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Ein gespendetes Herz schenkt Leben

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Rückgang der Herztransplantationen und Zunahme mechanischer
Herzunterstützungssysteme.

Ein gespendetes Herz schenkt Leben

Aktuelle Entwicklung der Organspende und Herztransplantation in
Deutschland
In den ersten vier Monaten dieses Jahres liegt die Zahl der Organspenden
etwas unter dem Niveau des Vergleichszeitraums 2023. Von Januar bis April
2024 gab es bundesweit 292 postmortale Organspender, im Jahr zuvor 311.
Aktuell warten ca. 8.400 Menschen auf eine lebensrettende
Organtransplantation, darunter 702 schwerst Herzkranke auf ein
Spenderherz. Diese Zahl verdeutlicht den akuten Bedarf an Spenderorganen
und zeigt, wie seit Jahren, die unverändert große Diskrepanz zwischen
Bedarf und Verfügbarkeit von Spenderorganen. Richtet man den Blick auf die
Anzahl von Organspender:innen pro eine Million Einwohner, steht
Deutschland bei einem europaweiten Vergleich nicht vorbildhaft dar. Laut
Eurotransplant International Foundation ist in Spanien ist die
Spendebereitschaft am größten.

Rückgang der Herztransplantationen und Zunahme mechanischer
Herzunterstützungssysteme

Die Herztransplantation gilt nach wie vor als Goldstandard zur Behandlung
einer schweren Herzinsuffizienz im Endstadium. Auf Grund des Organmangels
zeigen die jüngsten Daten jedoch einen Rückgang der Herztransplantationen
in Deutschland. Wurden 2023 im Zeitraum Januar bis April 108 Herzen
verpflanzt, sind es im gleichen Zeitraum 2024 nur noch 98. Im Durchschnitt
warten herzkranke Patient:innen 6 Monate bis zu 2 Jahren auf ein
Spenderherz. Aufgrund des Mangels an Spenderherzen sind permanente
mechanische Herzunterstützungssysteme (Ventricular Assist Devices; VAD)
eine lebenswichtige Übergangslösung für Patient:innen mit schwerer
Herzinsuffizienz. Im Jahr 2023 erhielten insgesamt 772 (2022: 672)
Patient:innen ein permanentes, mechanisches Herzunterstützungssystem.

Xenotransplantation: Ein Blick in die Zukunft

Ein bedeutender Fortschritt in der Transplantationsmedizin könnte die
Xenotransplantation darstellen, also die Transplantation tierischer Organe
auf den Menschen. Im Januar 2022 wurde erstmals ein speziell
konditioniertes Schweineherz erfolgreich auf einen Menschen
transplantiert. Obwohl dies eine vielversprechende Innovation darstellt,
fehlen derzeit noch evidenzbasierte Erkenntnisse, klinische Erfahrungen
und Langzeitergebnisse. Die dauerhafte Kontrolle und Therapie der
körpereigenen Abwehr und der daraus resultierenden Abstoßung des fremden
Organs bleibt eine große Herausforderung. Daher ist dieses als
Xenotransplantation bezeichnete Verfahren aktuell keine Alternative zu
einer Organspende von Mensch zu Mensch.

Diskrepanz zwischen Zustimmung und Ausweisbesitz/Registrierung

Obwohl die Mehrheit der deutschen Bevölkerung der Organspende positiv
gegenübersteht, zeigt sich eine deutliche Diskrepanz in der tatsächlichen
Bereitschaft zur Organspende. Mit dem Start des Organspende-Registers
können Entscheidungen seit 2024 zur Organ- und Gewebespende online DSGVO-
konform festgehalten werden. Bis April dieses Jahres haben sich dort
bereits ca. 100.000 Menschen registriert. Auch wenn die freiwillige
Erklärung und Erfassung im Register ein wichtiger Schritt sei, plädiert
die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie weiterhin
für die sog. Widerspruchslösung. Entgegen der bisher in Deutschland
geltenden Zustimmungsregelung würde bei einer Widerspruchsregelung jeder
als Organspender gelten, sofern er zu Lebzeiten nicht aktiv widerspricht.
„Man sollte sich darüber bewusst sein, jederzeit in die Lage kommen zu
können, ein Spenderorgan zu benötigen“, so die herzchirurgische
Fachgesellschaft DGTHG.

Weitere Informationen unter:
www.dgthg.de
www.organspende-info.de/organspende-register
www.dso.de
www.eurotransplant.org

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