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„Leber gut - alles gut“: 25. Deutscher Lebertag klärt über Fettlebererkrankungen au

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Die Zahl der Menschen mit Fettlebererkrankungen
wird immer größer. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass die
Verbreitung der steatotischen Lebererkrankung (SLD) – wie der neue
Klammerbegriff lautet – immer weiter zunimmt. In Deutschland ist etwa
jeder vierte Bundesbürger über 40 bereits betroffen. Experten sprechen von
epidemischen Ausmaßen. Zwei Erscheinungsformen der SLD werden als
hepatische Manifestation des Metabolischen Syndroms angesehen: MASLD und
MASH. Die Ausrichter des 25. Deutschen Lebertages am 20. November 2024,
der das Motto: „Leber gut – alles gut“ hat, informieren im Vorfeld des
bundesweiten Aktionstages über diese Volkskrankheiten.

Der Deutsche Lebertag wird von der Gastro-Liga e. V., der Deutschen
Leberhilfe e. V. und der Deutschen Leberstiftung ausgerichtet.

„Die steatotische Lebererkrankung, kurz SLD, zählt zu den am meisten
unterschätzten Gesundheitsrisiken und ist die häufigste Ursache für eine
Leberentzündung in der westlichen Welt. Die SLD kann verschiedene Ursachen
haben. Immer öfter tritt sie im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom
auf, das durch eine erworbene Fehlregulation des Stoffwechsels
charakterisiert ist. Das Metabolische Syndrom beschreibt eine Kombination
aus metabolischen und kardiovaskulären Risikofaktoren wie (Prä-)Diabetes,
Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Triglyceride und erhöhtes LDL-
Cholesterin. Auch die Metabolische dysfunktions-assoziierte steatotische
Lebererkrankung, kurz MASLD, zählt, wie es der neu eingeführte Name
beschreibt, zu den Krankheitsbildern des Metabolischen Syndroms“, erklärt
Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Leberhilfe e. V., und warnt vor den möglichen Folgeerkrankungen: „Wenn
sich eine im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom entstandene
Fettleber entzündet hat, spricht man von einer Metabolisch-assoziierten
Steatohepatitis, kurz MASH. Bei der MASH kann sich ein Hepatozelluläres
Karzinom (HCC) entwickeln – schon bevor eine Zirrhose vorliegt.“

Der Beginn einer MASLD verläuft in den meisten Fällen asymptomatisch,
sodass die Erkrankung häufig über Jahre oder Jahrzehnte hinweg unbemerkt
voranschreiten kann – bis die ersten Komplikationen, wie beispielsweise
die Entwicklung einer MASH, auftreten. Dies bedeutet, dass ein großes
Zeitfenster existiert, um die Erkrankung zu erkennen und therapeutisch zu
intervenieren.

Das Screening von Risikogruppen ist bereits hausärztlich möglich: Dazu
zählen Bestimmung der Leberwerte im Blut (GPT, GOT und gGT), Ultraschall-
Untersuchung und Nutzung des Fibrose 4-Scores (berechnet aus dem
Lebensalter, dem Verhältnis von GOT zu GPT im Serum und der
Thrombozytenzahl). Bei Verdachtsfällen und zur Risikoeinordnung können
Elastografie und Biopsie die Diagnostik konkretisieren.

Die Therapie der MASLD und der MASH besteht vor allem darin, die typischen
Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Adipositas zu
behandeln. Darüber hinaus ist das vorrangige Therapieziel, eine
langfristige Lebensstiländerung herbeizuführen. MASLD und MASH sind meist
ein Wohlstandsproblem der westlichen Industrienationen. Zu den
wesentlichen Ursachen zählt der moderne Lebensstil, der häufig durch zu
wenig körperliche Aktivität und ein überreiches Nahrungsangebot –
insbesondere Kohlenhydrate und Fructose – geprägt ist.

Eine gesunde Ernährung ist ein besonders wichtiger Baustein für die
Behandlung einer MASLD und auch einer MASH, die sich abhängig vom
vorliegenden Fibrosestadium der Leber prinzipiell vollständig zurückbilden
kann. Lebergesunde Ernährung ist ausgewogen und vollwertig. Eine
kohlenhydratarme Ernährung mit frischen und natürlichen Lebensmitteln, vor
allem mit frischem Gemüse, ergänzt durch Hülsenfrüchte und
Getreideprodukte ist dabei empfehlenswert. Als Fett sollten
Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen genutzt werden. Verzichten sollte
man auf Fertigprodukte, fettes Fleisch und Alkohol. Beim Obst sollten
zuckerarme Sorten bevorzugt werden – und Obst sollte gegessen, nicht
getrunken werden. Die vermeintlich gesunden Smoothies aus Früchten
beinhalten deutlich mehr Fruktose als man über den Verzehr von rohem Obst
zu sich nehmen würde.

Weitere wichtige Bestandteile der nicht-medikamentösen Maßnahmen sind
Sport und auch einfach mehr Bewegung im Alltag: Es gibt fast immer
alternative und gesündere Fortbewegungsmöglichkeiten, beispielsweise kann
man die Treppe anstatt den Lift wählen, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder
zu Fuß gehen. Und im Büro kann man – wenn möglich – beim Telefonieren
herumgehen und anstatt die Kollegin anzurufen, bringt ein persönlicher
Besuch in ihrem Büro zusätzliche Bewegungseinheiten. Und für die
Joggingrunde oder den Spaziergang kann man sich verabreden, das erhöht die
Motivation und senkt die Ausfallquote.

Gegen Diabetes und Adipositas sind Therapien verfügbar, die eingesetzt
werden sollten. Für die Therapie der entzündlichen Fettleber werden
neuartige Substanzen in Studien untersucht.

Mehr Informationen zum 25. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen
des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen
finden Sie unter: http://www.lebertag.org.

Ausrichter und Ansprechpartner des 25. Deutschen Lebertages:

Deutsche Leberhilfe e. V., Prof. Dr. Christoph Sarrazin,
Vorstandsvorsitzender
Krieler Straße 100, 50935 Köln ● <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.> ●
https://www.leberhilfe.org

Deutsche Leberstiftung, Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover ● <presse@deutsche-leberstiftung.de>
https://www.deutsche-leberstiftung.de

Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und
Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-
Liga) e. V., Prof. Dr. Peter R. Galle, Mitglied des Wissenschaftlichen
Beirats
Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen ● <geschaeftsstelle@gastro-liga.de>
https://www.gastro-liga.de

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