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Durchbruch auf dem Weg zu einem Früherkennungsprogramm für Lungenkrebs

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Ab Montag können Rauchende und ehemals Rauchende unter bestimmten
Bedingungen eine strahlungsarme CT-Untersuchung erhalten, durch die ein
Lungenkrebs frühzeitig erkannt werden kann. Die Lungenkrebs-
Früherkennungs-Verordnung (LuKrFrühErkV) des Bundesministeriums für
Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), die
jetzt am 1. Juli in Kraft tritt, ist Grundlage für diesen ersten wichtigen
Schritt. „Wir begrüßen das Inkrafttreten dieser Rechtsverordnung“,
erklären die acht medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbände, die
an der Lungenkrebsfrüherkennung beteiligt sind.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung betonen sie aber: „Bis zu einem für
alle Risikopersonen erreichbaren Früherkennungsprogramm müssen allerdings
weitere Schritte folgen!“ Insbesondere sei jetzt der Gemeinsame
Bundesausschuss (G-BA) gefordert, die genauen Bestimmungen für die
Durchführung und die Kostenübernahme für gesetzlich Versicherte
festzulegen.

In Deutschland erkranken jährlich rund 57.000 Menschen neu an Lungenkrebs.
Darüber hinaus versterben noch einmal rund 45.000 Menschen pro Jahr, da
diese Erkrankung meistens erst im fortgeschrittenen Tumorstadium
festgestellt wird. Eine entsprechend hohe Bedeutung kommt einem breiten
und in der Bevölkerung anerkannten Früherkennungsprogramm zu –
idealerweise kombiniert mit dem Angebot von Programmen zur
Raucherentwöhnung.

CT-Früherkennung ist wirksame, sichere und kosteneffektive Methode

Die strukturierte Früherkennung von Lungenkrebs durch eine Niedrigdosis-
Computertomographie (LDCT) in Personengruppen mit einem hohen
Lungenkrebsrisiko ist – wissenschaftlich belegt – eine wirksame, sichere
und kosteneffektive Methode. Durch eine Diagnosestellung bereits in einem
frühen – und damit noch heilbarem Tumorstadium – kann die Sterblichkeit an
Lungenkrebs signifikant gesenkt werden.

Entsprechend wurden LDCT-basierte Lungenkrebs-Screeningprogramme weltweit
unter anderem in den USA, Kanada, Australien, China und Südkorea
etabliert. In Europa laufen bereits erfolgreiche nationale
Früherkennungsprogramme mittels LDCT in Kroatien, Polen und der
Tschechischen Republik.

Erstmals LDCT zur Früherkennung jetzt auch in Deutschland möglich

Die neue BMUV-Verordnung erlaubt nun erstmals die Anwendung der LDCT zur
Früherkennung von Lungenkrebs bei rauchenden Personen in Deutschland und
stellt damit den ersten entscheidenden Schritt hin zu einem strukturierten
nationalen Lungenkrebs-Früherkennungsprogramm dar. Der Gemeinsame
Bundesausschuss (G-BA) ist nun aufgefordert, innerhalb der nächsten 18
Monate einerseits zu prüfen, ob diese Maßnahme zulasten der gesetzlichen
Krankenkassen zu erbringen ist. Andererseits muss der G-BA parallel eine
Richtlinie zur Implementierung und Durchführung eines strukturierten LDCT-
basierten Lungenkrebs-Screeningprogramms als Gesundheitsuntersuchung gemäß
§25 SGB V erarbeiten.

In einem gemeinsamen Positionspapier haben bereits im Oktober 2023 die
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), die
Deutsche Röntgengesellschaft (DRG), die Deutsche Gesellschaft für
Thoraxchirurgie (DGT) sowie die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin
und Umweltmedizin (DGAUM) konkrete Vorschläge zur Implementierung eines
nationalen organisierten Programms in Deutschland zur Früherkennung von
Lungenkrebs in Risikopopulationen mittels Low-dose-CT-Screening inklusive
Management von abklärungsbedürftigen Screeningbefunden unterbreitet. „Wir
sehen es deshalb als Bestätigung unserer Vorschläge“, heißt es aus den
Reihen der unterzeichnenden Verbände, „dass das BMUV wesentliche
Kernelemente unseres Positionspapiers in seine Verordnung integriert hat.“

Hierunter fallen zum Beispiel
•       die Identifikation und Eignungsprüfung potenzieller Programm-
Teilnehmer,
•       die Anforderung, Durchführung wie auch Bewertung der LDCT,
•       die Kopplung der LDCT-Zweitbefundung an auf Lungenkrebs
spezialisierte Zentren sowie
•       die notwendige Qualifikation von Ärzten.

Die niederschwellige Einladung und regelmäßige Wiedereinladung geeigneter
Teilnehmer, die einheitlich-strukturierte CT-Befundung und
Berichterstellung wie auch die enge Verzahnung des LDCT-Screeningprogramms
mit den auf Lungenkrebs spezialisierten Zentren sind essenzielle Bausteine
des Aufbaubauprozesses eines organisierten, kosteneffektiven Lungenkrebs-
Früherkennungsprogramms in Deutschland. Weitere Bestandteile sind die
obligate leitliniengerechte Tabakentwöhnung, die strukturierte Fortbildung
für Behandelnde sowie die epidemiologische Qualitätssicherung.

Lungenkrebs kann früh erkannt und Heilungschance verbessert werden

„Im Rahmen dieses weiteren Planungs- und Implementierungsprozesses eines
strukturierten nationalen LDCT-Lungenkrebs-Früherkennungsprogrammes
bringen wir uns weiterhin gerne als Experten ein“, unterstreichen deshalb
die beteiligten Fachverbände. Die Maßnahmen hätten zusammengenommen großes
Potenzial: „Damit kann Lungenkrebs im frühen Stadium erkannt und somit die
Heilungschance verbessert werden.“

Eine gemeinsame Pressemitteilung
•       der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
(DGP)
•       der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT)
•       der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG)
•       der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin
(DGAUM)
•       der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
•       der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) mit der Arbeitsgemeinschaft
Internistische Onkologie (AIO), der Arbeitsgemeinschaft Bildgebung in der
Onkologie (ABO) und der Pneumologisch-onkologische Arbeitsgemeinschaft
(POA) in der DKG
•       des Bundesverbandes der Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
(BdP)
•       des Berufsverbandes der Deutschen Radiologie (BDR)

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