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Theodor Currentzis mit musicAeterna Foto Anton Zavjyalov
Theodor Currentzis mit musicAeterna Foto Anton Zavjyalov

Teodor Currentzis und sein musicAeterna Team eröffnen am 6. Oktober dieses Jahres ihre erste internationale Residenz in Luzern. Das Residenz-Projekt macht die kreativen Methoden des musicAeterna Ensembles sichtbar und stellt auch ein neues Tourneen-Konzept dar. Da die Residenz wegen der Corona-Pandemie nicht wie ursprünglich geplant im Februar durchgeführt werden konnte, findet sie nun in der Zeit vom 6. – 8. Oktober, 2021 statt. Teodor Currentzis und sein musicAeterna Ensemble werden die Konzerthalle des KKL in ein kreatives Labor verwandeln, das es dem Publikum ermöglicht, die Musiker bei der Erforschung der Musik und auch anderer Bereiche der Kunst zu begleiten. Das Residenz-Programm umfasst Konzerte, Meisterklassen, kreative Zusammenkünfte, Filmvorführungen, Diskussionen und eine Fotoausstellung.

 

 

Das musicAeterna Orchester und der musicAeterna Chor stellt ein einzigartiges Ensemble von Musikern dar, die zu den gefragtesten russischen Musikern zählen. Das Repertoire reicht von weltberühmten Meisterwerken der Alten Musik über Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu experimentellen zeitgenössischen Kompositionen. Im Jahr 2004 von dem griechischen Dirigenten Teodor Currentzis in Nowosibirsk gegründet, besteht das Ensemble seit 17 Jahren als Kunstgemeinschaft — ein Team, das sich mit absoluter Hingabe der perfekten Klangqualität verschrieben haben.

 

Im Herbst 2019 übersidelten Teodor Currentzis und musicAeterna nach Sankt Petersbug. Hier wurde das alte Dom Radio Gebäude zu ihrem neuen künstlerischen Zuhause. Mit Unterstützung der VTB Bank, gründete musicAeterna hier das Kultur- und Bildungszentrum. Hier finden die Orchesterproben und Kammerkonzerte statt, erschaffen junge Komponisten neue Musikstücke, und angesehene Musiker und Philosophen teilen ihr Wissen mit den Zuhörern.

 

Ab Oktober 2021 werden die besten Projekte, die an dem musicAeterna Hauptsitz entstanden sind, auf der ganzen Welt aufgeführt. Das Ensemble richtet seine Residenzen in Städten ein, in denen die kreative Energie hoch und Kunst sehr gefragt ist: in New York, Paris, Wien, Hamburg, Tokyo, Berlin, Luzern, Moskau and St. Petersburg. Indem sie regelmässig auftreten, Bildungsprogramme, Musik- und Tanz-Projekte anbieten, werden das musicAeterna Orchester und der musicAeterna Chor in diesen Städten zu einem festen Bestandteil der kulturellen Landschaft.

 

Teodor Currentzis, Dirigent:

— Die musicAeterna Kreativresidenzen verwirklichen unsere Vision von der Zukunft der Kunst. Es ist ein Weg, die Künste zu erneuern, indem die Grenzen zwischen ihnen verwischt werden. In unseren Residenzen tauschen Künstler, die in unterschiedlichen Bereichen arbeiten, aber ähnliche Visionen von Schönheit und der Zukunft der Kunst haben, Inspiration und Ideen aus. Dies ermöglicht es uns, uns selbst, die Welt und die Kunst aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, erweitert unseren Horizont und führt zu einem völlig neuen Ergebnis. Sie verändert uns unweigerlich. Und wir möchten, dass auch das Publikum diese Freiheit spürt und diesen Schwung bekommt. Die Residenz ist eine Möglichkeit, in einen Raum der Erkundung und Kommunikation einzutreten. Dies ist das Wesen und der Geist unseres Projekts.

 

Luzern ist die erste internationale Kunstresidenz von musicAeterna. Vom 6. bis 8. Oktober werden Teilnehmer an Meisterklassen, Diskussionsrunden und live-Aufführungen dazu ermutigt, gemeinsam mit den Musikern den kulturellen und historischen Kontext der aufgeführten Stücke zu entdecken und gleichzeitig die in der Musik verborgenen Ausdrucksmöglichkeiten zu erforschen.

 

Am 6. Oktober steht die moderne akademische Musik im Mittelpunkt des Residenz-Programms. Die Choroper Tristia, komponiert von dem Franzosen Philippe Hersant, ist das Hauptereignis am Eröffnungstag. Tristia wurde 2015 geschrieben und basiert auf Gedichten von Gefangenen. Dieses aufrichtige und berührende Werk, in dem es um die Themen Einsamkeit, Reue und Hoffnung geht, wurde im Auftrag von Teodor Currentzis eigens für musicAeterna komponiert. Nach der Uraufführung beim Diaghilev Festival 2016 wurde Tristia auch auf zahlreichen europäischen Bühnen aufgeführt. Die Aufführung in Luzern wird von einer Podiumsdiskussion begleitet. Teodor Currentzis und Philippe Hersant werden gemeinsam an einem Diskurs über Freiheit, den Glauben und das innere Licht teilnehmen. Um die Bedeutung der Oper noch mehr zu vertiefen, werden auch die folgenden Filme gezeigt: Das Wort, eines der besten Werke des dänischen Visionärs der Welt der Kinematografie, Carl Theodor Dreyer, sowie der jüngste Film von Terrence Malick, Ein Verborgenes Leben — ein dokumentarisches Werk über den Zweiten Weltkrieg aus der Perspektive des metaphysischen Humanismus.

 

Der zweite Tag der Residenz wird mit einer Meisterklasse von Teodor Currentzis eröffnet. Während der Veranstaltung werden zwei Schweizer Nachwuchsdirigenten gemeinsam mit Teodor Currentzis und dem musicAeterna Orchester einen Abschnitt von Mahlers 5. Sinfonie erarbeiten. Die Sinfonie wird am darauffolgenden Tag in voller Länge aufgeführt. Die Erforschung von Mahlers Musik wird von der holländischen Choreographin Nanine Linning fortgesetzt, deren Arbeit sich auf neue Ausdrucksmöglichkeiten des Konzepts Gesamtkunstwerk konzentriert. Linning wird zwei Meisterklassen leiten: eine für Schweizer professionelle Tänzer, die neue Ausdrucksweisen im modernen Tanz erforschen wollen; die Zweite richtet sich an das breite Publikum. Das Hauptereignis des Tages ist Zehn Poeme nach Worten revolutionärer Dichter von Dmitri Schostakowitsch. Dieser A-cappella Chorzyklus wird von dem musicAeterna Chor unter der Leitung von Fedor Lednev aufgeführt. Am selben Tag werden auch die Gebete aus der Liturgie des heiligen Johannes Chrysostoms von Dmitri Smirnow zu hören sein. Smirnow ist ein zeitgenössischer Komponist aus Sankt Petersburg, der in seinem Werk einen eigenen Blick auf die russischen Chortraditionen richtet. Der Tod in Venedig von Luchino Visconti steht am Ende der Veranstaltungen des zweiten Tages — ein Film, der praktisch untrennbar mit dem Adagietto aus Mahlers 5. Sinfonie verbunden ist.

 

Mahlers 5. Sinfonie wird am 8. Oktober, dem Schlusstag der Residenz, vom musicAeterna Orchester unter der Leitung von Teodor Currentzis aufgeführt. Am selben Abend wird dem Publikum auch Alexey Retinsky vorgestellt, composer in residence bei Dom Radio. Retinsky wird seine neues, speziell für diesen Anlass geschaffene Werk vorstellen. Vor dem Konzert hat das Publikum die Möglichkeit, einzelne Mitglieder des musicAeterna Orchesters kennenzulernen.  Die Musiker werden über Musik im Allgemeinen, über ihre Auffassung anderer Kunstformen und ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit musicAeterna sprechen.

 

Während der Residenz wird auch eine Fotoausstellung der Moskauer Fotografin Alexandra Muravyeva gezeigt. Sie begleitet das musicAeterna Ensemble seit fünf Jahren auf alle Welttourneen.

 

Das detaillierte Residenz-Programm finden Sie auf der KKL Website oder musicAeterna Website. Mehrere Veranstaltungen können Sie auch kostenlos geniessen — Voraussetzung ist lediglich eine Voranmeldung.

 

Das musicAeterna Orchester und der musicAeterna Chor wurden 2004 von Teodor Currentzis gegründet. Die Musiker des Ensembles stammen aus 12 Ländern und 20 verschiedenen Städten in Russland. Das Repertoire umfasst berühmte Meisterwerke aus dem 19ten und 20ten Jahrhundert und experimentelle zeitgenössische Kompositionen. Das musicAeterna Ensemble ist oft bei prestigeträchtigen Festivals zu Gast und spielt in den renommiertesten Konzerthallen auf der ganzen Welt. Seit 2019 ist das musicAeterna Ensemble unabhängig. Der Hauptsitz des Ensembles befindet sich im Dom Radio Gebäude in Sankt Petersburg, Russland. musicAeterna fördert Kreativ- und Bildungsprogramme sowie einzigartige experimentelle und wissenschaftliche Projekte in zahlreichen Bereichen der modernen Kunst.

 

Komplementär: VTB Bank

Partner Stiftung: Alma Mater Stiftung

Luzern Residenz Partner:

Carène Foundation — Co-Sponsor des Tristia Konzerts am 6. Oktober

Albert Behler und Robin Kramer — Sponsoren des Mahler Konzerts am 8. Oktober

 

musicaeterna.org

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