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Am 27. September ist Welttourismustag. Ziel ist es, auf die Bedeutung des
Tourismus für die internationale Gemeinschaft sowie seine Auswirkungen auf
soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Werte weltweit
aufmerksam zu machen. In diesem Jahr lautet das Motto „Nachhaltiger
Tourismus: Ein Werkzeug für Entwicklung". Svetlana Harms,
Tourismusexpertin und Leiterin des Studiengangs Tourismus-, Hotel- und
Eventmanagement an der Hochschule Fresenius in Köln, gibt Tipps, wie man
als Tourist nachhaltig reisen kann.

„Your tourism kills my neighbourhood!" oder „Tourist go home!“: Mit diesen
Sprüchen demonstrierten Einheimische beliebter europäischer Reiseziele in
diesem Sommer gegen den Massentourismus. Ihre Botschaft: Die Masse an
Touristen bedrohe nicht nur ihren Lebensraum, ihre Kulturstätten und die
Natur, sondern auch die Einnahmen landen eher bei internationalen
Konsortien und Investoren. So kämpfen Städte wie Venedig oder Barcelona
zunehmend mit Verkehrschaos, Müllbergen und leeren Stadtkassen. Das
Absurde: Der Tourismus zerstört genau das, was Touristen an diesen
Reisezielen so lieben: die kulturelle Einzigartigkeit, die idyllische
Natur und die besondere Atmosphäre.

Welchen Beitrag können Touristen leisten, um diese Entwicklung zu stoppen?
Anlässlich des Welttourismustags gibt Tourismusexpertin Svetlana Harms
Tipps, worauf Reisende achten sollten, um nachhaltiger zu reisen. „Wir
können viel tun, um umweltfreundlicher, sozial gerechter und
wirtschaftlich fairer zu reisen“, führt Harms an. So könne man bereits bei
der Anreise seine CO2-Bilanz verringern, indem man ein nahes Reiseziel
wähle, das man alternativ auch mit der Bahn erreichen kann. Wenig Müll
produzieren, kein Wasser verschwenden oder sich auf ausgewiesenen Pfaden
bewegen, seien weitere einfache Regeln für nachhaltiges Reisen. Einige
Reiseanbieter verfügen zudem über Zertifikate wie Travellife oder
TourCert, die eine nachhaltige Arbeitsweise bescheinigen und an denen man
sich orientieren könne. „Darüber hinaus sind natürlich auch die sozialen
und kulturellen Faktoren wichtig. Im Urlaub ist man Gast in einem Land.
Daher sollte man die Gepflogenheiten des Gastgebers respektieren.
Idealerweise soll der Tourismus Arbeitsplätze schaffen und das Geld auch
bei den Einheimischen landen. Je mehr Aspekte des nachhaltigen Reisens bei
den Reiseveranstaltern hinterfragt und auch gefordert werden, desto eher
werden diese auch umgesetzt“, so Harms.