Drei autonome Minibusse für Karlsruhe


Hersteller Easymile erhält im Projekt EVA-Shuttle Zuschlag für Lieferung
von drei elektrisch betriebenen Mini-Bussen / Projektkonsortium rüstet
Fahrzeuge für autonomen Betrieb in Karlsruhe auf / Testfahrten auf dem
Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg ab Anfang 2020
Karlsruhe, 14.05.2019 – Das Karlsruher Projekt EVA-Shuttle erreicht eine
wichtige Etappe in der Vorbereitung für die Tests von autonomen Mini-
Shuttles im Öffentlichen Personennahverkehr im Raum Karlsruhe. „Wir freuen
uns, im Projekt EVA-Shuttle einen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben.
Die Ausschreibung für die Beschaffung von Basisfahrzeugen ist
abgeschlossen. Die Fahrzeuge werden bereits in den nächsten Monaten
erworben“, so Projektleiter Professor Dr.-Ing. J. Marius Zöllner. Den
Zuschlag erhalten hat das Unternehmen Easymile. Insgesamt werden für das
Projekt drei Fahrzeuge des Typs ‚Easymile EZ10 Gen2‘ angeschafft. Wie
vorgesehen werden zwei Busse aus Projektmitteln finanziert und ein
weiterer von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) angeschafft. Die
Lieferung des ersten Shuttles wird bereits im Juli erwartet, sodass das
Konsortium bereits in wenigen Wochen damit beginnen kann, die Minibusse
weiter auszurüsten. Auf die EU-weite Ausschreibung hatten sich mehrere
Hersteller aus Deutschland und dem europäischen Ausland beworben und
Angebote eingereicht.
Die elektrisch-betriebenen Minibusse werden nun zunächst vom Hersteller
mit zusätzlichen Schnittstellen ausgestattet und dadurch für die Arbeit im
Projekt vorbereitet. „Um im Mischverkehr bestehen zu können, benötigen die
Fahrzeuge zusätzliche Sensoren und automatisierte Fahrfunktionen, die ein
umfassendes Verständnis der Fahrzeugumgebung und ein angepasstes Verhalten
ermöglichen“, so FZI-Vorstand Zöllner. Mit diesen Komponenten werden die
Fahrzeuge ab Juli von den Konsortialpartnern ausgestattet. „Wir rechnen
damit, erste Testfahrten im Herbst dieses Jahres durchführen zu können,
auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg werden wir ab Anfang
2020 fahren“, führt er weiter aus.
Ziel des Projektes „Elektrische, vernetzte und autonom fahrende Elektro-
Mini-Busse im ÖPNV“ (kurz EVA-Shuttle) ist die Entwicklung einer
Mobilitätslösung für die erste und letzte Meile von der Haltestelle bis
zur Haustür. Das Projektkonsortium erprobt dabei ein neues Angebot im
Öffentlichen Personennahverkehr, das dem Nutzer zukünftig mehr
Möglichkeiten und Komfort bietet und das Angebot des ÖPNV ausweitet. Neben
dem FZI Forschungszentrum Informatik als Konsortialführer arbeiten die
Robert Bosch GmbH, die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH, die TÜV SÜD Auto
Service GmbH und die Deutsche-Bahn-Tochter ioki GmbH an der Entwicklung
des Verkehrskonzeptes. Als assoziierte Partner begleiten die INIT GmbH,
die Stadt Karlsruhe und der Karlsruher Verkehrsverbund / Albtal-Verkehrs-
Gesellschaft das Projekt. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für
Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des
Forschungsprogramms Automatisiertes und Vernetztes Fahren mit 2,32
Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von 27 Monaten.
Über das FZI Forschungszentrum Informatik
Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und
Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-
Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen
und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine
akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die
Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten
entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre
Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen
die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs
steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung
bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für
Technologie (KIT).