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Neues Herstellverfahren für individualisierte Krebstherapeutika

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Krebs zählt zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Prof. Dr. Jörg
Mittelstät von der Fakultät Life Sciences der Hochschule Reutlingen
forscht im Projekt  „CAR-AdMATRIX“ an einem verbesserten Herstellverfahren
für Zelltherapeutika zur Behandlung von Krebs.

Krebs zählt zu den häufigsten Todesursachen weltweit. In den letzten
Jahren wurde die chimäre Antigenrezeptor (CAR) -T-Zelltherapie zu einer
wirksamen Behandlungsform für bestimmte Krebserkrankungen, wie
beispielsweise Leukämie, entwickelt. Dabei werden weiße Blutkörperchen,
sogenannte T-Zellen, im Labor so verändert, dass sie spezifisch
Krebszellen angreifen und abtöten können. Die breite Anwendung dieser
Zelltherapien ist aber immer noch eingeschränkt. Zum einen ist die
Herstellung der CAR-T-Zellen sehr aufwendig und kostspielig, zum anderen
können die so hergestellten Zellen ihre Wirkung in Patientinnen und
Patienten oft nicht lange genug entfalten, um einen dauerhaften
Therapieerfolg zu ermöglichen. Neue, programmierbare Biomaterialien
versprechen eine vereinfachte und kostengünstigere Herstellung von
CAR-T-Zell Produkten mit verbesserten therapeutischen Eigenschaften. Daran
forscht Prof. Dr. Jörg Mittelstät im Projekt „CAR-AdMATRIX“, das von der
Carl-Zeiss-Stiftung mit rund 150.000 Euro gefördert wird.

„In unserem Immunsystem haben T-Zellen eine Schlüsselrolle und sind darauf
spezialisiert Krankheitserreger oder entartete Zellen zu beseitigen. Bei
Krebserkrankten versagt diese natürliche Immunabwehr“, so Mittelstät. Bei
der CAR-T-Zelltherapie werden den Patientinnen und Patienten zunächst
Blutzellen entnommen und daraus T-Zellen isoliert. Diese werden im
Anschluss so verändert, dass bestimmte Eiweißmoleküle auf ihrer
Zelloberfläche entstehen, die es den T-Zellen erlauben Krebszellen zu
erkennen und zu eliminieren. Abschließend gehen die modifizierten
Blutzellen zurück zur erkrankten Person. Im besten Fall reicht eine
einzige Behandlung mit CAR-T-Zellen aus, um nachhaltige therapeutische
Effekte zu erzielen.

Derzeit beschränkt sich das Anwendungsgebiet weitestgehend auf B-Zell-
Leukämien, jedoch gibt es internationale Bestrebungen, die CAR-T-Zell-
Therapie auch zur Behandlung anderer Krebsarten und Autoimmunerkrankungen
weiterzuentwickeln. Da für jede behandelte Person ein eigenes
Zelltherapeutikum produziert werden muss, spielt auch das
Herstellverfahren eine übergeordnete Rolle für die Verfügbarkeit und
Wirksamkeit dieser Therapieform. Genau hier setzt das Projekt CAR-AdMATRIX
an: Durch die Verwendung neuartiger Biomaterialien soll die physiologische
Stimulation von T-Zellen im Körper nachempfunden werden. Die
Funktionalität der CAR-T-Zellen soll gesteigert und gleichzeitig das
Herstellverfahren vereinfacht werden. Somit verspricht das Projekt CAR-
AdMATRIX eine bessere und kostengünstigere CAR-T- Zelltherapie. In den
zwei Jahren der Projektlaufzeit sollen Prototypen des Bioprozesses
entwickelt und bewertet werden. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich
Ende 2026 veröffentlicht.

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