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Prof. Mang skeptisch gegenüber neuem Konzept der Wahl zur „Miss Germany“

Am 23. Februar ist es wieder soweit: Deutschland kürt bei der Wahl zur „Miss Germany“ im Europapark Rust die Schönste unter den Schönen. Damen aus verschiedenen Bundesländern werden sich im Kampf um den begehrten Titel wieder einen fairen Wettstreit liefern. Daneben ist in diesem Jahr vieles anders: 16 Kandidatinnen statt 20, Mindestalter 18 Jahre, Ehefrauen und Mütter sind zugelassen, und: Sommer- und Abendrobe statt Bikinimode. Im Fokus soll ein starkes Frauenbild stehen und der Haut-Faktor in den Hintergrund treten. Aber schließt das eine das andere tatsächlich aus? 

Die diesjährige Jury – bestehend aus Sarah Lombardi, Boris Entrup, Wolfgang Bosbach und Nikeata Thompson – bewertet nach zwei Hauptkriterien: Geist und Persönlichkeit. Kriterien, wie die Körperformen der Kandidatinnen, rücken hingehen in den Hintergrund. Vielmehr ist die individuelle Schönheit gefragt, denn die Wahl soll kein reiner Schönheitswettbewerb mehr sein. „Ich vermute, dass das neue Konzept unter anderem eine Reaktion auf Entwicklungen wie die MeToo-Bewegung ist. Da Schönheit für mich allerdings eine Mischung aus Persönlichkeit, Ausstrahlung und dem äußeren Erscheinungsbild ist, sollte Letzteres eben auch bewertet werden. Die Figur gehört für mich dazu und diese lässt sich in einem Abendkleid sehr schwer beurteilen“, so Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Chefarzt der Bodenseeklinik und mehrfaches Jurymitglied bei vergangenen Wahlen zur „Miss Germany“. 
 
Der Grund, warum der Bikinilauf in diesem Jahr abgeschafft wurde, erschließt sich Prof. Mang nicht: „Frauen, die an einer Miss-Wahl teilnehmen, sind sich in der Regel im Klaren darüber, dass auch ihr Körper bewertet wird. Die perfekte Miss Germany sollte universell schön sein – innerlich und äußerlich. Das eine schließt das andere meiner Ansicht nach nicht aus.“ Generell stellt sich dann die Frage, ob Miss-Wahlen heutzutage noch zeitgemäß sind.