen. Eine davon besteht darin, die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu ignorieren und Schmerzen zu bagatellisieren.

Allerdings kann bereits ein beginnender Muskel- oder Gelenkschmerz auf eine fehlerhafte Trainingshaltung oder ein anderes Problem hinweisen. Dementsprechend ist es nicht nur kontraproduktiv, in den Schmerz hinein zu trainieren. Daraus können sich gravierende gesundheitliche Folgen ergeben.

Sinnvoll ist es, einen schmerzenden Muskel zunächst zu schonen. Klingt der Schmerzreiz auch nach mehreren Tagen Trainingspause nicht ab, empfiehlt sich ein Arztbesuch.

Schließlich können nicht nur Sportverletzungen für Muskel-, Gelenk- oder Sehnenschmerzen verantwortlich sein. Auch eine Erkrankung kann ihnen zugrunde liegen.