Wie wählt man das richtige Zahnimplantat? – Keramik versus Titan


Besteht die Notwendigkeit für ein oder mehrere Zahnimplantate, sollten Patienten sich im Vorhinein gut informieren und ausführlich beraten lassen, denn: Die Wahl des richtigen Zahnimplantats hat durchaus Einfluss auf die langfristige Mundgesundheit und das Wohlbefinden des Patienten. Mittlerweile setzen Ärzte vorrangig auf Materialien, die eine ausgezeichnete Bioverträglichkeit aufweisen – allem voran Titan und Keramik.
Die Entscheidung zwischen Titan- und Keramikimplantaten hängt von mehreren Faktoren, wie dem individuellen Gesundheitszustand und auch ästhetischen Vorlieben ab. Grundsätzlich gilt: Titan ist bekannt für seine Stabilität und Langlebigkeit und wird bereits seit Jahren erfolgreich in der Zahnmedizin eingesetzt. Es bietet eine hohe Bioverträglichkeit – außer bei Patienten, die spezielle Unverträglichkeiten oder Allergien aufweisen. In solchen Fällen erweist sich Keramik als eine hervorragende, metallfreie Alternative, die besonders in den sichtbaren Bereichen des Gebisses auch ästhetische Vorteile bietet.
Keramikimplantate – für sensible Patienten Obwohl Keramikimplantate häufig etwas teurer sind, ziehen viele Patienten sie aufgrund ihres natürlichen Erscheinungsbildes und der Vermeidung von Metallen im Körper vor. Dies gilt insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder bestimmten Stoffwechselstörungen, die auf nicht-metallische, biokompatible Zahnimplantate angewiesen sind.
Bei modernen Implantatslösungen aus Keramik gehen Gesundheit und Ästhetik Hand in Hand. Insbesondere für Menschen mit Metallunverträglichkeiten oder für jene, die hohe ästhetische Ansprüche haben, sind sie häufig die erste Wahl. Die Implantate bestehen aus hochleistungsfähigem Zirkondioxid, das durch seine hohe biologische Verträglichkeit, aber auch durch eine hohe Stabilität und Belastbarkeit überzeugt. Sie ähneln in Farbe und Textur den natürlichen Zähnen und integrieren sich nahtlos in das Zahnfleisch, weshalb sie auch gerne im sichtbaren Bereich der Frontzähne eingesetzt werden.
Die glatte Oberflächenstruktur unterstützt eine schnelle und komplikationsfreie Einheilung und eine gesunde Anlagerung des Zahnfleisches, wodurch das Risiko von Zahnfleischentzündungen minimiert wird. Durch die weiße Farbe des Zirkonoxids werden zudem die meist unerwünschten grauen Schimmer, die bei Titanimplantaten durchscheinen können, vermieden.
Titanimplantate – langlebig und stabil
Titan wird häufig in der Zahnmedizin verwendet und ist unter anderem für seine Langlebigkeit und Stabilität bekannt. Dieses Metall ist bereits umfassend erforscht worden und gilt als sehr körperverträglich: In der Regel verursacht es keine allergischen Reaktionen oder Abstoßungen.
Allerdings gibt es durchaus auch Situationen, in denen Titanimplantate weniger ideal sind. So können die Implantate aus Metall bei Patienten mit Überempfindlichkeiten gegenüber Metallen unangenehm sein – und auch bei dünnem Zahnfleisch, das die graue Farbe des Titans durchscheinen lässt, ist ein solches Implantat häufig ästhetisch weniger ansprechend.
In seltenen Fällen können durch das Titan auch individuelle immunologische Reaktionen auftreten. Obwohl echte Allergien auf Titan selten sind, gibt es einzelne Personen, die eine sogenannte Titanunverträglichkeit entwickeln. Dabei reagieren bestimmte Immunzellen, die Makrophagen, sensibel auf Titanpartikel, was unter anderem zu lokalen Entzündungen führt.
Auch wenn solche Reaktionen nicht die Norm sind, können sie unter Umständen die Einheilung des Implantats stören und zu längerfristigen Beschwerden führen. Für Menschen, die empfindlich auf Metalle reagieren oder höchste ästhetische Ansprüche haben, ist daher ein alternativer Werkstoff wie Keramik häufig die bessere Wahl, da dieses Material völlig metallfrei ist und harmonischer mit dem natürlichen Zahnfleisch interagiert.
Welches Implantat ist wann geeignet?
Bei der Wahl eines geeigneten Zahnimplantats kommt es vor allem auf die individuellen Bedürfnisse und die Verträglichkeit des Materials an. Während Titan für seine robuste Stabilität und hohe Bioverträglichkeit bekannt ist, bietet Keramik aus Zirkonoxid eine metallfreie Alternative.
Keramikimplantate sind besonders für Patienten mit Metallunverträglichkeiten oder chronischen Erkrankungen wie Allergien oder Rheuma geeignet – grundsätzlich jedoch eine gute Wahl für alle Patienten, die Wert auf Gesundheit, Ästhetik und eine metallfreie Mundhygiene legen. Zirkonoxid-Implantate bieten zudem den ästhetischen Vorteil, dass sie die natürliche Zahnfarbe imitieren und somit bei dünnem Zahnfleisch weniger auffallen.